Duisburg/Moers. . 100.000 Besucher lockte der Nelkensamstagszug zwischen Homberg und Moers auf die Straßen - nicht ohne unangenehme Zwischenfälle. Prinzessin Susi wurde von einer Flasche verletzt, Sanitäter mussten 60 Menschen versorgen, 44 Personen wurden verhaftet.
Bei trockenem Wetter lockte der Nelkensamstagszug wieder über 100.000 Zuschauer zwischen Homberg und Moers auf die Straßen. Das Zentrum des närrischen Treibens lag in diesem Jahr in Moers in den Bereichen Bahnhof, Friederich-Ebert-Platz und Wilhelm-Schröder-Straße. Jugendschutzstreifen durch die Polizei und das Jugendamt trugen auch in diesem Jahr dazu bei, dass bei vielen jungen Menschen ein exzessiver Alkoholmissbrauch verhindert werden konnte. Die gemeinsame Präventionsarbeit von Jugendamt, Ordnungsamt und Polizei hat sich ausdrücklich bewährt. Das nunmehr zum dritten Mal verfügte Glasverbot in der Innenstadt führte dazu, dass die Anzahl der Personen mit Schnittverletzungen gering war. Das Glasverbot war diesmal flächendeckend vom Bahnhof bis zur Kreuzung Trotzburg erlassen worden. Gemeinsame Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt sorgten darüber hinaus für eine „glasfreiere“ Innenstadt. Aber sie war eben nicht ganz glasfrei und das bekam Prinzessin Susi I. schmerzlich zu spüren. Gegen Ende des Nelkensamstagzuges warf ein Unbekannter eine leere Bierflasche auf den Prinzenwagen und traf die Tollität.
Hans Kitzhofer, Präsident des Kulturausschusses Grafschafter Karneval: „Sie erlitt am Arm eine Nervenverletzung.“ Die närrische Hoheit wurde im Krankenhaus behandelt. Kitzhofer: „Es ist eine Schande, dass so etwas im Karneval, passiert. Da sollen doch die Menschen fröhlich und friedlich sein!“
Nelkensamstagszug
Bei allem Dank über die gute Zusammenarbeit mit den Behörden in Moers und in Duisburg sowie den freien Trägern wie DRK, THW und Feuerwehr war Hans Kitzhofer über die neue Ordnungsvorschrift bei der Betreueranzahl für die Wagen im Nelkensamstagzug doch verärgert: „Der Zug verspätete sich um fast eine halbe Stunde, weil es Unstimmigkeiten gab.“ So hätte das Ordnungsamt Duisburg für den (im Straßenverkehr offiziell zugelassenen) Zugleiterwagen des KGK auch vier Ordner gefordert (zwei pro Achse).
Die Bilanz der Rettungskräfte: Sie versorgten circa 60 Personen ambulant. 19 Personen mussten (überwiegend wegen Alkoholmissbrauchs oder/und Sturzverletzungen) kurzfristig in örtliche Krankenhäuser transportiert werden. Bilanz der Festnahmen und Straftaten: Insgesamt wurden 44 Personen festgenommen beziehungsweise zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Drei Polizeibeamte wurden verletzt. Heidi Fahrenholz, Leiterin der Polizeiinspektion West: „Während des Zuges konnten wir beobachten, dass viele Familien Karneval feiern und einen fröhlichen Nachmittag haben wollten. Im Anschluss daran kam es jedoch zu einer Vielzahl von Einsätzen aufgrund von Pöbeleien und Schlägereien, die uns noch bis in den Abend hinein beschäftigt haben.“