Duisburg-Buchholz. Sie gelangt durch die offene Drehtür ins Foyer der Klinik, springt auf den Schoß manches Rollstuhlfahrers. Aber offiziell ist sie in der BGU nicht bekannt, die Katze aus der Nachbarschaft. Der Klinik-Sprecher reagiert entsetzt. Jetzt überlegt man, wie man den ungebetenen Gast los wird.
Sie schleicht zwischen Rollstühlen und Krücken herum. Auch im Treppenhaus vor den Patientenzimmern soll sie schon gesehen worden sein. Eine Katze macht seit einigen Tagen die Unfallklinik in Buchholz unsicher. Der Klinik ist der tierische Zwischenfall auf Nachfrage höchst peinlich.
Ein Patient erzählt der Redaktion von seinen Beobachtungen. Der Mann wartete auf grünes Licht für seine Entlassung. Zum Zeitvertreib rollte er tagsüber im Rollstuhl auch gelegentlich ins Foyer im Erdgeschoss. Dort traute er aber seinen Augen nicht, schlich doch die bislang namenlose, aber Fernsehkater Garfield ähnlichsehende Katze zwischen Ausstellungstafeln, Rollstühlen und Sitzgelegenheiten herum. Schlimmer noch aus seiner Sicht: Im Treppenhaus habe er noch eine zweite, andersfarbige Katze gesehen. Bei ihm wuchs Ekel. Freilaufende Katzen im Krankenhaus – ist das so in Ordnung?
Klinik-Sprecher Friedhelm Bohla will es erst gar nicht glauben, bevor er das Beweisfoto vorgelegt bekommt. „Krankenhaus und Tiere, das geht überhaupt nicht“, sagt er. Nicht nur wegen Allergien, sondern allgemein aus hygienischen Gründen. Darum habe er auch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diesen Missstand abzustellen. „Wir nehmen das sehr ernst.“ Allerdings schließt Bohla aus, dass das Tier bis zu einer Station vorgedrungen ist.
Beim Lüften hinein gehuscht
„Wir haben seit langem eine Katze, die über unser Gelände streunt. Sie kommt irgendwo aus der Nachbarschaft, erzählt der BGU-Sprecher. Vom Gelände aber könne man sie schlecht verjagen. Am Samstag, 14. September, habe sie wohl das Lüften des Foyers dazu genutzt, ins Gebäude zu huschen.
„Wir haben dort“, so Bohla, „ja neuerdings eine Drehtüre am Eingang. Und die wird schon mal zum Lüften für ein paar Minuten geöffnet.“ Dass auch noch ein zweiter schnurrender Vierbeiner irgendwo herumläuft, hält Bohla allerdings für unwahrscheinlich. Wenn er nicht abgelenkt sei, müsste der ungebetene Besucher dem Mitarbeiter am Empfang ja auffallen.
Vergrämungspaste soll es richten
Eine Katzen-Vergrämungspaste soll es jetzt richten, die BGU wieder tierfrei zu machen. „Sie soll für Mensch und Tier ungefährlich sein“, so der Sprecher. Ihr Geruch ekele die Mausejäger dermaßen, dass sie das Weite suchen. Friedhelm Bohla will Entwarnung geben, wenn die Paste im Eingangsbereich des Krankenhauses aufgetragen ist und ihre Wirkung entfacht.
Für den angeekelten Patienten war der Vorfall der entscheidende Grund, sich einen Tag früher als geplant aus der Klinik zu verabschieden. „Ich war mit der Hygiene nicht zufrieden.“ So seien tote Wespen auf seinem Zimmer tagelang nicht beseitigt worden. Sauber sei anders.