Duisburg/Monheim. Das Verfahren rund um die geplante CO-Pipeline zwischen Dormagen und Uerdingen bleibt weiterhin offen. Bereits seit vier Jahren liegt der Bau brach, weil Gerichte den Betrieb untersagten. Bayer muss bei der Genehmigung nachbessern und zeigt sich positiv, die Leitung doch noch in Betrieb zu nehmen.

Der Bayer-Vorstand zögert. Ob der Chemiekonzern wohl noch einmal das Pipelineprojekt angehen würde? „Die Leitung ist jetzt da“, sagt Tony Von Osselaer. Jetzt sei es erklärtes Ziel, dass auch Kohlenmonoxid durch die Leitung zwischen den Standorten Dormagen und Uerdingen ströme.

Das Projekt liegt seit dem Bau vor vier Jahren brach, Gerichte untersagten den Betrieb. Bayer muss bei der Genehmigung nachbessern. Wie die Verfahren bei der Bezirksregierung und vor dem Oberverwaltungsgericht Münster ausgehen, ist völlig offen. Das Projekt hat Bayer viel Ansehen und Geld gekostet.

Vorbereitung auf Verfahren

Zu viel Geld? „Das Projekt ist weiter wirtschaftlich“, sagt Van Osselaer. Mit Zahlen hält sich Bayer wie gehabt zurück. Was hat die Pipeline bislang gekostet? Was sind die laufenden Kosten für den Stillstand am Rohr? Keine Antworten.

Bayer zeigt sich nach außen höchst optimistisch, dass alle Entscheidung positiv für Bayer ausgehen, auch beim Oberverwaltungsgericht. Das Gericht muss nicht nur über technische Dinge, sondern auch über das Gemeinwohl der Leitung entscheiden. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch das OVG überzeugen“, sagt Tony Van Osselaer. Bayer sei nicht darauf vorbereitet, mit Niederlagen vor Gericht umzugehen. „Es gibt keinen Plan B.“

Sicherheit der Rohrleitung soll aus Bayer-Sicht verdeutlicht werden

In der nächsten Woche geht’s mehr um technische Fragen. Deshalb hat Bayer Journalisten nach Monheim geladen, um auf einem Testgelände die Sicherheit der Rohrleitung aus Bayer-Sicht zu verdeutlichen. Projekt-Leiter Werner Breuer steigt ins 1,40 Meter tiefe Loch und zeigt Schutzmatten, Schnüffelschläuche und Warnhinweise in die Kameras.

Ins Gut-Wetter-Machen auf dem Bayer-Gelände mischt sich auch eine Gruppe Pipeline-Gegner aus Monheim, neben Duisburg eine von neun betroffenen Städten. Die Journalisten interessieren sich sehr für die Ausführungen von Erwin Schumacher, dem Sprecher der Monheimer Initiative. Schumacher erzählt, wie er beim Bau von Arbeitern angegriffen worden sein soll. Die Bayer-Leute stehen plötzlich fast alleine im Loch.