Duisburg-Rheinhausen. Oft wird beim Knotenpunkt vor der Brücke der Solidarität in Duisburg-Rheinhausen von einem Kreisverkehr gesprochen. Aber stimmt das auch?
Kreisverkehr – oder nicht? Der Knotenpunkt an der Brücke der Solidarität in Rheinhausen, an dem die Osloer-, Moerser- und Margarethenstraße zusammentreffen, rückt mit der Sperrung der Gaterwegbrücke wieder in den Fokus. Wer im Duisburger Westen wohnt und was vom „Kreisverkehr an der Brücke“ hört, der weiß, was gemeint ist – garantiert. Aber: Ist das Konstrukt hier wirklich ein Kreisverkehr?
„Nein“, ist Leser Thomas Rensing überzeugt. „An der Brücke der Solidarität gibt es keinen Kreisverkehr“, schrieb er jüngst an diese Redaktion. „Versuchen Sie mal von der Osloer Straße aus nach links in die Margarethenstraße abzubiegen oder geradeaus in die Moerser Straße zu fahren. Sie werden merken, dass das nicht geht.“ In einem Kreisverkehr, so schreibt Rensing, wäre das problemlos möglich.
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In der Tat: Von der Osloer Straße aus kommend ist im Normalfall nur das Abbiegen auf die Brücke möglich, die aktuelle Öffnung des Bereichs gilt nur für die Zeit der Sanierung der Gaterwegbrücke. Der Bereich zwischen Osloer- und Moerser Straße ist ansonsten dicht, ein „im Kreis fahren“ also gar nicht möglich.
Knotenpunkt in Rheinhausen: Warum spricht Duisburg von einem Kreisverkehr?
Hat Thomas Rensing mit seiner Erklärung also recht? Die Stadt Duisburg spricht auf ihren Kanälen selbst von einem Kreisverkehr. So heißt es zum Beispiel auf der städtischen Webseite beim Thema „Gaterwegbrücke“: „Für die Ausfahrt wird der Kreisverkehr vor der Brücke der Solidarität umgebaut (...)“. Was stimmt denn nun?
Auf Anfrage der Redaktion bestätigt die Duisburger Stadtverwaltung die These des Lesers: Der Bereich an der Brücke der Solidarität ist kein Kreisverkehr. Laut ADAC ist der klassische Kreisverkehr mit dem Verkehrszeichen 215 beschildert. Das runde Schild mit blauem Hintergrund zeigt drei weiße Pfeile, die sich gegen den Uhrzeigersinn im Kreis drehen. Am Knotenpunkt in Rheinhausen gibt es kein entsprechendes Schild.
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Warum also die Bezeichnung, auch von städtischer Seite? „Wir haben ein großes Interesse eine bürgernahe Sprache zu verwenden, so sprechen wir beispielsweise bei einer Ampel nicht von einer Lichtsignalanlage (LSA)“, erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Genau so sei es auch beim Knotenpunkt an der Solidaritätsbrücke. „Die meisten Bürgerinnen und Bürger sehen diesen Knotenpunkt als eine Art Kreisverkehr an und wissen so genau, welche Seite der Brücke damit gemeint ist.“