Duisburg-Homberg. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen die Geschäfte in den Stadtteilen schwer. In Duisburg-Homberg sind viele Läden inhabergeführt.

„Die meisten Geschäfte hier in Homberg sind inhabergeführt. Die Corona-Krise wäre sonst der Genickbruch gewesen“, stellt Mario Mikesic, Vorsitzender des Homberger Werberings fest. Da die Immobilien in der Regel den Geschäftsleuten gehören, habe der Stadtteil keine Verluste durch Insolvenzen hinnehmen müssen. „Es sind sogar noch ein Friseur und ein türkisches Lebensmittelgeschäft dazugekommen.“

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Aber „vereinsamt“ sei der Stadtteil durch die Corona-Pandemie schon. Wie eben überall woanders auch. Durch die Stadt Duisburg, die normalerweise Homberg nicht wirklich im Blickfeld habe, seien einige Straßen durch Blumenampeln jetzt aufgewertet worden. „Das sieht sehr schön aus“, sagt Mikesic. Die hübschen Hingucker erfreuen jetzt die Besucher an der Augusta- und der Bismarckstraße. Aber, es brauche wohl noch Zeit.

Einkaufen mit Testpflicht in Homberg: „Es tröpfelt, fließt aber nicht“

Seitdem am vergangenen Montag die Händler Kunden wieder in den Geschäften bedienen dürfen – vorausgesetzt sie können einen negativen Coronatest vorlegen oder sind geimpft – ist die Kundenfrequenz eher mäßig. Es tröpfelt, aber fließt nicht. Was auch Mario Mikesic, wie so viele andere ärgert, ist die nicht enden wollende Kurzfristigkeit, mit der die Politik die Bestimmungen ändert. „Die Gastronomen dürfen im Außenbereich wieder Gäste empfangen, aber sie bekommen keine Ware.“

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Er habe mit einem Gaststättenbetreiber gesprochen, der jetzt auch keine Eile mehr habe, die Pforten zu öffnen. Erstens sei das Wetter schlecht und zweitens könne der Lieferant ihm keine Ware in der kurzen Zeit besorgen. Der Werbering-Vorsitzende hat sich für kommenden Donnerstag einen Tisch in einer Gaststätte reservieren lassen, damit er mit einigen Werbering-Mitgliedern ein kleines Meeting veranstalten kann. „Die Mitgliederversammlung mit über 30 Geschäftsleuten musste bisher ausfallen. Sobald es möglich ist, wollen wir sie nachholen.“

Fußgängerzone in Homberg: Charme trotz Leerstände

So richtig hart geht Mikesic mit der Homberger Fußgängerzone nicht ins Gericht. Ja, auch da gebe es natürlich Leerstände, aber „sie hat auch ihren Charme.“ Es sei nicht einfach, die Lücken mit guten Geschäften zu schließen. „Ich habe mit einem Bio-Bäcker gesprochen, den ich sehr gerne hierher holen würde, aber er hat abgewunken. Es ist ihm zu risikoreich.“ Anfang dieses Jahres hat der Werbering eine Umfrage auf der Straße gemacht, was die Kunden denn gerne für Geschäfte in der Fußgängerzone hätten. Sehr viel Konkretes sei bei der Befragung nicht herausgekommen. Ein Wunsch war ein Kurzwarengeschäft. „Aber wenn 30 Kunden pro Woche in so ein Geschäft gehen, davon kann auch niemand leben.“

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Eins steht fest für den Vorsitzenden: Auch wenn die beiden extrem beliebten Veranstaltungen – der Hollandmarkt im Juni und das Brunnenfest im August – noch nicht in gewohnter Form stattfinden können, sind sie nicht aufgehoben, sondern aufgeschoben. „Ein kleines Fest machen wir auf jeden Fall. Wir denken positiv.“