Duisburg. . Philipp Eisenblätter will den Sprung auf die große Bühne schaffen. Sein Auftritt am Festivalfreitag soll den Bekanntheitsgrad erhöhen.

Eine Viertel-Million Menschen hat sein „Duisburg-Lied“ gehört, seine aktuelle Platte heißt „Gaunerstück“. Mit seinem Auftritt beim Traumzeit-Festival will Philipp Eisenblätter den Sprung auf die ganz große Bühne schaffen. Im Gespräch mit WAZ-Redakteurin Fabienne Piepiora plaudert er über Lampenfieber

Erst einmal Herzlichen Glückwunsch. Sie haben den Duisburger Song Contest gewonnen und es ins Line-Up des Traumzeit-Festival geschafft. Läuft also...

Ja und nein. Stimmt. Ich habe immer schon davon geträumt, auf dem Traumzeit-Festival zu spielen. Als ich damals angefangen habe, wollte ich unbedingt mal aufs Platzhirsch-Festival. Dann bin ich gebucht worden. Danach wollte ich zum Traumzeit. Auch das hat geklappt. Allerdings ist doch alles schwieriger als gedacht.

Inwiefern?

Ich habe in den vergangenen Monaten immer wieder Plattenfirmen angeschrieben, aber bisher immer nur Absagen bekommen. Bei einigen hätte ich richtig gut ins Programm gepasst und sie haben sich die Zeit genommen, ihre Absage gut zu begründen. Bei anderen hat es einfach daran gelegen, dass sie derzeit keine Kapazitäten frei haben, einen neuen Künstler zu produzieren. Auch die Locations außerhalb von Duisburg reagieren eher verhalten, wenn es darum geht, neue Leute zu buchen.

Neulich hat es aber geklappt. Sie waren in der Kaue in Gelsenkirchen und haben im Vorprogramm von Stoppok gespielt.

Stimmt. Als ich das Video vom Duisburg-Lied auf meiner Facebook-Seite gepostet habe, hat Stoppok das kommentiert und fand es cool. Also habe ich ihn angeschrieben und gefragt, ob er mir vielleicht Tipps zum Musikbusiness geben könnte. Er hat mich dann eingeladen, bei ihm zu spielen.

Und, waren Sie aufgeregt?

Ich habe immer ein bisschen Lampenfieber, das gehört dazu. Bei den Duisburger Auftritten ist ja immer jemand im Publikum den ich kenne. Das war in Gelsenkirchen anders.

Hat alles geklappt?

Ja, die Leute waren sehr wohlwollend und nett. Die Zeitung hat später sogar über mich als „Bob Dylan des Ruhrgebiets“ geschrieben. Solche Auftritte sind natürlich gut, auch außerhalb von Duisburg bekannt zu werden.

Immerhin haben Sie auch schon 1275 Fans auf Facebook.

Die neuen Medien sind wichtig, um bekannt zu werden. Wenn ich dort etwas poste, sehen es ja auch die Freunde von Freunden.

Philipp Eisenblätter gewann das Finale bei „Ich bin DU“
Philipp Eisenblätter gewann das Finale bei „Ich bin DU“ © Lars Fröhlich

Etwas anderes ist es, wenn man sein Publikum direkt trifft. Wie waren eigentlich die Reaktionen, als sie für das Duisburg-Lied mit Hut durch die Stadt gezogen sind?

Der Regisseur Peter Wedel und ich waren ja gut zwei Monate unterwegs und auch in Gegenden, wo ich eigentlich dachte, dass man was auf die Fresse bekommt. Aber es ist nie etwas passiert. Die meisten waren freundlich und hatten nichts dagegen, sich den Hut aufzusetzen und gefilmt zu werden. Auch die Reaktionen auf das Lied waren positiv.

Das Duisburg-Lied wird also auch beim Traumzeit-Auftritt zu hören sein.

Auf jeden Fall. Aber insgesamt habe ich nur 45 Minuten Zeit. Das ist natürlich etwas anderes, als wenn ich im DJäzz zwei Stunden spielen und auch mal etwas ausprobieren kann. Trotzdem ist es eine tolle Chance vor so einer Kulisse zu spielen.

Auf welchen Künstler freuen Sie sich noch?

Gisbert zu Knyphausen möchte ich mir gerne anhören, wenn es zeitlich passt. Den finde ich super.

Rockstars schreiben den Festivalmachern ja immer eine Liste, was sie backstage gerne hätten. Beyonce lässt sich angeblich goldene Klodeckel einbauen. Was brauchen Sie, um sich wohlzufühlen?

Ich bin pflegeleicht. Bei mir steht eigentlich nur Bier und ein guter Whisky drauf. Aber nicht, dass Sie jetzt denken, dass ich betrunken auf die Bühne gehe. Ich trinke vielleicht ein Gläschen vorab.

Halten wir mal fest: Platzhirsch wollten Sie spielen, haben Sie gemacht, Traumzeit können Sie bald auch abhaken. Was soll danach kommen?

Ein Gig auf dem Haldern-Pop. Das wäre toll.

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>>> Traumzeit: Festivalpässe und Tagestickets

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Der Kartenvorverkauf für das Festival läuft. Zu den bestätigten Bands und Musikern zählen Gisbert zu Knyphausen, Faber und Parcels am Freitag. Samstag spielen unter anderem Mighty Oaks, Mogwai, Blumfeld und Lotte. Am Sonntag können sich die Besucher auf The Jesus and Mary Chain, Martin Kohlstedt und Lucky Chops freuen.

Festivalpässe kosten 75 Euro bzw. 80 Euro (mit Camping). Tageskarten sind für 38 Euro zu haben.