Duisburg-Rheinhausen. Der Parkplatz am Hallenbad Toeppersee im Duisburger Westen ist schon lange ein beliebter Treffpunkt für Raser. Nun gab es schon wieder Ärger.
Sie sollten ein Mittel sein, um die Raser- und Poserszene am Parkplatz am Hallenbad Toeppersee in die Schranken zu weisen. Mit Bremsschwellen sollten Autofahrer, die hier regelmäßig Rennen fahren, die Motoren aufheulen und Müll hinterlassen, im wahrsten Sinne ausgebremst werden. Im März 2022 hat die Bezirksvertretung Rheinhausen den Antrag „Verkehrsberuhigung Parkplatz Hallenbad Rheinhausen“ beschlossen, die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben wegen Lieferschwierigkeiten die neun Bremsschwellen schließlich im März 2023 auf dem Parkplatz installiert.
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Nun waren sie zwischenzeitig zerstört, eine sogar verschwunden. „Am Ostermontag ist mir aufgefallen, dass eine Schwelle entfernt wurde“, sagt Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß. „An anderen Schwellen wurden sämtliche Schrauben rausgeschraubt.“ Ein Bild, das die Bezirksbürgermeisterin nicht nur sprachlos, sondern auch sauer machte. „Zu dieser Zeit waren auch Halbstarke mit ihren Autos vor Ort“, erklärt sie weiter. „Einer von ihnen ist lautstark über den Parkplatz gefahren.“ Ob es die jungen Männer waren, die die Bremsschwellen demoliert haben, ist nicht bekannt.
Raser am Toeppersee: Polizei Duisburg war vor Ort
Auch Martin Flasbarth von der DLRG war zu diesem Zeitpunkt vor Ort. „Wir konnten beobachten, dass da Beschleunigungsrennen gefahren wurden. Die Leute saßen teilweise im offenen Dachfenster und sind mit quietschenden Reifen umher gefahren.“ Schließlich hat er die Polizei informiert. „Die haben sich die Sache angeschaut und die Fahrzeuge kontrolliert.“
Das bestätigt Polizeisprecher Stefan Hausch auf Anfrage der Redaktion. Demnach sei die Polizei gegen 18.45 Uhr über eine Ruhestörung sowie Fahrzeuge mit erhöhter Geschwindigkeit informiert worden. „Angeblich sollten auch Personen aus dem Auto hängen.“ 15 Minuten später waren die Beamten vor Ort – und sind rund 45 Minuten geblieben. „Wir haben polizeiliche Präsenz gezeigt“, betont Hausch. Dabei nahmen die Polizisten auch eine Ordnungswidrigkeit auf, verteilten zusätzlich zwei schriftliche Verwarnungen.
Probleme am Parkplatz Toeppersee in Duisburg bestehen schon lange
Martin Flasbarth überrascht das nicht. „Das ist ja schon ein längeres Problem, das durch alle Medien und die politischen Gremien gegangen ist“, sagt er. Der Parkplatz am Toeppersee entwickele sich immer mehr zu einer Freizeit- und Poserszene. „Da halten sich viele Testosterongesteuerte auf“, sagt er unverblümt. In der ersten Corona-Phase hätte es sogar Drogenverkäufe gegeben. Die Rasereien seien für das Hallenbad und die Besucher „sehr gefährlich“ – „vor allem in der dunklen Jahreszeit.“ Eine Gefährdung hätten Flasbarth und sein Team von der DLRG schon öfter dort gesehen.
Dass nun auch noch Unbekannte die Bremsschwellen zerstört haben, stößt nicht nur ihm, sondern auch der Bezirksbürgermeisterin bitter auf. „Daran erkennt man den Werteverfall in der Gesellschaft, die haben einfach keinen Respekt mehr vor fremden Eigentum“, sagt Liß. Mittlerweile haben die Wirtschaftsbetriebe die Bremsschwellen wieder hergerichtet. „Eine davon haben wir komplett neu gesetzt, bei einer weiteren Schwelle wurden fehlende Teile erneuert und bei weiteren wurden fehlende Schrauben ersetzt“, teilt WBD-Sprecherin Silke Kersken mit.
Raser und Poser am Toeppersee in Rheinhausen: Härtere Strafen gefordert
Die Probleme sind damit aber nicht gelöst. Denn: „Jetzt brettern die sogar über den Bürgersteig“, berichtet Flasbarth. Der Parkplatz ist ein beliebter Ausgangspunkt für Familien mit Kindern, die entweder das Bad aufsuchen oder einen Spaziergang um den Toeppersee planen. „Wenn es wärmer wird, kommen auch noch die Nutzer der Beachvolleyball-Anlage dazu, die geplante Fußballgolf-Anlage wird auch noch mehr Besucher locken“, mutmaßt Flasbarth. Heißt: In Zukunft, so seine Vermutung, wird der Parkplatz noch stärker frequentiert. „Dann wird es automatisch noch unübersichtlicher.“
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Der Duisburger DLRG-Chef fordert daher noch stärkere Kontrollen mit härteren Strafen. „Man will ja kein Freizeitverhalten verhindern“, betont er. „Wenn die Leute sich benehmen, können die sich auch die ganze Nacht dort aufhalten.“ Vielmehr wünscht er sich ein härteres Durchgreifen. „15 Euro Strafe helfen da wenig. Mir persönlich fehlt da eine 0.“
>>> PARKPLATZ AM DUISBURGER TOEPPERSEE
- Die Polizei Duisburg bestätigt auf Anfrage, dass der Parkplatz am Hallenbad Toeppersee eine für die Raserszene bekannte Örtlichkeit ist. „Da gibt es immer wieder Anwohnerbeschwerden“, heißt es aus der Pressestelle.
- Daher habe die Polizei den Ort bereits als Spot markiert, der regelmäßig bei Aktionen gegen die Raser- und Poserszene als Kontrollpunkt angefahren wird.
- Auch an Karfreitag, in der Szene auch als „Car-Freitag“ bekannt, gab es einen Einsatz am Toeppersee. Die Polizisten haben in der Nacht zu Ostersamstag 25 Personen in 15 Fahrzeugen angetroffen. „Da ist nichts Schlimmes passiert. Wir haben Platzverweise erteilt, dem ist man nachgekommen.“
