Duisburg. An der Mannesmannstraße in Duisburg-Ehingen bieten Prostituierte ihre Dienste tagsüber offen an. Für die Erledigung der Körperhygiene wird oft ein Bushaltestellenhäuschen benutzt. Trotz eines Brandbriefes der Bürgervereine an das Ordnungsamt ist eine schnelle Lösung des Problems wohl nicht in Sicht.

Die Zahl der Prostituierten, die an der Mannesmannstraße in Höhe des Ehinger Wäldchens auch am helllichten Tag ihre Dienste anbieten, wächst. Deshalb haben sich die Bürgervereine Ehingen und Mündelheim mit einem Brandbrief an das Ordnungsamt gewandt. Kurzfristig habe die Verwaltung aber kaum Möglichkeiten, des Problems dauerhaft Herr zu werden, sagt Stadtsprecher Peter Hilbrands.

„Die Mädchen tun mir leid“, betont Heiner Lambertz, Vorsitzender des Ehinger Bürgervereins, aber die Entwicklung sei nicht weiter hinnehmbar: „Es wird immer doller.“ Längst sind es nicht mehr vereinzelte Liebesdienerinnen, sondern bis zu fünf, die durch aufreizende Kleidung und eindeutige Gesten potenzielle Kunden schon am frühen Nachmittag auf sich aufmerksam zu machen versuchen.

Härteres Durchgreifen des Ordnungsamtes gefordert

Zum Rückzugsort für die Erledigung der Körperhygiene werde mangels anderer Möglichkeiten immer wieder das Wartehäuschen der DVG genutzt, beklagen Anwohner. Sie fordern ein härteres Durchgreifen des Ordnungsamtes, das zwar immer wieder an der Mannesmannstraße präsent ist, sich jedoch auf Platzverweise beschränkt.

„Prostitution ist nicht verboten, wohl aber ihre Ausübung in aller Öffentlichkeit“, sagt Stadtsprecher Peter Hilbrands. Er bestätigt Beobachtungen, wonach das Ordnungsamt auch regelmäßig mit einem Zivilfahrzeug vor Ort sei. „Wir sammeln Erkenntnisse“, so Hilbrands. Gleichwohl sei der Versuch, den Straßenstrich einzudämmen, „ein rechtlich schwieriger Bereich“.

Wenig befriedigende Antworten

Weil die Einrichtung eines Sperrbezirks von der Bezirksregierung genehmigt werden muss (ein Antrag aus Krefeld liegt dort schon länger vor) und seine Durchsetzung fraglich ist (in Dortmund war eine Klage erfolgreich), so der Stadtsprecher, bleibe als kurzfristige Handhabe nur der Platzverweis.

Allerdings dürfe er nur zeitlich begrenzt ausgesprochen werden. Auch ein Bußgeld bei Rückkehr dürfen die Beamten nicht androhen. Ein Park- und Halteverbot, das Bürger für die Mannesmannstraße fordern, würde die ohnehin knappen Abstellmöglichkeiten für die Brummis weiter verknappen.

Diese wenig befriedigenden Antworten hat Heiner Lambertz am Montag persönlich vom Ordnungsamt bekommen. Der Vorsitzende des Bürgervereins hofft dennoch, dass sich doch eine schnelle Lösung findet: „So geht es jedenfalls nicht weiter. Die sollen sich etwas einfallen lassen.“