Duisburg-Rheinhausen. Per Dringlichkeitsantrag möchte die Bezirksvertretung zum Sommer Änderungen im Nahverkehr erwirken. Unter anderem ist eine neue Buslinie geplant.

Ein besseres Busangebot in der Eisenbahnsiedlung, eine regelmäßige Anbindung an den Zentralfriedhof und die Schulstandorte, eine Entschärfung der Situation rund um die Pausenhaltestelle in Friemersheim: Der Nahverkehr in Rheinhausen soll besser werden.

Mit einem Dringlichkeitsantrag möchte die Bezirksvertretung zum Sommer 2021 maßgebliche Änderungen erwirken. „Jedes Jahr wird ein neues Verkehrskonzept erstellt. Bei dem, das im Sommer 2020 umgesetzt wurde, hat sich herausgestellt, dass Veränderungen stattgefunden haben, die gravierende Einschnitte für einige Bereiche mit sich gebracht haben“, sagt Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß (SPD) im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Es sei der Wunsch vieler Bürger und Bezirksvertreter gewesen, dass das Verkehrskonzept überarbeitet wird. Besonders im Fokus: die Eisenbahnsiedlung zwischen Friemersheim und Krefeld. „Es kann nicht sein, dass Schüler in der Eisenbahnsiedlung nicht zur Schule kommen“, sagt Liß. Die Siedlung sei bekannt als Ortsteil, in dem viele Familien mit Kindern wohnen. Es dürfe nicht sein, dass der Ort so abgeschnitten ist, erklärt die Bezirksbürgermeisterin. „Das gleiche gilt für die vielen Firmen im Logport. Die brauchen vernünftige Anbindungen.“

Nahverkehr in Rheinhausen: Neue Buslinie 925

Konkret sieht der Beschlussentwurf die Einführung der neuen Linie 925 vor, „die von Rheinhausen Markt kommend durch das Logport-Gelände am Bahnhof Rheinhausen vorbei zur Eisenbahnsiedlung führt“, heißt es. Die Linie soll im 60-Minuten-Takt fahren, so dass gemeinsam mit der Linie 927 in der Eisenbahnsiedlung zwei Fahrten pro Stunde angeboten werden können.

Elisabeth Liß (SPD), Bezirksbürgermeisterin in Rheinhausen.
Elisabeth Liß (SPD), Bezirksbürgermeisterin in Rheinhausen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Zur besseren Anbindung an den Zentralfriedhof soll die neue Linie anschließend von der Siedlung aus weiter über die Rheinhauser Straße, Charlottenring und Düsseldorfer Straße bis Rumeln Markt führen. „Damit wäre auch eine neue direkte Verbindung von der Eisenbahnsiedlung zum Nahversorgungsangebot in Rumeln Kaldenhausen geschaffen“, heißt es im Entwurf. „Um die Mehrkosten für das neu geschaffene Angebot zu reduzieren, ist es vorgesehen, die Linie 922 zukünftig am Rheinhausen Markt enden zulassen.“

ÖPNV in Rheinhausen: Überangebot im Logport-Bereich verhindern

Die Linie 924 soll zukünftig von Rheinhausen Markt kommend über die Friedrich-Ebert-Straße und den Gaterweg bis nach Friemersheim geführt werden. Das soll nicht nur ein Überangebot im Logport-Bereich verhindern, sondern auch eine bessere Verbindung zwischen Friemersheim und den weiterführenden Schulen in Rheinhausen bewirken.

Schließlich soll die bereits bestehende Linie 923 über den Friemersheimer Markt hinaus verlängert werden und über die Wilhelm-, Adler- und Schleusenstraße bis zum Gewerbegebiet an der Bliersheimer Straße führen. „Hierdurch werden nicht nur neue Gebiete erschlossen, sondern auch die Situation am Friemersheimer Markt entschärft“, so die Argumentation im Entwurf. Zusätzlich ergab eine Analyse der Fahrgastzahlen im Herbst 2019, dass es auf der Linie 920 zwischen Rumeln und Trompet ein Überangebot gibt: Der aktuelle 15-Minuten-Takt soll auf einen 30-Minuten-Takt reduziert werden.

Bezirksvertretung konnte wegen Corona nicht zusammenkommen

Die Lokalpolitiker richten sich mit einem Dringlichkeitsbeschluss an den Rat der Stadt Duisburg. Corona-bedingt konnte die Bezirksvertretung Rheinhausen nicht wie geplant im Januar zusammenkommen. „Um dennoch eine zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen ermöglichen zu können, nimmt die Bezirksvertretung Rheinhausen ihr Anhörungsrecht in Form dieses Dringlichkeitsbeschlusses wahr“, steht in der Begründung. „Ohne den Dringlichkeitsbeschluss könnte der Entwurf nicht zum Sommer umgesetzt werden“, erklärt Elisabeth Liß.