Oberhausen. . Etliche Mieter der Siedlung im Knappenviertel sind verärgert: Der von der Wohnungsgesellschaft Immeo beauftragte Winterdienst hatte die verschneiten Wege einfach nicht geräumt, an vielen Stellen ist es gefährlich glatt. Insgesamt 23 Beschwerden gingen bereits bei Immeo ein.
Haben Sie schon einmal versucht, einen Rollator über einen schneebedeckten Bürgersteig zu schieben? Nicht einfach für einen jungen Menschen, für einen älteren unmöglich. „Deshalb trauten sich auch etliche Mieter der Siedlung im Knappenviertel in den vergangenen Tagen überhaupt nicht aus dem Haus. Der von der Wohnungsgesellschaft Immeo beauftragte Winterdienst hatte die Wege nämlich bis Mittwochabend einfach nicht geräumt“, sagt Ingrid Eilingsfeld. Wie ihr Vater Günter Wolinski, der seit 1959 in der Königsberger Straße wohnt, leben hier viele ältere Menschen.
Angehörige mussten helfen
„Und nicht jeder hat Angehörige, die ihn abholen oder ihm was bringen können“, sagt Eilingsfeld. Den nicht erledigten Winterdienst bestätigen auf Nachfrage auch andere Anwohner. „Wir Jüngeren haben hier Schnee weggeräumt, sonst wäre gar nichts mehr gegangen“, sagt einer. Was Eilingsfeld zudem ärgert: „Für diesen sogenannten Winterdienst müssen die Mieter auch noch zahlen.“
Die 2011 eingeführte Winterdienstregelung sieht eigentlich Folgendes vor: Alle Zugänge zu den Haustüren, die Kellereingänge, die Bürgersteige und besonders frequentierte Plattenwege sollen bei Schnee geräumt werden.
Weiße Überraschung
Gestern Morgen seien zwar ein, zwei Männer angerückt, „doch schauen Sie sich mal die Wege an“, fordert Wolinskis zweite Tochter, Ellen Dehne, zu einem kleinen Spaziergang durch die Siedlung auf. Und dabei wird deutlich: Die Wege zu den Abfallcontainern sehen gefährlich glatt aus. Wege und Treppen zu den Kellereingängen liegen voller Schnee. „Eine 91-jährige Nachbarin unseres Vaters ist bereits gestürzt“, sagt Eilingsfeld.
Immeo gelobt besserung
Insgesamt 23 Mieter aus der Siedlung hätten sich in den vergangenen Tagen über das Ausbleiben des Winterdienstes beschwert, erklärte gestern Immeo auf Anfrage dieser Zeitung. „Die Vorwürfe nehmen wir sehr ernst. Daher haben wir auch die Geschäftsführung des beauftragten Unternehmens zu einem Gespräch einbestellt“, erläuterte Sylvia Korzen von der Immeo-Pressestelle. Die beanstandeten Mängel sollen nun „unverzüglich beseitigt werden“. Außerdem sei dem Wohnungsunternehmen fest zugesichert worden, dass zukünftig der Winterdienst ordnungsgemäß durchgeführt werde.
Was die Gebühren betrifft, sei mit der entsprechenden Firma keine Pauschalvergütung vereinbart worden, sondern lediglich eine Bezahlung nach tatsächlich erfolgter Leistung. „Im Rahmen der Nebenkostenabrechnung werden den Mietern auch nur diejenigen Kosten eingestellt, die tatsächlich anfallen“, versichert Korzen.