Duisburg-Rheinhausen/Homberg. . Im Januar löste die Stadt die Bezirksämter auf. Bezirksmanager fühlen sich noch als Ansprechpartner - aber nicht als Herrscher des Verfahrens
Sechs Monate ist es her: Zum 1. Januar löste die Stadt die sieben Duisburger Bezirksämter mit je sechs bis sieben Mitarbeitern auf und ersetzte sie durch sieben Bezirksverwaltungsstellen mit je drei Mitarbeitern - dem Bezirksmanager, dem Schriftführer und einer Sachbearbeiterin. Damit blieben alle Bürgerservicestellen erhalten. Soweit die Theorie.
Doch wie klappt die Neuordnung tatsächlich, vor allem die Kooperation der neuen Bezirksbehörden mit den Vereinen im Westen? Die Bezirksmanager Jürgen Konkol (Rheinhausen) und Markus Dorok (Homberg) unternahmen im OSC-Clubhaus jetzt den Versuch einer Zwischenbilanz. Geladen hatte SPD-Landtagsabgeordneter Rainer Bischoff - rund 25 Vertreter von Sport- und Kulturvereinen kamen.
Örtliches Know-How hilft in Einzelfällen
Konkol blickte zurück: „Vor 25 Jahren konnten wir von einem Bezirksamt sprechen. Dazu gehörten die Bereiche Verwaltung, Sport Schule, Kultur, aber auch das Einwohnermelde-, Wohnungs-, Sozial-, Jugend- und Ordnungsamt mit Außendienst.“ Vor einigen Jahren zentralisierte die Stadt den Bereich Sport bei DuisburgSport in Wedau. Seit Januar 2017 wurde auch die Betreuung der Kulturvereine in Stadtmitte zentralisiert.
Trotzdem gibt es für die Bezirksmanager und ihre Teams reichlich Arbeit. „Wir können nur noch koordinieren“, sagte Konkol. „Wir sind Ansprechpartner der Bürger, aber nicht mehr Herrscher des Verfahrens. Wir können nur noch Gespräche initiieren, Ämter, Vereine und Organisationen zusammenbringen.“ Das örtliche Know-How käme den Vereinen immer wieder in Einzelfällen zugute, wie aktuell dem Rumelner Turnverein.
„Das ist Teil unserer Aufgabe“
„Wir hatten früher mehr Einflussmöglichkeiten“, ergänzte Dorok, der in Homberg immerhin über eine vierte Stelle für das Sanierungsgebiet Hochheide verfügt. Trotzdem sei man nah am Bürger. Dorok appellierte an die Vereinsvertreter: „Es ist wichtig, dass wir Ihre Probleme erfahren und weitergeben, dass wir als Ansprechpartner für Sie da sind.“ Nach wie vor habe man „das Ohr im Bezirk: Das ist Teil unserer Aufgabe.“
„Jeder Bezirksmanager bearbeitet 33 Aufgabenbereiche“, so Konkol, „darunter die Vertretung der Duisburger Verwaltung, Koordinierungsaufgaben auf bezirklicher Ebene, die Betreuung der Bezirksvertretungen, Mitwirkung bei Bauleitverfahren, aber auch Dienstaufsichtsverfahren im Zusammenhang mit dem Bürgerservice und nicht zuletzt die Betreuung örtlicher Vereine, Verbände und Initiativen.“ Was das konkret bedeute, sei aber nicht genau festgelegt.
Auch er betonte, dass die Bezirksmanager Ansprechpartner für Vereine bleiben. Er deutete aber auch an, dass es seit Auflösung der Bezirksämter zur Arbeitsverdichtung am Körnerplatz in Rheinhausen und am Bismarckplatz in Homberg gekommen sei: „Das Konzept ist sehr eng gestrickt.“ Das zeige sich auch an Schlangen und längeren Wartezeiten an den Bürgerservicestelle in Rheinhausen.