Duisburg-Wanheim. Weil die Zuwegung zum Bürgersteig nicht geräumt wurde, waren einige ältere Menschen in Duisburg-Wanheim am Wochenende in ihren Wohnungen gefangen. Dabei zahlen sie für einen Räumdienst. Die zuständige Gesellschaft Immeo-Wohnen musste die Schneeschipper noch mal herausschicken.

Die eiskalten Wintertage haben nicht nur im Straßenverkehr zu Problemen geführt. Der gefallene Schnee stellte zahlreiche Be­wohner einer Wohnsiedlung der Wohnungsbaugesellschaft Immeo in Wanheim-Angerhausen vor gravierende Probleme. Weil der angekündigte Räumdienst zu spät anrückte, haben einige ältere Menschen nicht gewagt, das Haus zu verlassen.

Nachbarin in Not

Als Heiderose Huhnholz nach ei­nem Kurzurlaub am Sonntag wieder in ihre Wohnung zurückkehrte, staunte die 50-Jährige nicht schlecht. Eine Nachbarin, älter als 80 Jahre, freute sich über ihre Rückkehr außerordentlich. Denn endlich konnte ihr jemand einige Waren aus dem Supermarkt mitbringen. Denn sie hatte es nicht gewagt, das Haus zu verlassen. Der bis zu 20 Meter lange Fußweg zum Bürgersteig erschien ihr zu gefährlich. Er war tagelang vereist und erschien für nicht mehr ganz so fitte Fußgänger zu riskant, um ihn betreten zu können.

Heiderose Huhnholz hatte nicht damit gerechnet, dass sich nach ihrem Urlaub diese Eisplatten immer noch auf den Wegen befinden würden. Bereits am Anfang der vergangenen Woche hatte sich die Wanheimerin an ihren Vermieter, Immeo, gewandt und sich beschwert. Schließlich wurde erst im vergangenen Sommer vereinbart, dass sich ein professionelles Unternehmen um die Räumarbeiten kümmere. In der Vergangenheit war die Schneeräumung ebenfalls problematisch. Das lag jedoch an den zunehmend älter werdenden Bewohnern. „Für sie kamen die Verwandten teilweise aus Essen, um zu räumen“, sagt Huhnholz.

Nebenkosten steigen durch Winterdienst

Die Alternative, diese Arbeit Profis zu überlassen, war nicht unumstritten. Denn dieser Service kostet zusätzliches Geld und schlägt sich in den Mietnebenkosten nieder. Doch keine andere Lösung schien geeigneter. Umso größer war der Ärger bei den Mietern, dass sich tagelang nichts tat. Erst am Montag wurde der Weg dann frei. „Ob die Nebenkosten wohl trotzdem steigen, weil pauschal abgerechnet wird?“, fragt sich die Mieterin.

Sylvia Korzen von der Immeo sagt, dass auf jeden Fall nur nach tatsächlich erfolgter Leistung abgerechnet werde. „Mit den Firmen wurde keine Pauschalvergütung vereinbart.“ Mit dem Unternehmen scheint Immeo nicht zufrieden. Als „Mangel, der für unsere Mieter nicht akzeptabel ist“, bezeichnet Korzen die Situation. Mittlerweile wurde geräumt. Wann die Fachkräfte dies künftig tun, will Heiderose Huhnholz genau protokollieren.