Duisburg. . Petra Finzel-Lenz ist entsetzt. Sie bekam einfach zwei Katzenbabys vor die Tür geworfen. Die Tierfreundin aus Wanheim fragt sich, wer so etwas tut. Sie hat jetzt die Tierarztkosten am Bein. Und es gibt das unangenehme Gefühl, dass sie jemand beobachtet hat. Die Ex-Besitzer hatten wohl ein Problem.
Amy und Alisha schauen neugierig aus ihrem Transportkorb. Sie sind noch etwas tapsig. Wenn Petra Finzel-Lenz kommt, legen sie sich auf den Rücken und beginnen zu schnurren. Die beiden Kätzchen sind gut acht Wochen alt, noch etwas zu jung, um von der Mutter getrennt zu sein. Ersatzmutter ist jetzt Petra Finzel-Lenz. Sie entdeckte den Korb mit den Findelkindern vor ihrer Haustür. Einfach abgestellt! Die Tierfreundin ist entsetzt. „Da nutzt jemand unsere Gutmütigkeit aus.“
Die Küchenhelferin der englischen Schule war am vergangenen Donnerstag nur zehn Minuten mit den Hunden unterwegs. So wie jeden Abend, nur eine kleine Runde. Als sie zurück kam, stand eine Transportkiste mit den Kätzchen auf der Treppe vor dem Eingang. Kein Hinweis dabei, nur ein Becher mit ein paar Happen Futter.
Angst vor Beobachtung
„Jemand muss uns beobachtet haben“, sagt Petra Finzel-Lenz, der auch diese Situation ein eher unangenehmes Gefühl beschert. Die Familie ist bekannt dafür, ein großes Herz für Tiere zu haben. Wer in das Haus an der Friemersheimer Straße geht, wird gleich von den drei Hunden begrüßt. Im Wohnzimmer zwitschern Wellensittiche. Schildkröten haben hier ihr Zuhause. „Die Leute müssen gewusst haben, dass wir gut zu Tieren sind.“
Petra Finzel-Lenz nahm die Findelkinder auf, organisierte spätabends Futter und Katzenstreu. Dann ging’s erst einmal zum Tierarzt. Gemeinsam einigte man sich darauf, dass man hier wohl zwei norwegische Waldkatzen vor sich hat. Das sind eigentlich begehrte Tiere. Warum die beiden in ihrem alten Zuhause nicht geliebt wurden, ist offen.
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Im Tierheim wären die alten Besitzer die Tiere nicht losgeworden. Das Duisburger Tierheim hat, wie die meisten ähnlichen Einrichtungen in der Umgebung, einen Aufnahmestopp verhängt. Nichts geht mehr.
Kosten für den Tierarzt
Auf die ungewollte Katzenmama aus der Friemersheimer Straße kommen jetzt erst einmal Kosten für die Tierarztuntersuchungen zu. 60 Euro gingen schon für die Zeckenbehandlung drauf. Jetzt stehen auch noch Impfungen an. Amy hat ein trübes Auge. Schuld ist wahrscheinlich ein Katzenschnupfen. Der Tierarzt hat nicht ausgeschlossen, dass das Auge irgendwann mal ganz entfernt werden muss. Das sind Ausgaben, die Familie Finzel-Lenz so eigentlich nicht einkalkuliert hatte.
Auf Dauer fürchten die Tierliebhaber auch, dass es mal Streit zwischen den kleinen Tigern und den Vögeln im Wohnzimmer geben könnte. Finzel-Lenz würde die Tiere am liebsten weitergeben. Dann soll es aber jemand sein, der besser mit Waldkatzen umgeht, als ihre Vorbesitzer. „Das ist doch kein Ikea-Katalog, den man einfach so auf die Stufe vor der Haustür wirft.“