Duisburg. Anders als erwartet verlief der Berufsverkehr trotz Schneetreiben einigermaßen routiniert. Sechs Unfälle im Stadtgebiet und leichte Verspätungen im ÖPNV offenbar nicht den Wetterverhältnissen geschuldet.

Während an Deutschlands Flughäfen hunderte Flüge gestrichen werden mussten und in Hessen sogar die Schule ausfiel, war in Duisburg vom prognostizierten Schneechaos am Montagmorgen verhältnismäßig wenig zu spüren. Trotz rund zehn Zentimetern Neuschnee und andauernden Minustemperaturen blieb die Lage auf Schienen und Straßen entspannt. Entgegen den Erwartungen verzeichneten die Verkehrsbetriebe kaum Verspätungen. Autounfälle gab es nur vereinzelt - und passierten zumeist nicht witterungsbedingt.

10 bis 15 Minuten Verspätung

„Wir sind recht zufrieden mit diesem Wochenstart. Zwar kam es zu einzelnen Verzögerungen im Nahverkehr, doch länger als maximal zehn oder 15 Minuten mussten die Fahrgäste im Raum Duisburg nicht auf ihren Zug warten“, bilanzierte Bahnsprecher Franz Heumüller. Außer einer Oberleitungsstörung in Moers hätten Schnee und Eis glücklicherweise wenig Einfluss auf den Fahrplan gehabt. „Weichenstörungen oder ein Defekt am Fahrzeug müssen nicht unbedingt winterliche Ursachen haben“, fügt Heumüller hinzu.

Der Winterdienst in Duisburg

Der Winterdienst ist in drei Dringlichkeitsstufen eingeteilt: In Stufe 1 wird das Hauptverkehrs-Netz inklusive DVG-Schienen sowie das Gefahrgut-Netz geräumt. In Stufe 2 werden jene Rettungswege freigemacht, die nicht schon während der ersten Stufe von Schnee und Eis befreit wurden. Die letzte Stufe wird nach mehrmaliger Durchführung der ersten beiden Stufen gefahren und räumt zum Beispiel Lieferwege. Die Autobahnen werden von Straßen.NRW frei gemacht.

Am Montagmorgen hatten die Helfer nur Zeit, Straßen der Stufe 1 und zeitweise auch der Stufe 2 zu säubern.

Das Autobahnnetz räumt Straßen.NRW.

Auch die DVG konnte keine größeren Beeinträchtigungen verzeichnen. Leichte Verspätungen seien auch hier eher dem üblichen Berufsverkehr geschuldet: „Das war kein Schneechaos, sondern das normale Montagmorgen-Pendler-Chaos“, so Helmut Schoofs, Pressesprecher der Verkehrsgesellschaft.

96 Mitarbeiter im Dauereinsatz

Für ein relativ problemloses Fortkommen auf den Straßen der Stadt sorgte der Winterdienst, der seit vier Uhr morgens mit rund 74 Groß- und Kleinstreuern im Einsatz war. Insgesamt 96 Mitarbeiter räumten so vorschriftsgemäß 40 Prozent des Stadtgebiets. Bei andauerndem Schneefall werden die entsprechenden Strecken mehrmals abgefahren. „In diesem Winter haben wir bereits 1800 Tonnen Streusalz verwertet und haben noch rund 8200 Tonnen vorrätig. Wir sind also bestens aufgestellt“, so Volker Lange, Pressesprecher der Wirtschaftsbetriebe.

Entsprechend gering war folglich das Unfallaufkommen im innerstädtischen Bereich und auf den Autobahnen: Bis zum Mittag zählte die Polizei sechs Blechschäden im Stadtgebiet. „Das ist ungewöhnlich wenig für einen Montagmorgen“, weiß Polizeisprecher Ramon van der Maat. Neben der guten Arbeit des Winterdienstes begründete er die geringe Quote vor allem mit dem angepassten Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer: „Die meisten Beteiligten fahren vorsichtiger und haben sich mit einer angemessenen Bereifung ihrer Autos auf die Wetterverhältnisse eingestellt.“

Schnee in Duisburg

verschneiter Kantpark
verschneiter Kantpark © WAZ FotoPool
verschneite Friedrich Alferdstrasse in Rheinhausen
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