Duisburg. An der GGS Großenbaumer Allee im Duisburger Süden gab es zuletzt Personalnot. Bis hin zur Schulleitung. Jetzt gibt es eine befristete Lösung.

Der Ruf der Duisburger Schulen scheint nicht der beste zu sein. Zum Start des neuen Schuljahres bleiben 90 Lehrerstellen unbesetzt. Nur für neun hat die Bezirksregierung Kandidaten gefunden. Eine dieser Stellen ist die Schulleitung an der GGS Großenbaumer Allee. Allerdings handelt es sich hier auch nicht um eine dauerhafte Lösung.

Lösung für die GGS Großenbaumer Allee ist zunächst für ein Jahr ausgelegt

Neuer Schulleiter der GGS Großenbaumer Allee ist Alexander Puy-Merks. Der Duisburger ist seit zwölf Jahren Schulleiter der GGS Tonstraße in Duissern, hat die Aufgabe in Großenbaum kommissarisch übernommen. Die Anfrage kam Ende des letzten Schuljahres. Vor der Entscheidung hat sich Alexander Puy-Merks erst einmal mit seiner Konrektorin Verena Bassiel beraten. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir uns zunächst für das Schuljahr 2022/2023 die kommissarische Leitung der Schule in Großenbaum vorstellen könnten, zumal die Teamstrukturen am Schulstandort in Großenbaum aus unserer Sicht sehr tragfähig und gut sind“, sagt der neue Zweifach-Schulleiter, der davon ausgeht, dass die Bezirksregierung Düsseldorf die Rektorenstelle zeitnah ausschreiben und es auch Bewerber geben wird. „Aus meiner Sicht ist der Standort Großenbaum äußerst attraktiv und geprägt durch ein tolles Team mit tollen Strukturen, einer engagierten Elternschaft und tollen Kindern.“

Für ein Jahr übernimmt Alexander Puy-Merks die kommissarische Schulleitung an der GGS Großenbaumer Allee.
Für ein Jahr übernimmt Alexander Puy-Merks die kommissarische Schulleitung an der GGS Großenbaumer Allee. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

In der ersten Ferienwoche hat Alexander Puy-Merks erst einmal die „Restarbeiten des abgelaufenen Schuljahres abgearbeitet“ und die Aufgaben für das neue Schuljahr vorbereitet. „Durch eine kommissarische Schulleitung wird die Belastung in einer ohnehin schon sehr zehrenden gesamtgesellschaftlichen Situation noch einmal etwas verschärft“, sagt der Familienvater.

Duisburger Schulleiter will an beiden Grundschulen wechselnd vor Ort sein

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Nach seinem Familienurlaub hat Alexander Puy-Merks dann mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr begonnen. In den ersten Wochen wird er verstärkt in Großenbaum vor Ort sein, um für Rückfragen der Eltern, des Kollegiums und der Kolleginnen und Kollegen des Offenen Ganztags zur Verfügung zu stehen. Das sei vor allem möglich, da die Strukturen an der städtischen Gemeinschaftsgrundschule Tonstraße gefestigt sind. „Auf die Strukturen können wir nun zurückgreifen, so dass der Unterrichts- und Betreuungsbetrieb ohne gravierende Reibungsverluste auch im Schuljahr 2022/2023 für die uns anvertrauten Kinder angeboten und laufen wird“, ist sich Puy-Merks sicher. „Ich werde aber auf jeden Fall an beiden Schulen wechselnd vor Ort sein und im Rahmen der Digitalisierung bin ich für meine Kollegen und Kolleginnen immer ,greifbar’.“

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Selbst unterrichten wird der – wie er selbst sagt – Anfang 50-Jährige im neuen Schuljahr nicht. „In den vergangenen Schuljahren habe ich in der Regel in einem Stundenumfang von acht bis zehn Unterrichtsstunden in verschiedenen Klassen Sport, Schwimmen und gelegentlich auch Deutsch und Mathematik unterrichtet und natürlich auch Vertretungsstunden übernommen“, sagt Alexander Puy-Merks. Dass dies in diesem Jahr nicht möglich sein wird, bedauert er sehr. „Mir hat der Kontakt und der Umgang mit den Kindern immer sehr viel Freude bereitet.“

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Vom Team in Großenbaum ist der Duissener Schulleiter schon nach den ersten Konferenzen begeistert. „Ich freue mich sehr auf die vor uns liegende und sicher auch herausfordernde Zeit“, sagt Puy-Merks. „Ich bin mir sicher, dass die Kolleginnen und Kollegen alles tun werden, um den Schülerinnen und Schülern einen guten Start in das neue Schuljahr zu ermöglichen.“ Das Hauptaugenmerk wird darauf liegen, weiter alle Schüler und Schülerinnen im Präsenzunterricht zu unterrichten. „Der Präsenzunterricht mit seinem sozialen Miteinander und der Interaktion ist das Allerwichtigste“, sagt der Schulleiter. Des weiteren geht es ihm darum, den Schulstandort „möglichst gut auf unvorhergesehene Herausforderungen“ vorzubereiten. Die durch die Stadt Duisburg zur Verfügung gestellte digitale Plattform soll am Standort so etabliert werden, dass „die Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule, aber auch der Kollegen untereinander möglichst zeitnah und reibungslos funktioniert.“

>>KOMMISSARISCHE SCHULLEITUNG

  • „Mit der Regelung, dass die Schulleitung einer Nachbarschule die kommissarische Leitung übernimmt, kann eine Vakanz überbrückt werden“, erklärt eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf die Vorgehensweise.
  • Da das Verfahren für eine Neubesetzung einer Schulleitung zum Teil mehrere Monate in Anspruch nehme, nutze die Schulaufsicht die Möglichkeit der kommissarischen Schulleitung.
  • Die beiden Schulen bleiben weiterhin ein unabhängiger und eigenständiger Schulstandort. Es ergeben sich weder für die Lehrkräfte noch für die Schülerinnen und Schüler Auswirkungen auf Unterricht oder Betreuungsangebote.