Duisburg-Süd.

Zu einer schwierigen Geburt wird ein von den Bürgerinitiativen gegen die Kohlenmonoxid-Leitung geforderter Dialog zwischen den mittlerweile über 400 Ärzten, so Dieter Donner von der Initiative Stopp Bayer-CO-Pipeline, die sich vehement gegen die Inbetriebnahme der Pipeline aussprechen, und dem Betreiber Bayer Material Science (BMS).

Wie berichtet, hat Dr. Gottfried Arnold, Initiator der Ärzte-Initiative, bei der auch viele Kinder- und Jugendärzte aus Duisburg eingetragen sind, anlässlich des fünften Jahrestages des Planfeststellungsbeschlusses einmal mehr den sofortigen Stopp des Projektes aus medizinischer Sicht gefordert, da im Falle eines Unfalls weder den Opfern noch den Einsatzkräften geholfen werden könnte.

Die vielen Verletzten in der letzten Zeit durch Kohlenmonoxid-Vergiftungen bei Bränden im Ruhrgebiet verschärften dabei den Druck auf BMS. Donner ist verärgert, dass BMS-Vorstand Tony Van Osselaer nun die Ärzte zum Gespräch bittet, dieses aber ohne die Beteiligung der Bürgerinitiativen geschehen soll. „Gerne bin ich aber bereit, mit unserer Bürger-Initiative eine öffentliche Veranstaltung zu organisieren und mit CO-Spezialisten (ärztlichen Therapeuten aus einer der fünf Druckkammern Deutschlands mit 24-Stunden-Dienst), Rettungsmedizinern, Feuerwehrfachleuten und Ihnen in einer der Städte des Kreises Mettmann, Düsseldorf oder Duisburg über ein Notfall-Szenario bei einem Pipeline-Leck und -Bruch zu diskutieren. Dazu werde ich dann gerne Vertreter Ihrer Firma und auch die betreffenden Kollegen einladen“, so Dr. Arnold. Die Herausgabe der Anschriftenliste der beteiligten Ärzte lehnen die Pipeline-Gegner ab.

BMS will nun die bereits einmal mit neun Medizinern gestartete „sachliche und konstruktive Diskussion“ fortsetzen und lädt die Mediziner aller Fachrichtungen zu einem Fachgespräch ein. Über die Internetseite www.pipeline.bayer.de können sich ab sofort interessierte Ärzte für dieses Fachgespräch anmelden. Bayer Material Science ist an einer schnellen Terminfindung interessiert, teilt der Konzern mit.