Duisburg-Huckingen/Düsseldorf. Die Breite der alten B 8 zwischen Duisburg und Düsseldorf wird auf gut die Hälfte reduziert. An diesem Plan von Straßen.NRW gibt es Kritik.
Dass die alte Bundesstraße B 8 zurückgebaut wird, ist zwar längst beschlossen – jetzt gibt es daran aber neue Kritik: Die früher vielbefahrene Straße schmaler zu bauen, sei unsinnig und gefährlich, wirft ein Anwohner Straßen.NRW vor.
Konkret geht es um den Abschnitt der alten B 8 zwischen Duisburger Stadtgrenze und Froschenteich. Der Rückbau ist im Zusammenhang mit der bereits vor einigen Jahren fertiggestellten neuen B 8 – als Fortführung der A 59 in den Düsseldorfer Norden – und dem Teilausbau der A 524 zu sehen. Sobald das vorerst letzte Autobahnstück zwischen zwischen dem Autobahnkreuz Süd und Serm fertig ist, soll die B 8 deutlich schmaler werden. Läuft alles nach Plan, soll das im zweiten Quartal 2021 der Fall sein.
B 8 zwischen Duisburg und Düsseldorf soll nur noch 4,75 Meter breit werden
Auch wenn der Rückbau der alten B 8 seit Jahren geltendes Baurecht ist: Wilhelm Skotarczyk, der in seinem Berufsleben für die LEG NRW selber viele Jahre mit Planungsvorhaben befasst war, will sich mit dem Umbau nicht abfinden. Für den Mündelheimer Rentner ist der beabsichtigte Rückbau eine „Verschwendung von Steuergeldern“ und ein Fall für den Bund der Steuerzahler. Er hat seine Kritik in einem Brief an Straßen.NRW geäußert, mit der Antwort des Landesbetriebs ist er aber nicht zufrieden.
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Die B 288 im Duisburger Süden wird seit 2010 auf der rund drei Kilometer langen Strecke zwischen Duisburg-Rahm und Duisburg-Serm weiter zur Autobahn A 524 ausgebaut. Zum Ausbau gehört auch das mittlerweile fertiggestellte Autobahnkreuz Duisburg-Süd. Mit dem Bauprojekt ist nach Fertigstellung der neuen B 8 im Jahr 2012 auch der Rückbau der alten B 8 verknüpft: Die Straße soll von derzeit 7,5 Meter auf 4,75 Meter verengt werden und einen gemeinsamen Fuß- und Radweg erhalten.
Anwohner hält Rückbau der alten B 8 für gefährlich – Straßen.NRW widerspricht
Diese Verengung der Fahrbahn und die damit verbundene Einrichtung einer reinen Anliegerstraße hält Skotarczyk für gefährlich: „Was passiert bei Staus auf der neuen B 8, wenn Rettungsfahrzeuge die verengte Anliegerstraße nutzen, um zum Einsatzziel zu kommen?“ Straßen.NRW bezeichnet diese Sorge in Person von Sprecher Elmar Kok als unbegründet: „Die Straßenbreite reicht da völlig aus, das wurde bei der Planung berücksichtigt.“
Skotarczyk weist darauf hin, dass die ehemalige B 8 auch heute noch von Anwohner aus dem Duisburger Süden genutzt wird: „Viele fahren zum Apfelparadies, zur Großgärtnerei Hilger oder nach Wittlaer und Kaiserswerth, da nimmt keiner den Weg über die neue Bundesstraße.“ Auch in umgekehrter Richtung wird die zum Rückbau vorgesehene Straße gerne genutzt: „Aus dem Düsseldorfer Norden fahren auf dieser Route viele zum Einkaufen zum großen Edeka-Supermarkt in Huckingen, das sieht man schon an den Kennzeichen der dort parkenden Pkw.“
Bundesstraße darf bald nur noch von Anliegern befahren werden
Im Antwortschreiben des NRW-Landesbetriebs, das der Redaktion vorliegt, wird der Rückbau damit begründet, Ausweichverkehre zu verhindern und so die Verkehrssituation für die Anwohner zu verbessern. Auch sei die Aufrechterhaltung der alten B 8 in der bisherigen Form wirtschaftlich nicht vertretbar. Planungsfehler weisen die Verantwortlichen von sich. Für eine Änderung des damaligen Planfeststellungsbeschlusses bestehe keine Notwendigkeit. Außerdem, so Elmar Kok: „Durch die Versiegelung ehemaliger landwirtschaftlicher Flächen beim Neubau der B 8 müssen zwingend an anderer Stelle Ausgleichsflächen bereitgestellt werden. Dazu gehören auch die Flächen, die beim Rückbau der alten B 8 gewonnen werden.“
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Die Projektverantwortlichen gehen nicht davon aus, dass der Charakter der künftigen umgebauten Anliegerstraße von den Autofahrern ignoriert und sie trotzdem als Durchgangsstraße genutzt wird. Das soll auch durch die Änderung der B 8-Anschlussstelle Wittlaer (Froschenteich) erreicht werden, die entsprechend umgebaut wird. Dass die ehemalige B8 bei Staus auf der neuen Strecke als Nebenstrecke genutzt wird, erwarten die Verantwortlichen auch nicht. Elmar Kok: „Das ist ja schließlich dann eine Anliegerstraße. So viel Vernunft darf man von den Verkehrsteilnehmern schon erwarten.“