Duisburg-Friemersheim. Die Duschen des Lehrschwimmbeckens der Marktschule in Friemersheim befinden sich in einem grausigen Zustand. So reagiert die Stadt Duisburg.
Die Fotos sehen grausig aus. Kalk und Rost haben sich auf auf der Oberfläche der Duscharmatur festgesetzt, weiße, braune und grüne Flecken mischen sich auf den Drehknöpfen. Auf einem anderen Bild ein Duschschlauch samt Duschkopf. Er liegt auf den Fliesen der Dusche. „Die Halterung ist kaputt“, weiß Monika Jakubowski nur zu gut. Sie zückt ein drittes Foto, es zeigt eine der Türen zu den Duschen – sie ist beschädigt. Die Duisburgerin schüttelt den Kopf. Der Zustand der Duschen des Lehrschwimmbeckens an der Gemeinschaftsgrundschule Marktstraße in Friemersheim ist ihr schon lange ein Dorn im Auge. „Warum?“, fragt sie mit Nachdruck, „warum ist da so lange nichts passiert?“
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Seit 1973 gibt es das Lehrschwimmbecken an der Schule, ebenso die dazugehörigen Duschen, bestätigt die Stadtverwaltung auf Anfrage der Redaktion. Fünf Herrenduschen stehen hier zur Verfügung, fünf weitere für Damen. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler nutzen sie, sondern auch Vereine, unter anderem für Rehasport. Wer das Schwimmbecken benutzt, kommt um die maroden Duschen nicht herum, erklärt Jakubowski. „Duschen ist dann Pflicht.“ Eine unangenehme Prozedur, für alle Beteiligten, weiß sie. Nicht nur der zunehmende Kalk und die kaputten Türen hindern am entspannten Duschen. „Das Wasser kommt auch nur tröpfchenweise heraus. Es ist ja alles verkalkt.“
Marode Duschen: Duisburgerin meldete Zustand beim IMD
Also handelte Jakubowski, beklagte den Zustand der Duschanlagen mehrmals beim Eigentümer Immobilien-Management Duisburg (IMD). Aus dem Schriftverkehr, der dieser Redaktion vorliegt, ist Verständnis seitens des IMD zu erkennen. „Ihren Unmut über den Zustand können wir nachvollziehen“ und „Die Duschen der Schwimmhalle am Standort Marktstraße müssen auch aus unserer Sicht saniert werden“ ist dort zu lesen. Das war im Sommer 2022. „Seither ist überhaupt nichts passiert“, sagt Jakubowski. Einfache Maßnahmen, wie das Anbringen neuer Armaturen, könnten die Situation kurzfristig entschärfen, ist sie überzeugt. „Das kann doch kein Aufwand sein. Man verlangt doch nicht, dass da neu gefliest wird.“
Das IMD begründet die Verzögerungen mit der „aktuellen Situation“ und bittet um Verständnis. Auch der SPD-Ratsherr Rainer Schütten ist schon länger im Kontakt mit dem Eigentümer bezüglich der Duschen, bestätigt er gegenüber der Redaktion. „Die Situation ist ja schon länger bekannt. Man hat mir immer wieder versichert, dass man da drangehen wird“, sagt er. Doch auch er wurde mit dem Verweis auf die aktuell „explodierenden Baukosten“ immer wieder vertröstet. Verständnis hat Schütten zwar dafür. Aber: „Auf der anderen Seite ist das natürlich eine Zumutung für die Leute, die das nutzen. Ich hätte das lieber heute als morgen gemacht.“
Duisburger Ratsherr möchte regelmäßig nach einem Sachstand fragen
Schütten kündigt an, weiter am Ball zu bleiben und regelmäßig beim IMD nachzufragen. „Manchmal verzweifelt man“, sagt er unverblümt. „Als Ratsherr habe ich da Riesenbauchschmerzen, ich kann die Leute ja nicht immer vertrösten.“ Und: „Ich verstehe nicht, warum manche Hausmeister, die es machen könnten, es nicht machen dürfen.“
Maximilian Böttner wird als Sprecher der Stadtverwaltung auf Anfrage konkreter. „Der Zustand der Duschen ist auch dem Alter der Anlage geschuldet“, betont er. In den rund 50 Jahren habe es noch keine Sanierung gegeben, lediglich Instandhaltungsmaßnahmen. „Da allerdings der aktuelle Zustand nicht mehr durch Reinigungen verbessert werden kann, ist beim IMD aktuell geplant, hier eine Grundsanierung vorzunehmen.“ Diese habe auch zur Folge, dass der Bereich dann temporär nicht genutzt werden kann. Das alles ist jedoch noch Zukunftsmusik, aktuell laufen die Planungen noch im Hintergrund. Erst wenn diese abgeschlossen sind, könne den politischen Gremien eine Vorlage zum Beschluss vorgelegt werden – „in dem dann auch zur Zeitschiene sowie den Kosten konkrete Aussagen getroffen werden können“, so Böttner.
Unabhängig davon würden die Duschen täglich gereinigt werden, eine Grundreinigung führt das IMD einmal im Jahr durch. „Diverse Verkalkungen sind aber aufgrund des Zustands der Armaturen nicht mehr entfernbar“, betont der Stadtsprecher.