Duisburg-Buchholz. „Röstcult“ hat fürs TKS-Café „Stulle und Stahl“ einen Kaffee kreiert. So erstellt die Rösterei aus Buchholz für Firmen einzigartige Mischungen.

Kaffee-Bohnen nach einem speziellen Rezept, verpackt in einer Papiertüte, darauf ein eigener Name und das Firmenlogo: Durch die Kaffeemaschinen im Mitarbeitercafé „Stulle und Stahl“ von Thyssenkrupp Steel (TKS) in Duisburg laufen nun Bohnen aus eigener Röstung. Der Kaffee ist einzigartig, es gibt ihn nur im Werkscafé. Er kommt von der Rösterei „Röstcult“ aus Buchholz.

Seit Montag (12. Dezember) gibt es die beiden speziellen Sorten für Espresso und Crema-Kaffee im „Stulle und Stahl“. Die Tüten des Kaffees stehen im Regal. „Der Espresso schmeckt nussig und schokoladig“, verrät Röstmeister Erdal Göktas. Er hat das Rezept selbst zusammengestellt: 70 Prozent Arabica-Kaffee, 30 Prozent Robusta – „so ist er schön kräftig in der Note.“ Seine Ehefrau Hüsniye leitet die Rösterei „Röstcult“ an der Ecke Münchener Straße/Lindauer Straße.

Röstcult aus Duisburg: Aus diesen Bohnen besteht der „Stulle und Stahl“-Kaffee

Der Kaffee Crema besteht komplett aus Arabica-Kaffee mit Bohnen aus Brasilien und Kolumbien. „Der ist schön abgerundet, leicht nussig und etwas fruchtig“, erklärt Erdal Göktas. Das Besondere: Göktas röstet die Bohnen sortiert nach Herkunftsländern getrennt voneinander und vermischt sie erst nach der Röstung. Das ist zwar aufwändiger, als alle zusammen zu rösten, „aber die Bohnen haben eben unterschiedliche Röstbedingungen“, sagt der Röstmeister. „Die möchte ich auch berücksichtigen.“

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Im Februar 2020 hat Hüsniye Göktas die Rösterei „Röstcult“ in Buchholz eröffnet. Neben dem Verkauf von Kaffee und Kuchen in der Manufaktur und im Online-Shop war das „Private-Labeling“ schon immer ein zentraler Pfeiler des Geschäfts: Die Familie verkauft Kunden eine spezielle Kaffee-Mischung mit eigenem Markennamen. So konnten sie Kunden aus München, Düsseldorf und Neuss gewinnen – und jetzt auch das Werkscafé „Stulle und Stahl“.

Röstmeister Erdal Göktas röstet die Kaffee-Bohnen verschiedener Länder getrennt, bevor er sie vermischt. Danach werden sie in Papiertüten oder große Eimer abgefüllt.
Röstmeister Erdal Göktas röstet die Kaffee-Bohnen verschiedener Länder getrennt, bevor er sie vermischt. Danach werden sie in Papiertüten oder große Eimer abgefüllt. © Nick Kaspers

In einem ersten Gespräch sprachen Familie Göktas und „Stulle und Stahl“-Mitarbeiter darüber, welche Kaffeesorten und Geschmacksrichtungen am besten zum Werkscafé passen. Dann hat Erdal Göktas mehrere Rezepte zum Probieren zusammengestellt. „Die Mitarbeiter waren von den beiden Sorten begeistert, die es am Ende auch geworden sind“, sagt der Röstmeister.

Wie die Zusammenarbeit zwischen „Stulle und Stahl“ und „Röstcult“ entstanden ist

Die Inklusionswerkstatt von Thyssenkrupp bewirtet das Café auf dem Werksgelände. Außerdem stellt sie unter der Marke „August & Alfred“ Mode wie Laptop-Taschen oder Grillschürzen aus alter Arbeitskleidung her. Erdal Göktas freut sich über die Kooperation mit der Werkstatt: „Diese Ruhrpott-Solidarität finde ich super. Wir helfen uns gegenseitig.“ Deswegen verkauft er „August & Alfred“-Produkte nun auch in seiner Manufaktur.

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Die TKS-Inklusionswerkstatt ist auf „Röstcult“ aufmerksam geworden, als ein Mitarbeiter des Unternehmens vom Rösterei-Start-Up erzählt habe. „Da aus dem Inklusionsbereich das Start-up ‚August & Alfred‘ entstanden ist, wissen wir hier, wie schwierig so ein Neustart sein kann. Wir wissen regionalen Zusammenhalt zu schätzen“, sagt Teamleiterin Vera Hillen.

Den „Stulle und Stahl“-Kaffee gibt es übrigens nicht bei „Röstcult“ zu kaufen, sondern nur im Shop des Cafés.

>> MANUFAKTUR „RÖSTCULT“: WO DIE BOHNEN VOR KUNDEN GERÖSTET WERDEN

  • Wenn Kunden einen Kaffee im „Röstcult“ trinken oder ein Stück Kuchen essen, können sie dem Röstmeister dabei zusehen, wie er die Bohnen röstet und die Kaffeesorten verpackt. Die großen Rohkaffee-Säcke liegen direkt neben der Verkaufstheke. Etwas weiter hinten steht die große Röstmaschine.
  • Erdal Göktas füllt die rohen Kaffee-Bohnen über einen Trichter in die Trommel der Röstmaschine. Dort werden die Bohnen mit einem Brennen geröstet. Im Kühler werden die Bohnen abgekühlt, ehe sie verpackt werden. Der Prozess dauert 15 bis 20 Minuten.
  • Die Familie Göktas hat eine Kaffeemischung nach ihrem Heimat-Stadtteil benannt: den „Buchholzer“. Die Hausmischung besteht aus brasilianischen, äthiopischen und kolumbianischen Bohnen. 500 Gramm kosten im Online-Shop 13 Euro.