Duisburg. Nach der Traumzeit ist vor der Traumzeit: Im Landschaftspark sind alle zufrieden, die neue Chefin hat aber Potenzial für Verbesserungen im Blick.

Eine positive Bilanz ziehen die Macher des Traumzeit-Festivals im Landschaftspark Duisburg. Mit rund 9000 Besuchern ist das dreitägige Konzertevent so gut wie ausverkauft gewesen. Friedlich blieb es auch.

Leiter Frank Jebavy und seine Nachfolgerin Vivian Theweleit haben das Festival gemeinsam gerockt und sind zufrieden. „Das war eine herzliche, fast familiäre Atmosphäre. Alle 30 Bands haben sich auf dem Festival offensichtlich wohlgefühlt“, berichtet Theweleit, die seit 2018 die Traumzeit begleitet und das künftig federführend machen wird.

Die 32-Jährige arbeitet im Veranstaltungsmarketing des Landschaftsparks Nord und hatte am letzten Wochenende für über 100 Mitarbeiter von der Backstage-Betreuung über Security bis zur Müllentsorgung den Hut auf.

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Traumzeit-Festival: Mehr Frauen auf die Bühne

Auf das Programm habe sie noch keinen Einfluss genommen, Booker Markus Kalbitzer hatte erneut die kreativen Fäden in der Hand. „Ich muss erst mal einen Überblick bekommen, um erfolgreich koordinieren zu können“, sagt Theweleit. Aufgefallen ist ihr aber die geringe Frauenquote, an der sie künftig arbeiten möchte.

Sie wird künftig das Traumzeit-Festival im Landschaftspark Duisburg leiten: Vivian Theweleit.
Sie wird künftig das Traumzeit-Festival im Landschaftspark Duisburg leiten: Vivian Theweleit. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Bandsuche sei dabei nicht ohne: Sind die Acts in dem Zeitraum überhaupt verfügbar, sind sie auf Tour oder im Studio, sind sie bezahlbar, passt es künstlerisch ins Konzept, nennt die neue Leiterin wichtige Fragen. Wenn alles passt, würde sie auch ihre Lieblingsband Greta van Fleet mal nach Duisburg holen. Angesichts doppelt so hoher Streamingzahlen wie beim diesjährigen Headliner Interpol ist das womöglich zu teuer, „aber die rocken sehr“.

Mehr Alternativ-Angebote neben der Musik

Wird mit ihr an die Zukunftsträume von 2019 angeknüpft, als nach einem ausverkauften Wochenende Träume von zusätzlichen Bühnen und einem größeren Line-Up formuliert wurden? „Da kam ja mit Corona leider was dazwischen“, sagt Theweleit, die an große Erfolge von früher mit über 40 Bands wieder ran will.

Vergrößerungs- und Entwicklungspotenzial sieht sie auch jenseits der Musik: Die Tischtennisplatte am Fritz Tiny House war permanent belagert, die Liegen zum Ausruhen belegt, temporäre Tattoos mit dem Line-up heiß begehrt und aus der Fotobox hörte man es permanent kichern. „Von diesen Aktionsecken brauchen wir mehr“, ist sich Vivian Theweleit sicher.

Der Termin für die Traumzeit 2024 steht übrigens bereits fest: Vom 21. bis 23. Juni wird im kommenden Jahr im Landschaftspark wieder gerockt.

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Unser Fotograf Stefan Arend hat an drei Tagen das Festival begleitet. Eine Fotostrecke zeigt 170 Fotos von den Bands auf drei Bühnen, eine andere über 150 vom Publikum.