Duisburg. Die Anschlussstelle Huckingen an der A 524 ist nach monatelanger Sperrung wieder frei. Geänderte Verkehrsführungen sorgen jedoch für Ärger.
Seit wenigen Tagen fließt der Verkehr wieder auf der A 524 aus Richtung Huckingen. Dort ist die Auf- und Abfahrt nach monatelanger Sperrung wieder möglich. Allerdings gibt es Kritik an der Verkehrsführung in Richtung Düsseldorf.
Wer zum Beispiel aus Huckingen oder aber von der A 524 kommt und zum Apfelparadies fahren möchte, sieht sich mit einer neuen Verkehrsführung konfrontiert. Bleibt man auf der Vorfahrtsstraße, fährt man direkt auf die A 524 Richtung Essen auf. Ordnet man sich links ein, ist es möglich, geradeaus zu fahren oder aber links in den Verloher Kirchweg abzubiegen. Geradeaus ist an dieser Stelle die Durchfahrt auf der Düsseldorfer Landstraße nur noch als Anlieger gestattet und aktuell für Pkw und Motorräder sogar verboten. Es sei denn, man ist Anlieger.
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Die Autobahn GmbH hatte zwar angekündigt, dass die bisher stark befahrene B 8 im Sommer 2023 zurückgebaut und die Fahrbahnbreite auf 4,75 Meter verschmälert wird. Dass sich Verkehrsteilnehmer beider Fahrtrichtungen die Straße auf rund 20 Metern allerdings ab sofort teilen müssen, wurde nicht angekündigt.
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„Ich wollte gerade zum Apfelparadies und habe Bausteine gestaunt“, ärgert sich Volker Rabe auf Facebook. „Wenn ich aus Richtung Tankstelle dorthin fahren möchte, muss ich mich jetzt nach der Unterführung links einordnen, um geradeaus zu fahren. Soweit so schlecht, ich dachte, ein Verteilerkreis ist heute die Lösung.“ Dass die Einmündung zur Fahrbahn aber nur einspurig ist und auf dieser auch noch der Gegenverkehr fährt, ist für den Duisburger unbegreiflich.
Autobahn GmbH baut die B 8 zur Anliegerstraße im Sommer 2023 komplett zurück
Und mit dieser Einschätzung ist er nicht alleine. „Möchte ich einfach geradeaus fahren, muss ich erst die abfahrenden Fahrzeuge von der Autobahn durchlassen, danach muss ich schauen, dass mir dort keine Fahrzeuge in der Abbiegerspur entgegenkommen. Das ist Wahnsinn, und das Ganze auch noch ohne Straßenbeleuchtung“, sagt Rabe und fügt hinzu: „Wer dort unfallfrei durchfährt, ist ein Held. Wer hat nur so eine Planung genehmigt?“
„Mein Mann und ich standen während der Bauphase mehrfach dort und wir haben uns überlegt, wie das künftig gehen soll. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass da vorher jemand nachgedacht hat“, schreibt eine Userin. Eine andere ist komplett verwundert: „Ich dachte, das ist nur eine Baustellen-Notlösung!“
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„Bei uns in der Kommunikationsabteilung der Außenstelle Essen der Autobahn GmbH Rheinland sind zu diesem Thema bisher keine massiven Beschwerden eingegangen“, sagt Elmar Kok, Leiter Stabsstelle Kommunikation, und erklärt: „Der Rückbau der B 8 alt ist eine notwendige Folgemaßnahme des Neubaus der B 8n in Düsseldorf.“
Vorgesehen ist es, dass zwischen der A 524 – neue Anschlussstelle Huckingen und der Querspange an der Anschlussstelle Froschenteich die alte B 8 auf eine Fahrbahnbreite von 4,75 Meter zurückgebaut wird. „Es werden Ausweichstellen für landwirtschaftliche Fahrzeuge angelegt und der Rad-/Gehweg auf der Ostseite wird beibehalten“, erklärt Kok.
Der Rückbau dient der Verbesserung der Verkehrssituation
Das Ziel des Rückbaus der B 8: Der Durchgangsverkehr durch die Düsseldorfer Stadtteile Wittlaer, Kaiserswerth und Lohausen soll auf diese Weise verringert werden. Der Rückbau dient der Verbesserung der Verkehrssituation in diesem Bereich und soll zukünftig Ausweichverkehre unterbinden. Dies gibt das Planfeststellungsverfahren vor, da die B 8n die B 8 als schnelle Verbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf ersetzt.
Der entsprechende Beschluss stammt aus dem Jahr 2008. Der Weg aus dem Duisburger Süden in den Düsseldorfer Norden – und umgekehrt – führt nur noch über die Anschlussstelle Huckingen auf die A 524 und dann über die B 8n – ein fast fünf Kilometer langer Umweg im Vergleich zur bisherigen Strecke über die alte B 8.
>> Teurer Schleichweg
- Wer die Anliegerstraße zum Beispiel mit dem Auto unberechtigt befährt, muss mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 50 Euro rechnen, mit dem Fahrrad können 25 Euro verhängt werden.
- Wer das Fahrzeug parkt, ohne Anlieger zu sein, riskiert ein Verwarnungsgeld ab 55 Euro.
- Gesperrt war die Düsseldorfer Landstraße von Mitte Juli bis Mitte November. Aktuell ist es auch noch nicht möglich, aus Düsseldorf kommend auf die A 524 in Richtung Krefeld aufzufahren.