Duisburg. An diesem Wochenende startet der Rheinpark-Trödelmarkt erneut. Allerdings: So wie früher, vor Corona, ist es nicht auf dem Duisburger Flohmarkt.

Endlich wieder trödeln. Am Samstag ist der beliebte Rheinpark-Trödelmarkt in Duisburg-Hochfeld nach der langen Corona-Pause erneut gestartet. Allerdings: Eine volle Wiese und umlagerte Stände, so wie vor der Pandemie, trifft man nicht an. Dabei müsste das Angebot doch riesig sein. Wenn man bedenkt, dass viele während der Pandemie ihre Keller und Kleiderschränke durchforstet haben.

Nur 16 Stände stehen auf der Wiese im Rheinpark: Klamotten und alte Comics, Spielsachen und ausrangiertes Porzellan sind im Angebot. Am Samstag Vormittag schlendern die ersten Besucher an den Ständen entlang, so auch Birigt Roßmann. Sie ist zufrieden, auch wenn das Angebot überschaubar ist: „Ich habe förmlich darauf gewartet, dass die Trödelmärkte wieder aufmachen“. Gekauft hat sie noch nichts, aber das ist auch nicht ihr Ziel: „Ich geh hier einfach gerne bummeln.“

„Da hatte Corona mal was Gutes: Die Kinder haben ihre Zimmer aufgeräumt und aussortiert.“

Die Maske, die eigentlich nur direkt an den Ständen getragen werden muss, hält Birgit Roßmann die ganze Zeit auf: „So spart man sich das ganz Ab- und wieder Aufziehen.“ Sie hat sich mittlerweile an den Mund-Nasen-Schutz gewöhnt.

Verkäuferin Inge wartet auf Kundschaft. Ihr Angebot ist vielseitig: Puppen, Spiele, Porzellan und Videos sind zu haben.
Verkäuferin Inge wartet auf Kundschaft. Ihr Angebot ist vielseitig: Puppen, Spiele, Porzellan und Videos sind zu haben. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Auch die Verkäufer halten sich an die Corona-Regeln. „Den Abstand hat man durch die Tische automatisch und die Masken sind auch kein Problem“, sagt Katrin Sturm. Sie ist mit ihrem Sohn Theo (10) vor Ort. Auf ihrem Tisch liegen hauptsächlich Spielsachen. „Da hatte Corona mal was Gutes: Die Kinder haben ihre Zimmer aufgeräumt und aussortiert.“

Manchmal verschenkt Theo aus Duisburg auch was

Die aussortierten Spielsachen und CDs sollen heute zu Geld gemacht werden. „Ich habe schon einiges verkauft, Playmobil und Schleich-Figuren. Aber manchmal verschenke ich auch was“, erzählt Theo. Das eingenommene Geld wandert erst einmal in die Spardose. „Nur für die Standgebühren musste ich etwas abgeben, aber die teilen Mama und ich uns“, so Theo.

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Neben den beiden bauen Lina und Lorena ihren Stand auf Picknickdecken auf. Die beiden 16-Jährigen sind zum ersten Mal dabei. „Wir haben einfach mal den Kleiderschrank aufgeräumt“, sagt Lorena. Aus zwei Umzugskisten holen die beiden Klamotten, Schmuck und Schuhe. Gestern Abend haben sie sich auf heute vorbereitet. „Wir haben die Originalpreise nachgeschaut und uns dann überlegt, was wir dafür haben wollen“, erklärt Lina die Preisvorschläge. Auch Lorena hat ihre Einnahmen schon verplant: „Ich brauche noch ein Geschenk für einen Freund.“

Aspekt Nachhaltigkeit: Sachen verkaufen, die andere noch nutzen können

Anders ist es bei Tina, die am Ende des Marktes steht: „Ich bin vor allem wegen der Nachhaltigkeit hier. Ich freue mich über jedes Teil, was ein neues Leben bekommt.“ Normalerweise geht Tina mindestens einmal im Jahr auf Trödelmärkte. Durch die lange Pause hat sich einiges bei ihr angesammelt: „Ich hab viele Kisten im Keller abgestellt und versprochen, sobald es wieder geht, Platz zu schaffen.“ Das tut die Oberhausenerin heute. „Das Geschäft läuft für die Kundenanzahl ziemlich gut, ich habe schon einiges verkauft.“

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Die Dinge, die am Ende übrigbleiben, kommen dann aber doch wieder in den Keller. Am Sonntag möchte sie nicht noch mal zum Trödeln kommen: „Da schlaf ich dann aus!“ Denn wer auf dem Trödelmarkt verkaufen will, muss früh aufstehen. Am Samstag konnten die Stände ab 7 Uhr aufgebaut werden, der Rheinpark-Trödel öffnete um 8 Uhr. Sonntag ist der Einlass für die Händler um 9 Uhr, der Markt startet um 11 Uhr und geht bis 18 Uhr. Genug Zeit für alle Trödelbegeisterten eine Runde über die Wiese zu drehen.

Einfach mal gucken, was es auf dem Rheinpark-Trödel so gibt

So wie Andre Worischek und Mandy Ameling. „Sonst gehen wir so vier- bis fünf Mal im Jahr auf Trödelmärkte“, erzählt Worischek, der es auf alte Videospiele abgesehen hat. Die beiden sind froh, dass es endlich wieder losgeht: „Wir haben uns so gefreut. Man kann einfach ein bisschen gucken, was es so gibt.“ Auch die Maßnahmen halten sie für sinnvoll. „An den Ständen trägt man Maske. Sonst sind wir aber ja draußen, da kann man schon mal die Maske abziehen“, meint Andre Worischek. Er fühlt sich ohnehin sicher, da er bereits geimpft ist.

Der Rheinpark-Trödelmarkt in Hochfeld erreicht am Samstag zwar noch nicht seine gewohnte Größe. Aber Händler und Kunden sind trotzdem zufrieden. Birgit Roßmann wird ab jetzt versuchen, so viele Märkte wie möglich zu besuchen: „Wer weiß, was man so finden kann.“

>> DAS SIND DIE NÄCHSTEN TRÖDELMÄRKTE IN DUISBURG

• Die Trödelmärkte dürfen so lange weiter stattfinden, wie die Inzidenz unterhalb der Stufe drei liegt.

• Hier die nächsten Trödelmarkte: Ruhrorter Hafentrödel am 14./15. August auf der Mühlenweide. Sportpark-Trödelmarkt am 21./22. August am Wedau Stadion. Mittwochs-Trödelmarkt am 11. und 19. August am Wedau Stadion.