Duisburg-Baerl. Mit dem „Baerler Kids Flohmarkt“ möchte eine Duisburgerin etwas Gutes in ihrem Stadtteil bewirken. Was geplant ist und wie man mitmachen kann.
Den eigenen Keller nach der langen Corona-Lockdown-Phase entrümpeln, die Gemeinschaft im Ort stärken und gleichzeitig etwas Gutes tun: Es war diese Kombination, die die Duisburgerin Anne Meessen Anfang des Jahres umtrieb. Herausgekommen ist ein Kinderflohmarkt, der am 24. September erstmalig in ihrem Wohnort in Baerl an den Start gehen soll. „Baerler Kids Flohmarkt“ nennt sie ihr liebevolles Projekt, das sie in ihrer Freizeit ehrenamtlich organisiert.
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„Das ist eine Veranstaltung, die ausschließlich dafür da ist, damit die Nachbarn ihren Keller leerbekommen“, erklärt sie im Gespräch mit dieser Redaktion. Angefangen hat alles mit einem Ärgernis. Vor einiger Zeit war die Baerlerin auf einer Internetplattform angemeldet, auf der Nutzer Secondhand-Ware, meist Kleidung, verkaufen können.
Meessen, die ein Patenkind hat, stellte dort Kinderkleidung für kleines Geld ein. „Es war furchtbar anstrengend“, sagt sie rückblickend. „Viele haben sich die Warenkörbe vollgepackt, dann gingen die Diskussionen über die Versandkosten los.“ Minimale Beträge sorgten für endlos lange Gespräche. Dann fielen die ersten Corona-Maßnahmen. „Cool, dann kann man ja jetzt trödeln“, dachte sich die Duisburgerin.
Kinderflohmarkt in Baerl: Die erste Resonanz war durchweg positiv
Lange habe sie sich mit Kinderflohmärkten beschäftigt – „aber ich habe nicht viele gefunden, die den Eindruck erweckten, sich nicht bereichern zu wollen.“ Von „extrem dreisten“ Standgebühren spricht sie, „da habe ich dann oft den Sinn hinterfragt.“ Warum also nicht die Sache selber in die Hand nehmen? In einer Baerler Facebook-Gruppe erkundigte sie sich nach dem Interesse an einem eigenen, gemeinwohlorientierten Kinderflohmarkt. Die Resonanz war durchweg positiv.
Also organisierte Meessen. Schnell bestand Kontakt zum Baerler Bürgerverein, der ihr für die Idee die Wiese an der Skateranlage kostenfrei zur Verfügung stellte. „Das war großartig“, lobt die Duisburgerin. Lediglich eine Kaution von 200 Euro soll sie hinterlegen. Am Ende gehen 100 Euro an den Bürgerverein, 100 Euro an die beiden Kindergärten im Stadtteil, kündigt sie an.
Letztere sollen noch weiter profitieren: Wer beim Kinderflohmarkt mittrödeln möchte, zahlt als Standgebühr neun Euro pro Meter. „Auch die Standgebühren gehen komplett an die Kindergärten“, kündigt Meessen an. „Die können auch jederzeit aufgerundet werden“, ergänzt sie mit einem Lächeln. Lobende Worte findet sie auch für die Duisburger Stadtverwaltung. Am Anfang fragte sie auch hier um Rat, erkundigte sich nach den Auflagen, bat um Informationen.
„Die Stadt Duisburg war sofort Feuer und Flamme und hat die Idee sehr gelobt. Die waren wirklich sehr hilfsbereit.“ Letztenendlich kommt sie ohne städtische Unterstützung aus: Da der Kinderflohmarkt nicht für Gewerbetreibende ist, sondern lediglich von und mit Privatpersonen, muss Meessen keine besonderen Auflagen beachten.
Kinderflohmarkt im Duisburger Westen: Anmeldung bis zum 10. September
Sollte der Flohmarkt Anklang finden, kann die Duisburgerin sich weitere Termine in der Zukunft vorstellen. „Wir müssen was für die Nachhaltigkeit tun“, betont die Organisatorin. Eine Wegwerfgesellschaft verurteilt sie aufs Schärfste. Und: „Ich möchte den Markt auch dafür nutzen, um hier im Ort zu vermitteln: Wir alle machen hier etwas Gutes.“ Dies solle das Gemeinschaftsgefühl in Baerl weiter stärken.
Wer Interesse hat, beim Flohmarkt selber Sachen anzubieten, der kann sich noch bis zum 10. September für einen Stand anmelden. Sämtliche Waren, die sich rund um Kinder drehen, sind erwünscht. „Klamotten, Spielzeuge – man kann alles anbieten, außer sein Kind selbst“, sagt Meessen lachend.
>>> FLOHMARKT IN BAERL – HIER KANN MAN SICH ANMELDEN
- Wer einen Stand beim Kinderflohmarkt betreiben möchte, zahlt neun Euro („kann jederzeit aufgerundet werden“) pro Meter. Eine Anmeldung ist möglich per E-Mail an baerlerkidsflobi@outlook.de. Neben dem Namen und einer Telefonnummer sollte auch die Meterangabe mit angegeben werden. „Die Anmeldung ist verpflichtend“, betont Meessen. Wer spontan verhindert ist und bis zum 10. September nicht abgesagt hat, zahlt die Standgebühr dennoch.
- Bei zu vielen Anmeldungen gibt es eine Warteliste, sollte es Absagen geben, rutschen die Namen auf der Liste nach.