Duisburg. Die Pläne der FOM Real Estate für das ehemalige Real-Gelände am Großenbaumer See haben sich geändert. Dem Investor geht es um den Supermarkt.

Wohnen und Einkaufen am Großenbaumer See – so lautete eigentlich der Plan für das Gelände rund um den ehemaligen Real-Supermarkt an der Buscher Straße in Duisburg-Großenbaum, den Stadt und Investor im Frühjahr 2021 gemeinsam vorstellten. Fast zwei Jahre später stockt das Projekt. Grund sind offenbar Änderungswünsche des Investors: Ein Supermarkt ist nicht mehr vorgesehen.

Investor FOM Real Estate will keinen Supermarkt im Neubaugebiet Buscher Straße

Dem Investor, der FOM Real Estate, sei es nicht gelungen, Interessenten für den Nahversorger zu finden, verlautet aus informierten Kreisen. Daher wolle er auf einen Supermarkt nun verzichten. Der Investor selber äußert sich auf Anfrage dazu nicht, für die Stadt sagt Sprecher Malte Werning: „Aus unserer fachlichen Sicht ist ein Versorger auf der Fläche nicht zwingend erforderlich, um die Nahversorgung für Großenbaum zu gewährleisten.“

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Bei unserem Stadtteilcheck schnitt die Einkaufssituation in Großenbaum mit der Durchschnittsnote 1,86 gut ab. Da gab es allerdings auch noch den Real an der Buscher Straße. Seit er im Januar 2021 nach mehr als 30 Jahren schloss, gibt es im Stadtteil keinen Vollsortimenter mehr.

Wohnen am Großenbaumer See: 280 Wohnungen und eine Kita geplant

Die ursprünglichen Pläne für das Neubaugebiet an der Buscher Straße in Duisburg-Großenbaum sahen einen Supermarkt (rechts) vor und darüber Loft-Wohnungen.
Die ursprünglichen Pläne für das Neubaugebiet an der Buscher Straße in Duisburg-Großenbaum sahen einen Supermarkt (rechts) vor und darüber Loft-Wohnungen. © FOM Gruppe

Bis zu 280 Wohnungen, ein Supermarkt, eine Kita: So lauteten die ursprünglichen Pläne für das Gelände in unmittelbarer Nähe des Freibads Großenbaum. Die Einkaufsmöglichkeit war Bestandteil des Wettbewerbs für die Gestaltung des Neubaugebiets, den Stadt Duisburg und FOM Real Estate gemeinsam durchgeführt haben. Bis zu 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollte er bieten. Eine Größe, die auch 2022 noch ins Beuteschema von Betreibern fällt. Edeka zum Beispiel betreibt Supermärkte mit einer Größe von 1000 bis 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche.

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Die FOM Real Estate hatte einen Nahversorger ursprünglich fest eingeplant, er gehörte zum Konzept, das sich der Investor für das Gelände überlegt hatte: Ein nachhaltiges, sogenanntes ESG-konformes Wohnquartier soll hier entstehen. Die FOM Invest plante eigens für die von ihr erworbenen Real-Immobilien – neben Duisburg auch Hannover, Hildesheim und Mönchengladbach – einen eigenen Fonds für Anleger, die ihr Geld grün für sich arbeiten lassen wollen.

„Kurze Wege zum Einkaufen gehören zu einem ESG-konformen Wohnquartier einfach dazu“, sagte 2021 der Director Real Estate der FOM Real Estate unserer Zeitung. ESG-Fonds müssen für die drei Aspekte Environment, Social und Governance bestimmte Kriterien erfüllen.

Zwischen Stadt Duisburg und Investor finden Abstimmungsgespräche statt

Jetzt also die Abkehr vom Einkaufen im Quartier, obwohl das weitgehend autofrei gestaltet werden soll und, zumindest nach den bisher vorgestellten Plänen, einige Nachhaltigkeitskriterien erfüllen soll. Alternative Vorstellungen für die bislang dem Nahversorger vorbehaltene Fläche wurden noch nicht vorgestellt. Stadt und Investor arbeiten aber weiter gemeinsam daran, das Projekt in die Tat umzusetzen. Es fänden „weiterhin Abstimmungsgespräche statt“, heißt es aus der städtischen Pressestelle.

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Die zeitliche Perspektive des Wohnbauprojekts bleibt unklar. Stadtsprecher Werning kann „momentan leider keine konkrete Zeitschiene benennen.“

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