Duisburg. Am neuen Kreisverkehr für 6-Seen-Wedau rechnet die Gebag mit 2200 Autos pro Stunde. Droht Stau? Mit diesen Wartezeiten müssen Autofahrer rechnen.

Seit Dezember bekommen Autofahrer die Großbaustelle 6-Seen-Wedau zu spüren: Die Gebag baut den Kreisverkehr an der Wedauer Brücke. Bald sollen dort gut 2200 Kfz pro Stunde fahren.

Stau im Berufsverkehr? Gebag rechnet mit 21 Sekunden Wartezeit am Kreisverkehr

Mit dieser Zahl jedenfalls rechnet die Gebag für den Zeitpunkt, zu dem Duisburgs neuer Stadtteil zwischen Wedau und Bissingheim voll bezogen sein wird und auch das Technologie-Quartier Wedau-Nord in Betrieb ist. Das allerdings nur in der Spitzenzeit, die sich laut Gebag-Sprecherin Lisa Melchior „zwischen 16 und 17 Uhr“ bewegen dürfte – klassischer Feierabendverkehr eben. Wie lang der Stau dort dann wird, bleibt abzuwarten; „die mittlere Wartezeit wird zu dieser Zeit mit gut 21 Sekunden prognostiziert“, sagt Melchior.

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Ausgelegt ist der Kreisverkehr auf bis zu 2800 Fahrzeuge pro Stunde. Diese Zahl wird dort erst einmal nicht verkehren. Im April soll der neue Kreisel fertig werden, dann werden dort laut Gebag-Angaben erstmal rund 1200 Autos und weitere Fahrzeuge pro Stunde fahren. Knapp 50 Meter Durchmesser bekommt der neue Kreisverkehr dafür. Allerdings inklusive Mittelinsel: Der Verkehr wird auf einer Spur geführt.

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Der neue Kreisverkehr erschließt 6-Seen-Wedau von der Nordseite her. Später wird er als zentraler Erschließungspunkt des neuen Wohngebiets dienen: Über ihn und die beiden folgenden Kreisverkehre – auf der Straße „Wedauer Brücke“ entstehen auf einer Länge von 450 Metern insgesamt drei Verteilerkreise – werden aus Richtung Norden sowohl das Technologie-Quartier Wedau-Nord als auch das neue Nahversorgungszentrum 6-Seen-Wedau erschlossen. Wer dort arbeitet oder einkaufen will, wird über diese Strecke am eigentlichen Wohnquartier vorbeigeführt.

6-Seen-Wedau bekommt fünf neue Kreisverkehre – Anwohner fürchten Verkehrskollaps

So sollen die fünf Kreisverkehre laut Rahmenplanung für 6-Seen-Wedau im Neubaugebiet verteilt werden.
So sollen die fünf Kreisverkehre laut Rahmenplanung für 6-Seen-Wedau im Neubaugebiet verteilt werden. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Damit läuft der Verkehr noch nicht rund genug: Zwei weitere Kreisverkehre sind geplant, so dass im Neubaugebiet insgesamt fünf Stück entstehen. Einer entsteht an der neuen Grundschule südlich des Nahversorgungszentrums, der fünfte auf Höhe des ETuS Wedau. Melchior kündigt weiter an: „Außerdem werden ein neuer Kreisverkehr entstehen an der Bissingheimer Straße und der Wedauer Straße.“ Gebaut werden sollen sie alle in den Jahren 2025/2026.

Anwohner besonders in Wedau fürchten einen Verkehrs- und Parkkollaps rund um 6-Seen-Wedau: 9617 Auto pro Tag sollen in der Gegend durch das Neubaugebiet täglich mehr fahren, prognostizierte ein Verkehrsgutachten der Stadt. Bis zu 110 Autos pro Stunde sollen zum Beispiel durch die Neidenburger Straße fahren – zu viel, finden die Anwohner.

Der Bürgerverein Wedau kritisierte 2020, die Zahlen, auf denen die Hochrechnung der Stadt basieren, seien veraltet – schon damals beschwerten sich Anwohner rund um die Wedauer Straße, Verkehr und Parkplatznot hätten zugenommen. Als die Kirche St. Joseph abgerissen wurde, erzählte eine Gläubige, sie traue sich nicht, mit dem Auto zu einer anderen Kirche zum Gottesdienst zu fahren – aus Sorge um ihren Parkplatz.

>> KREISVERKEHR WEDAUER BRÜCKE: BAUSTELLE BIS APRIL 2023

  • Seit Ende November wird am Kreisverkehr an der Wedauer Brücke gearbeitet. Für Autofahrer hat das diese Konsequenzen:
  • Die Ampeln im Bereich Werkstättenstraße bleiben ausgeschaltet. Ein Abbiegen von der Werkstättenstraße in die Wedauer Straße und anders herum ist nicht möglich.
  • Auf der Wedauer Brücke steht nur eine Fahrspur für den Kfz-Verkehr zur Verfügung.
  • Am Ende der Bauarbeiten, wenn der Bereich asphaltiert wird, muss der Bereich um den neuen Kreisverkehr für ein Wochenende gesperrt werden. Das genaue Datum steht noch nicht fest.