Duisburg-Rheinhausen. Nach 32 Jahren geht Rheinhausens Bezirksmanager Jürgen Konkol in den Ruhestand. Bei seiner letzten Sitzung wurde es im Saal so richtig festlich.

Der große Auftritt hat ihm nie gelegen. Und so winkte Jürgen Konkol ab, als man ihm eine Abschiedsfeier anbot. Dass es am Donnerstagnachmittag trotzdem festlich wurde, in der pandemiebedingt zum Sitzungssaal umfunktionierten Rheinhausen-Halle, war allein dem Einsatz der politischen Kollegen „seines“ Bezirkes Rheinhausen zu verdanken.

Überraschungskonzert am Ende der Sitzung

Man habe seine Entscheidung akzeptiert, sagte Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß. „Aber wir können dich auch nicht ganz ohne gehen lassen.“ Und so stand am Ende der Sitzung der Bezirksvertretung ein gemeinsames, herzliches, blumenumkränztes Lebwohl – untermalt von einem Überraschungskonzert der Musikvereinigung Duisburg-West und vielen Erinnerungen.

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1989 trat Jürgen Konkol in den Dienst der Stadt, erst als Sachbearbeiter im Bezirksamt Rheinhausen, 2017 wurde er Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Die Geburtsstunde der Bezirksmanager. Seither war er bei sämtlichen Sitzungen zugegen, 14 Jahre sprach er dort für die Verwaltung. Jetzt verabschiedet er sich nach 32 Jahren in den Ruhestand.

Seinen Bezirk Rheinhausen kennt Jürgen Konkol in- und auswendig

Konkol kenne den Bezirk in- und auswendig, so Liß. „Ich habe manchmal das Gefühl, Sie sind ihn bis in jede Ecke abgelaufen.“ Er sei Ansprechpartner für Bürger und Vereine, Mittler zwischen Ämtern, Kollegen und Mitarbeitern. „Wie oft höre ich: ‘Das weiß der Konkol’, ‘ruf den Konkol an’. ‘Das hat mir der Konkol gesagt – er konnte helfen’.“

So kennt man ihn: Rheinhausens Bezirksmanager Jürgen Konkol - hier während der Sitzung.
So kennt man ihn: Rheinhausens Bezirksmanager Jürgen Konkol - hier während der Sitzung. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Normalerweise würden Beamten im Laufe ihres Berufslebens neue Aufgaben zugewiesen und sie würden befördert, sagte Konkol. Bei ihm traf beides zu – trotzdem blieb er an einem Ort. Im Laufe der Jahre habe er Rheinhausen kennen und lieben gelernt. Dass er dabei mit der Politik nicht immer auf einer Wellenlänge gelegen habe, liege in der Natur der Sache, „hier die Wünsche und Träume der Politik – dort die Verwaltung als böser Bube, die mit fehlendem Geld und fehlendem Personal ringt.“ Trotzdem habe man gemeinsam gute Lösungen gefunden: „Das war eine faire und niveauvolle Zusammenarbeit.“

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Das konnten die Kollegen nur unterstreichen, was die netten Worte und dicken Blumensträuße zeigten, hinter denen der zurückhaltende Jürgen Konkol bald kaum noch auszumachen war. Eine Schatzkiste mit Geschenken schleppten Ferdi Seidelt (CDU) und Mehmet Aslan (SPD) als Vertreter der Rheinhauser „GroKo“ in den Saal, „alles Dinge, die dir Freude machen.“

Eine Kreuzfahrt will der künftige Pensionär noch machen

Als längster Wegbegleiter erinnerte Ferdi Seidelt an die erste gemeinsame Sitzung am 26. Januar 2017. Flott habe sich Jürgen Konkol, der sich selbst gern satirisch als „drögen Beamten“ bezeichne, als perfekter Verwaltungschef entpuppt, „klug abwägend, lösungsorientiert, mit allen im Gespräch. Du hast den Posten quasi neu erfunden.“ So dass man dem Mann aus Dinslaken, der übrigens ein exzellenter Tischtennisspieler sei, in Rheinhausen sogar verziehen habe, dass er ein Fan des Fußballclubs Bayern München ist.

Eine Kreuzfahrt will er machen, verriet Konkol, sonst ein Liebhaber von Mosel und Ahr. Ohnehin blicke er lieber in die Zukunft und nicht auf das, was einmal war. „Ihnen wünsche ich weiter gutes Gelingen und sage bewusst nicht ‘Glück auf’, sondern Tschüss!“