Seit 14 Jahren zeigen Züchter und Liebhaber in der Homberger Glückauf-Halle kurz vor Weihnachten rund 300 Rassekatzen

Von Katzen im Betlehemer Stall ist in der Geschichte von Christi Geburt nichts überliefert, doch in Hochheide gehören die Tiere fest zu einer jahrelangen Weihnachtstradition. Am letzten Adventswochenende ist in der Glückauf-Halle seit nunmehr 14 Jahren alles für die Katz’. Züchter und Liebhaber zeigen zwei Tage lang ihre Rassekatzen in einer Weihnachtsausstellung.

Aus ganz Europa kommen die Katzenliebhaber, das offenbart nicht nur ein Blick auf die ausländischen Nummernschilder der parkenden Autos, in der Halle selbst entsteht insbesondere durch die vielen Sprachen ein internationales Flair: Englisch, Niederländisch, Französisch, Russisch, Polnisch, Dänisch und Norwegisch. International geht es auch bei den Vierbeinern zu. Mit dabei ist, zum Beispiel, die Rasse „Van“, benannt nach dem türkischen Vansee, Thaikatzen oder „Nova Masquerade“ aus Sibirien. Ebenso vertreten ist die nordamerikanische „Maine Coon“, Britisch Kurzhaar, Siam, Perser, oder „heilige Birma“ aus Frankreich und viele mehr. Rund 300 Katzen stellen sich dem Urteil der Jury.

Jeder Züchter, da sind sich alle einig, hat eine Rasse, die in besonders fasziniert und mit der man ein Leben lang verbunden bleibt, zumal die Katzensucht ein Hobby ist, mit der man kein Geld verdienen kann. Margret Grigoleit ist begeistert vom Britischen Kurzhaar, mit der sie Kindheitserinnerungen verbindet. „Keine Rasse hat so eine Vielfalt und dieses gelassenes Temperament.“ Ihr acht Kilo schwerer Kater lässt am Wochenende aber nicht alles mit sich machen. Er will nicht aus seinem Käfig. „Mit ihm kann ich nicht auf die Bühne, sonst sehe ich nachher aus wie Hackfleisch.“ Somit zerplatzen die Hoffnungen auf einen Preis, das sehen die Regularien des Veranstalters, des „1. Internationalen Türkisch Angora und Van Clubs“ so vor.

Einen ganz anderen Geschmack hat Isabelle Krämer aus Boppard, die seit Jahren Thaikatzen züchtet. „Ich mag elegante, schlanke und aktive Tiere und brauche keine Katze, die nur auf der Couch sitzt und mich anstarrt.“ Sie präsentiert in Hochheide ihre 10 Wochen alten Kätzchen aus eigener Nachzucht. Seit zwei Monaten ist sie jedes Wochenende unterwegs und wird dabei von ihrer Familie unterstützt. „Ich wollte keine Katze, die ich mir in die Tasche stecken kann“, sagt Züchterin Monja Johst. Daher ist sie den Maine Coon verfallen, auf die auch die Hombergerin Silke Scheffler schwört. Die größte der Rassekatzen sei, sagt sie, zudem eine tolle Familienkatze, die auch gerne mit in den Urlaub genommen wird. Sie ist nicht die einzige, für die der Schmuse- und Kuschelfaktor wichtig ist.

„Alle Züchter lieben ihre Tiere und sind mit Herzblut dabei“, sagt Uwe Hildebrandt aus Willich. Er hängt besonders an seinem Britisch-Kurzhaar-Kater, weil er „fett, faul und philosophisch ist wie Garfield“ und dazu „komplett zahm“. Wirkliche Züchter, wird einhellig beteuert, sind in einem Verein organisiert und achten sehr genau darauf, wem die eigenen Tiere überlassen werden. Nur wenige Katzen in der Glückauf-Halle stehen allerdings noch zum Verkauf, die meisten sind bereits kurz nach der Geburt vergeben. Wenn jedoch die putzigen, nur einige Wochen alte Katzenbabys miteinander spielen und raufen, bleiben viele Ausstellungsbesucher am Käfig stehen und blicken ganz entzückt. Wer weiß, vielleicht ist dies der Beginn einer Liebe, die ein Leben lang hält.