Duisburg. 5500 Quadratmeter Verkaufsfläche sind erlaubt für die Nahversorgung in 6-Seen-Wedau. Sie werden voll ausgeschöpft. Manche Geschäfte überraschen.

Supermarkt, Discounter und direkt nebenan gleich dreimal Gastronomie: Die Pläne für das geplante Nahversorgungszentrum im Neubaugebiet 6-Seen-Wedau nehmen Gestalt an. Aus aktuellen Unterlagen gehen neue Details hervor: Unter anderem ist der eigentlich geplante Biomarkt nicht mehr enthalten, dafür aber eine Apotheke.

Einkaufen können die Bewohner von Wedau und Bissingheim künftig im Quartier Am Wasserturm, auf Höhe der geplanten S-Bahn-Haltestelle. Maximal 5500 Quadratmeter Verkaufsfläche sind hier erlaubt – und die werden komplett ausgeschöpft.

Supermarkt in 6-Seen-Wedau wird größer als Edeka am Angerbogen in Huckingen

In Duisburgs Edeka in Huckingen kaufen auch Düsseldorfer gern ein. Der Supermarkt in 6-Seen-Wedau wird größer.
In Duisburgs Edeka in Huckingen kaufen auch Düsseldorfer gern ein. Der Supermarkt in 6-Seen-Wedau wird größer. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Knapp die Hälfte der Verkaufsfläche wird dabei der neue Supermarkt einnehmen, Vollsortimenter heißt er im Verwaltungsdeutsch. Mit 2645 Quadratmetern wird er größer als Duisburgs bis in die Nachbarstadt Düsseldorf bekannter und beliebter Edeka am Angerbogen in Huckingen – dort sind es 2200 Quadratmeter.

Auch interessant

Ein Viertel entfällt mit 1300 Quadratmetern auf einen Discounter. Drogeriemarkt (622), Getränkemarkt (476), Kleidung (178), Bäcker (53), Schreibwaren (51) und Blumen (43) vervollständigen das Angebot.

Und: eine Apotheke von 132 Quadratmetern. Die war in den bisherigen Plänen nicht enthalten; das Einzelhandelsgutachten von 2019 bewertete das kritisch. Heute sieht die Stadtverwaltung das, gestützt auch auf eine – noch nicht öffentliche – ergänzende Auswirkungsanalyse von 2021, anders: „Die beiden bestehenden Apotheken im Stadtteil Wedau (Rosen-Apotheke, Regatta-Apotheke) können die wohnortnahe Versorgung insbesondere im Stadtteil Bissingheim perspektivisch nicht abdecken“, heißt es in der aktuellen Vorlage der Stadtspitze.

Einkaufen auf 6-Seen-Wedau: Ein Biomarkt ist nicht mehr geplant

Eine andere Auffälligkeit im Vergleich zu den bisherigen Plänen: Ein Biomarkt zwischen 500 und 600 Quadratmetern war dort ursprünglich vorgesehen, von diesem ist nun keine Rede mehr. Auf Anfrage teilt Stadtsprecherin Gabi Priem dazu mit: „In den letzten Jahren hat sich das Angebot an Bioprodukten sowohl in den Vollsortimentern als auch in den Discountern derart ausgeweitet, dass die Nachfrage nach Bioprodukten gedeckt werden kann. Der Investor beabsichtigt deshalb aktuell keine Errichtung eines Biomarktes im Nahversorgungszentrum Wedau.“

[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Bis zu 32,4 Millionen Euro Umsatz pro Jahr soll das neue Nahversorgungszentrum Prognosen zufolge erzielen. Wedau und Bissingheim zählen bislang rund 8200 Einwohner, in den 3000 neuen Häusern auf 6-Seen-Wedau sollen in Zukunft rund 6000 weitere leben. Sie alle dürften hier einkaufen, und auch Bewohner des einen oder anderen benachbarten Stadtteils könnten sich hierhin orientieren – das Einzelhandelsgutachten von 2019 notierte auch für Buchholz und Wanheim eine „zum Teil sehr niedrige Bindungsquote im Bereich Nahrungs-/Genussmittel“.

Parkplätze: 311 für Autos – und 239 für Fahrräder

Rechnerisch wären laut Verwaltungsvorlage für das Angebot des neuen Nahversorgungszentrums (NVZ) inklusive der gastronomischen Pläne drumherum 388 Parkplätze nötig. Vorgesehen sind allerdings nur 311: Die Planer rechnen mit einem Anteil von 20 Prozent ÖPNV-Nutzern. 100 dieser 311 Stellplätze sollen unterirdisch in einer Tiefgarage unter dem westlichen Gebäudeteil untergebracht werden, der Rest auf einer Fläche im Norden des NVZ. Fahrradparkplätze sind zahlreich eingeplant: 239 Stück.

Für eine grüne Anmutung rund um Supermarkt und Co. sollen „mindestens“ 90 Laubbäume sorgen. 39 davon sind auf dem Parkplatz eingeplant, 20 verteilt auf zwei Pflanzflächen. Grüne Energie soll aufs Dach des Nahversorgungszentrums kommen: Dort sind Photovoltaik-Anlagen geplant, weitere Dachflächen sollen mit Pflanzen begrünt werden. Ebenfalls vorgesehen ist eine insektenfreundliche Beleuchtung.