Duisburg-Homberg. Am Sonntag, 5. September, fällt der Weiße Riese, Ottostraße 24-30. Ein Haus in der Nachbarschaft ist geräumt, um auch eingeebnet zu werden.
Ist es möglich, massive Steintischtennisplatten so zu demolieren, dass sie quasi nicht mehr nutzbar sind? Ist es. An den zwei Platten, die auf einer Wiese neben dem „Weißen Riesen“ an der Ottostraße 54/56 stehen, fehlen nämlich die Netze. Ortsbesichtigung am einst 160 Wohnungen umfassenden Wohnturm. Der ist zugemauert und vernagelt, vor den Eingängen wurde Sand aufgetürmt, in der dritten Etage steht ein Fester offen. Dieses Haus wollen Sprengmeister als nächstes dem Erdboden gleich machen. Quasi direkt nach dem großen Knall am Sonntag, 5. September 2021, nur wenige Meter entfernt. Der Zeitplan hat sich über die Jahre deutlich verschoben, dazu später mehr.
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Zunächst ein Blick zurück auf die Historie des inzwischen leergezogenen Hauses Ottostraße 54-56.
Vor sechseinhalb Jahren wurde das Gebiet zum Sanierungsgebiet erklärt
Seit das gesamte Gebiet rund um die Hochhäuser vor sechseinhalb Jahren zum Sanierungsgebiet erklärt worden war, hat die Stadt in dem Quartier ein Vorkaufsrecht. Und machte davon im September 2018 Gebrauch.
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Nach zähen Verhandlungen kaufte sie dem Ruhrorter Unternehmer Heinz Fromberger das Hochhaus ab, zum Kaufpreis machte die Stadt damals auch auf Anfrage keine Angaben. Im Viertel spricht man davon, dass die Stadt Duisburg rund eine Million Euro bezahlt haben soll.
Was folgte, waren Diskussionen um die Nutzung des Hauses, dessen Zustand eine Bürgerinitiative als absolut sanierungsfähig einstufte. Die Verwaltung verwies auf die für das Sanierungsgebiet gültige Satzung, die besagt, dass Wohnraum zurückgebaut werden müsse, kein neuer geschaffen werden dürfe. Allem Ärger der rund 100 verbliebenen Mieter und auch der Bürgerinitiative zum Trotz, begann die Stadt mit dem Leerzug des Gebäudes.
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200.000 Euro Umzugsbeihilfe zahlte die Stadt Duisburg
Laut Aussage von Stadtsprecherin Anja Kopka wurde die ganz überwiegende Mehrheit der Mieter in Wohnungen im direkten Umfeld des Hochhausquartiers und innerhalb des Ortsteils Hochheide vermittelt. „Der Leerzug dauerte 18 Monate, es wurden rund 200.000 Euro Umzugsbeihilfen ausgezahlt.“
Wie geht es jetzt weiter? Die Ausschreibung der Planungsleistungen für den Abriss des Gebäudes soll noch in 2021 veröffentlicht werden, heißt es aus dem Rathaus. Anja Kopka: „Aufgrund der Erfahrungen mit den zuvor abgerissenen Hochhäusern in Hochheide wird neben der Entkernung die Asbestsanierung den Hauptteil der vorbereitenden Maßnahmen ausmachen. Geplant ist eine Sprengung in 2023.“
Drei der sechs Riesen wären dann Geschichte, wie sehen weitere Pläne der Stadt aus, nach wie vor steht die Frage im Raum, ob die Stadt weitere „Riesen“ zu kaufen gedenkt, etwa den 320 Wohnungen umfassenden Bau Ottostraße 58-64.
Hier teilt die Stadt mit, dass „im Gegensatz zu den drei anderen abzureißenden Hochhäusern das Gebäude aus 320 Eigentumswohnungen besteht. Da das Vorkaufsrecht der Stadt Duisburg nicht im Bezug auf Zwangsversteigerungen und den Erwerb von Einzeleigentum gilt, ist der Erwerb des Gebäudes bislang an der großen Zahl der Einzeleigentümer gescheitert.“
Vorfreude auf die nächste Sprengung am 5. September 2021 in Hochheide
Jetzt blickt die Stadtverwaltung aber erst einmal in die nähere Zukunft, der nächste Sprengung entgegen, Anja Kopka: „Der Termin 5. September steht. Unsere Vorbereitungen laufen reibungslos und wir freuen uns auf den Tag, an dem der ,Riese’ fällt und Platz für Neues macht.“
Eine parkähnliche Freifläche auf dem Areal der früheren Hochhäuser ist bekanntlich Gesamtziel der Stadt. „In Abhängigkeit von der Bewilligung der Städtebaufördermittel wird der ,Stadtpark Hochheide’ etwa 2025/2026 fertig gestellt sein“, teilt die Stadtsprecherin mit.