Duisburg. Das Mannesmann-Gymnasium ist als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet worden. Wie die Schule das Motto mit Leben füllt.

Jetzt ist auch die dritte weiterführende Schule im Duisburger Süden „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“: Das Mannesmann-Gymnasium (MMG) feierte am Freitagnachmittag seine Aufnahme in das bundesweite Netzwerk.

Von links: Lehrer Julian Söhngen, Katharina Bauernschmidt, Schulleiter Stefan Zeyen und Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB (FDP) und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages freuen sich über die Aufnahme ins Netzwerk.
Von links: Lehrer Julian Söhngen, Katharina Bauernschmidt, Schulleiter Stefan Zeyen und Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB (FDP) und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages freuen sich über die Aufnahme ins Netzwerk. © FUNKE Foto Services | Jonas Schlömer

Feierlich überreicht Julia Rombeck das schwarz-weiße Schild mit der Aufschrift „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“. Das Schild ist keine Auszeichnung, sondern ein Auftrag, dass man loslegen soll. Die Regionalkoordinatorin findet, dass dies beim MMG gar nicht notwendig sei: „Das Mannesmann hat bereits vorher schon viel gemacht und tolle Projekte gestartet.“

Aufnahmebedingung: 70 Prozent der Schüler müssen gegen Rassismus unterschreiben

Für die Aufnahme ins Netzwerk war die Zustimmung der Schüler entscheidend: 70 Prozent der Schüler mussten gegen Rassismus unterschreiben. Die Beteiligung der Schüler ist ein wichtiger Schritt im Aufnahmeprozess. „Zwei Lehrer kamen auf uns zu und haben uns das Projekt vorgestellt. Wir haben uns dann entschieden, Teil davon zu werden“, erzählt Schülersprecher Tino Rupprecht.

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Er ist schon lange Teil der Schülervertretung und war bereits vor drei Jahren dabei, als die Idee aufkam. Damals noch in der achten Klasse, begeisterte er sich direkt für das Projekt: „Es hat sich dann die erste Gruppe gebildet, die sich mit dem Thema beschäftigt hat.“ Durch Corona kam es zu einem Stopp, aber vergessen wurde das Projekt nicht. Vor zwei Jahren nahm die Schule es wieder auf.

Schulleiter Dr. Stefan Zeyen weiß, wie wichtig es ist, auf das Thema Rassismus aufmerksam zu machen: „Solche Themen müssen in den Schulalltag integriert werden.“ Die Unterstützung der Lehrer ist den Schülern sicher und so durften sie etwas machen, was eigentlich nicht erlaubt ist: „Es wurde ein Podcast gestartet, und die erste Folge durfte über die Schulsprechanlage abgespielt werden.“

Mannesmann-Lehrer: „Wir sind alle gleich, wir sind alle Menschen“

Am Mannesmann-Gymnasium starten immer mehr Projekt zum Thema Rassismus. „Durch die Projekte wollen wir zeigen, dass wir alle gleich sind, wir sind alle Menschen“, sagt Julian Söhngen. Der Lehrer unterstützt die Schülervertretung und freut sich über das Engagement der Schüler: „Die Projekte kommen bei den Schülern gut an, vor allem die Unterstufe macht viel mit.“

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Neben dem Podcast gab es eine Lesung sowie einen Workshop zum Thema Antisemitismus. Wichtig ist für Söhngen, dass sich die Schüler für Projekte einsetzen: „Wir wollen viel zusammen mit der Schülervertretung planen, als Lehrer unterstützen wir sie auf jeden Fall.“

Für das Anti-Rassismus-Projekt in die Schülervertretung

Das Schulfest am Mannesmann-Gymnasium gab es als Dank für das Engagement der Schüler für die Aufnahme ins Netzwerk „Schule ohne Rassismus“.
Das Schulfest am Mannesmann-Gymnasium gab es als Dank für das Engagement der Schüler für die Aufnahme ins Netzwerk „Schule ohne Rassismus“. © FUNKE Foto Services | Jonas Schlömer

„Für mich war das der Grund, um Teil der Schülervertretung zu werden“, sagt Jana Baaske. Sie ist ebenfalls Teil des Teams, das sich für das Projekt starkgemacht hat. Mit ihrer Stufe nahm sie bereits Anfang 2020 an der ersten Veranstaltung im Rahmen des Projekts teil: einer Lesung des Autors Christian Linker. In seinem Jugendroman „Der Schuss“ geht es um Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Nach der Lesung hatte die Stufe Zeit, mit dem Autor und -einander über die behandelten Themen zu sprechen. „Das war eine großartige Erfahrung. Danach hat mich wirklich der Eifer gepackt.“

Diesen Eifer will Jana Baaske auch nicht verlieren. Sie verspricht: „Wir werden uns immer Zeit dafür nehmen. Es ist für jeden von uns ein Herzensprojekt.“

>> SCHULEN OHNE RASSISMUS

Das Netzwerk ist in ganz Deutschland aktiv und beinhaltet über 3800 Schulen. Im Duisburger Süden sind neben dem MMG auch die Gesamtschule Süd und die Sekundarschule Am Biegerpark im Netzwerk vertreten.