Duisburg-Mündelheim. Auf der B 288 im Duisburger Süden kracht es häufig. Dabei könnte durchaus zu hohes Tempo eine Rolle spielen. Mit einem “Starenkasten“ möchte die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Süd dem Problem zu Leibe rücken und hofft auf einen doppelten Effekt. Breite Unterstützung hat sie schon.
Ein „Starenkasten“ soll im Verlauf der B 288 durch Mündelheim dafür sorgen, dass Tempo 70 eingehalten wird und die Unfallzahlen senken. Per Antrag in der Bezirksvertretung Süd hat das die CDU-Fraktion gefordert und in der Sitzung des Stadtteilparlaments breite Unterstützung gefunden.
Dem Rat von Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein, den Antrag zurückzuziehen, folgte die BV nicht. „Wir werden den Antrag mit unterstützen und grundsätzlich klären, ob die Aufstellung eines Starenkastens möglich ist“, kündigte SPD-Fraktionschef Hartmut Ploum an. Er sei „gespannt auf die neue Sicht der Verwaltung.“ Die CDU hatte den OB aufgefordert, „alle notwendigen Schritte einzuleiten, um die Errichtung einer permanenten Geschwindigkeitsüberwachung im Bereich der Ortsdurchfahrt Mündelheim zu ermöglichen.“ Zuständig für die Bundesstraße ist die Niederlassung Bochum des Landesbetriebs Straßen.NRW.
Ähnlicher Antrag schon 2007
Bezirksamtsleiter Klein argumentierte mit einer Verkehrszählung Ende Oktober. Bei der Kontrolle in beiden Fahrtrichtungen wurden in den Abendstunden 2730 Fahrzeuge gezählt, dabei lediglich vier Geschwindigkeitverstöße festgestellt. Klein: „Tempo 70 wurde dabei nur im Verwarnbereich überschritten.“ Die Statistik belege, dass Rotlichtverstöße und Abbiege-Unfälle die Hauptunfallursachen sind, so Klein weiter. „Teure stationäre Messanlagen machen keinen Sinn.“ Die Starenkästen seinen zudem anfällig für Vandalismus.
CDU-Ratsherr Thomas Susen focht das nicht an. Es sei nicht erstaunlich, dass im Berufsverkehr nur eine geringe Zahl von Tempo-Sündern aufgefallen sei. „Das hätte ich dem Ordnungsamt vorher sagen können.“ Ziel bleibe es, die Geschwindigkeit zu reduzieren, verwies er auf einen ähnlichen Antrag in der Bezirksvertretung vor sechs Jahren.
Beschränkung auf Krefelder Stadtgebiet
Susen: „Subjektiv wahrgenommen sind die Bürger der Meinung, dass dort zu schnell gefahren wird.“ Schließlich sei der Aufbau einer Messanlage auch im Duisburger Norden möglich gewesen. Außerdem sei mit einem schnellen Aus- und Umbau der B 288 bis zur Rheinbrücke nicht rechnen, gibt Thomas Susen zu bedenken. Die Formulierung „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ im Bundesverkehrswegeplan bedeute für das Projekt, „dass der Ausbau erst dann kommt, wenn wir alle hier nicht mehr darüber beraten werden.“
Bezirksamtsleiter Dietmar Eliaß weist hin auf die Beschränkungen auf der anderen Rheinseite, wo die Bundesstraße auf Krefelder Stadtgebiet verläuft. Dort sei nicht nur ein Tempolimit von 50 km/h angeordnet, sondern auch Durchfahrtbeschränkt für den Lkw-Verkehr, wunderte sich der SPD-Politiker.