Duisburg-Homberg. Ein Jahr lang war das Gotteshaus an der Marienstraße in Alt-Homberg geschlossen. Die komplette Sanierung zog sich über Jahre. Was nun anders ist.

Ein Jahr war die St. Johannes Kirche an der Marienstraße in Alt-Homberg geschlossen. Am Wochenende konnte die katholische St. Franziskus Gemeinde nach einer Komplett-Innenrenovierung endlich die Wiedereröffnung ihres Gotteshauses feiern. Bereits am Samstagabend hatte die Gemeinde zur Begegnung bei Gegrilltem und Getränken eingeladen.

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Hier warfen schon viele Gläubige einen Blick in das neue Innere. Am Sonntag reiste Bischof Felix Genn an, um im ersten Gottesdienst den neuen Altar zu weihen. Er ist Chef des Bistums Münster, zu welchem auch Homberg als linksrheinischer Stadtteil von Duisburg gehört. Die rechtsrheinischen Gebiete von Duisburg gehören – mit Ausnahme von Walsum – dem Bistum Essen an. Mit der Wiedereröffnung geht aber nicht nur die einjährige Innensanierung zu Ende, sondern ein viel längerer Prozess. Die Planungszeit der Sanierung betrug bis zur Fertigstellung zwölf Jahre.

St. Johannes Kirche in Homberg: Bänke im Mittelschiff verschwunden

Ab 2010 wurden die Außenwände trockengelegt und dann 2015 der Kirchturm wieder auf Vordermann gebracht. Im Inneren der Kirche fällt sofort auf, dass alle Bänke aus dem Mittelschiff verschwunden sind. „Das bietet eine bessere Flexibilität für unterschiedliche Veranstaltungen. Der Kirchraum soll auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellungen im Seitenschiff genutzt werden“, sagt der leitende Pfarrer Thorsten Hendricks. Einige historisch alte Bänke sind für Werktags-Gottesdienste an die Seite verlagert worden. Dann ist mit weniger Besuchern zu rechnen.

Nach der Innensanierung ist die St. Johannes Kirche in Duisburg Homberg in schlichtem, modernen Weiß gehalten.
Nach der Innensanierung ist die St. Johannes Kirche in Duisburg Homberg in schlichtem, modernen Weiß gehalten. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Der Altar wurde ebenfalls nach vorne und heruntergeholt. Er stand zuvor im erhöhten Chorraum und steht jetzt nur noch auf einer einzigen Stufe. So soll ein Gefühl der gleichen Augenhöhe erreicht werden. Der Chorraum ist nach wie vor erhöht, aber leer, und kann bei Veranstaltungen als Bühne genutzt werden, zum Beispiel bei Gospelkonzerten. So soll die Multifunktionalität der Kirche betont werden.

Taufbecken in Duisburger Kirche steht nun im Eingangsbereich

Dazu passt, dass das rechte Kirchenschiff fast komplett leer ist. Es gibt noch einige Hocker zur Möglichkeit der Meditation um eine Marienstatue. Ansonsten ist hier Raum für Ausstellungen. Seit der Eröffnung hängt dort eine Fotodokumentation über die unterschiedlichen Innengestaltungen der St.-Johannes-Kirche seit den Anfängen.

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Das Taufbecken wurde in den Eingangsbereich der Kirche gestellt. „Die Taufe stellt das Einstiegssakrament in die Kirche dar, daher passt der Standort nun auch besser“, so Hendricks. Außerdem ist die Kirche nun größtenteils in schlichtem, aber modernen Weiß gehalten. Vor der Sanierung herrschten die Töne Orange, Grün und Sandfarben vor.

>>> KIRCHE IN HOMBERG: KOSTEN LIEGEN BEI ÜBER 800.000 EURO

  • Die Gesamtkosten liegen, laut Kirchengemeinde, aktuell bei 714.000 Euro. Es stehen aber noch einige Schlussrechnungen aus. Es wird mit einem Gesamtbetrag von über 800.000 Euro gerechnet. Zuschüsse in Höhe von rund 240.000 Euro kamen vom Bund, 50.000 Euro sponserte das Land. Zwischen 350.000 bis 400.000 Euro schießt das Bistum hinzu. Den Rest trägt die Gemeinde.
  • „Aufgrund der immer knapper werdenden Mittel haben wir uns in der Planungsgruppe, zu der auch Diakon Stefan Ricken und einige ehrenamtlich Engagierte gehören, auf ein Mindestmaß des Machbaren beschränkt“, sagt Hendricks. Der Stil der Kirche und die Kunstgegenstände sind daher einfach gehalten.