Duisburg. Das Stadtteilbüro in Hochfeld hat ein Weihnachtssingen vor der Pauluskirche veranstaltet. Bei der Veranstaltung gibt’s noch Verbesserungsbedarf.
Normalerweise ist der Platz vor der Pauluskirche in Duisburg-Hochfeld zu jeder Tageszeit gut besucht. Doch an diesem Dezemberabend ist es den meisten offenbar zu kalt. Das Stadtteilbüro hat zum ersten gemeinsamen Weihnachtsliedersingen eingeladen. Rund 20 Tapfere wärmen sich die Finger an Bechern mit heißem Kinderpunsch und schmettern gemeinsam mit „dem David“ populäre Songs wie „In der Weihnachtsbäckerei“ oder „White Christmas“. Stadtteilmanager Liberto Balaguer ist trotz der eher kleinen Sängerschar zufrieden mit der Aktion. Zur Feier des Tages hat er sich eine Brosche in Form eines blinkenden Tannenbaums an den Schal gesteckt.
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Eigentlich ist „der David“ Schlagersänger. Zusammen mit dem „Tanz-Kunst-Musik“-Kulturverein, der zum Beispiel auch Projekte mit dem Blauen Haus durchführt, unterstützt er das Projekt. „Es hätten ein paar mehr sein können, aber ich denke, das muss sich erst noch herumsprechen“, sagt er. Sein Lieblingslied ist „Feliz Navidad“ in der Version von „Wolle“ Petry. Das trifft sich gut, denn auch Liberto Balaguer mag „Feliz Navidad“ am liebsten, „wegen der vielen Sprachen, die in dem Lied vorkommen.“
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Unter die Besucher hat sich auch Polizeihauptkommissar Markus Merten gemischt. Er ist bei der Polizei zuständig für die Verkehrssicherheitsberatung, aber auch für die Themen Migration und Integration. Leise singt er „In der Weihnachtsbäckerei“ mit. Sein Anliegen: „Die Menschen sollen mal ein positives Bild von der Polizei bekommen“ und nicht nur, wenn etwas anliegt. Deshalb ist der Termin für ihn Ehrensache.
Wunsch der Sänger: Veranstaltung sollte in Duisburg-Hochfeld besser beworben werden
Khalida feiert eigentlich gar kein Weihnachten, aber ihr Sohn Ayas besucht in seiner Freizeit das Blaue Haus und hat erzählt, dass es die Aktion gibt und sogar ein Rapper auftritt. Also steht sie mit ihrer Freundin Liliana vor der kleinen Bühne. „Auch wenn wir zu Hause kein Weihnachten feiern, so gibt es für meinen Sohn in der Tagesgruppe eine kleine Bescherung. „Ich zwing sie immer dazu, mitzufeiern“, erklärt Liliana lächelnd. Sie hat schon sämtliche Geschenke besorgt und kann die Feiertage nun ganz entspannt angehen. Fürs nächste Jahr schlagen die beiden vor, dass man vor dem Weihnachtssingen ein Schild vor der Pauluskirche aufbaut, damit noch mehr Hochfelder davon erfahren.
Die Pauluskirche ist geschlossen, um Heizkosten zu sparen – am 24.12. wird eine Ausnahme gemacht
Bei Marion Brozek ist es vor Weihnachten noch ein bisschen stressiger. Sie ist Jugendleiterin in der evangelischen Gemeinde Hochfeld und so kurz vor den Festtagen stehen noch einige Termine an. Und auch Kirchmeisterin Ursula Bartels ist noch nicht recht in Stimmung. Sie schiebt es zum einen auf die vielen Krisen in diesem Jahr und dass viele Leute noch nicht wissen, wie es weiter gehen wird. Zum anderen ist das evangelische Gotteshaus dieser Tage geschlossen. „Wir haben alle Veranstaltungen in den Gemeindesaal verlegt, damit wir die Kirche nicht heizen müssen, um Kosten zu sparen“, erklärt sie. Nur an Heiligabend wird eine Ausnahme gemacht und der Gottesdienst im Kirchsaal gefeiert. Früher zählte die evangelische Gemeinde in Hochfeld mal 16.000 Mitglieder, mittlerweile sind es unter 3000.
„Der David“ singt nochmal Rolf Zuckowskis Klassiker „In der Weihnachtsbäckerei“ als Zugabe. Und der Stadtteilmanager Balaguer schaut zufrieden drein. Er wünscht: „Feliz Navidad“ – „schöne Weihnachten.“