Duisburg-Großenbaum. Sauna und Rutschen wie im XXL-Bad wird das neue Hallenbad Großenbaum nicht bieten. DuisburgSport ist aber offen für Wünsche abseits der Becken.

Wie viel Spaß passt in ein Hallenbad, das DuisburgSport errichtet? Diese Frage ist noch nicht abschließend beantwortet, auch wenn die Projektsteuerung im August beginnen sollte. „Wir gehen jetzt erst in die Planung“, bekräftigte DuisburgSport-Chef Jürgen Dietz in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd (BV) am Donnerstagabend. Wünsche für eine konkrete Ausgestaltung des neuen Hallenbades würden noch entgegen genommen.

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„Was da entsteht neben dem Grundgerüst, das wird jetzt erst geplant“, sagt Dietz. Das weckt Begehrlichkeiten. Sebastian Ritter, beratendes Mitglied der Grünen in der BV Süd, sagt: „Was ich schmerzlich vermisse, ist ein Saunabereich.“ Christian Aps von Junges Duisburg regt statt der geplanten maximal zwei Meter eine Wassertiefe von bis zu 3,80 Meter an, „für Taucher oder Unterwasser-Rugby – der Deutsche Unterwasser Club Duisburg (DUC) würde sich freuen.“

Neues Hallenbad in Großenbaum: Wasserfläche „so groß wie im XXL-Bad“

Wünsche sind das eine, der Preis das andere. „Die öffentliche Hand betreibt Daseinsvorsorge“, betont Dietz. Das heißt hier vor allem: Es muss genug Bahnenzeiten geben für Vereine und Schulen. Dafür bekommen diese ein gemeinsames 25-Meter-Becken, ein zweites ist für Hobbyschwimmer reserviert. Ein 12,50-Meter-Lehrschwimmbecken kommt hinzu, außerdem ein Planschbecken für die Kleinsten. Dietz verspricht: „Die Wasserfläche ist genauso groß, wie sie im Spaßbad XXL-Bad gewesen wäre.“

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DuisburgSport-Chef Jürgen Dietz erteilt dem Wunsch nach einem Saunabereich im neuen Hallenbad Großenbaum eine Absage.
DuisburgSport-Chef Jürgen Dietz erteilt dem Wunsch nach einem Saunabereich im neuen Hallenbad Großenbaum eine Absage. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Eher XXS als XXL schätzen die Politiker dafür den Spaß im neuen Bad ein. „Wir bekommen ein kleines bisschen mehr als die Grundversorgung“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Stephan Baumgarten. „Wir vertun die Chance, ein attraktives Bad in den Duisburger Süden zu holen.“

Neues Düsseldorfer Hallenbad bietet zum selben Preis Rheinblick, Parkplatz, Fußballplatz

Michael Kleine-Möllhoff (Grüne) weist auf das neue Schwimmbad „Rheinblick 741“ in Düsseldorf-Heerdt hin, das für dieselben Kosten deutlich mehr biete: „Da ist zusätzlich noch eine Parkfläche gebaut worden, über der ein kompletter Fußballplatz thront. Wenn wir für 26 Millionen Euro nur ein reines Schwimmbad bauen, stelle ich mir die Frage: Wo kommt die Differenz her?“

Das neue Bad in Düsseldorf sei vor Jahren geplant worden, erklärt Dietz, und das bei einem Markt, der „heftig in Bewegung“ sei: „Wir haben jährliche Preissteigerungen im zweistelligen Prozent-Bereich.“

Eine Sauna fürs neue Hallenbad in Duisburg-Großenbaum? Zu teuer

Deutlich fällt seine Erwiderung zum Wunsch nach einem Saunabereich aus: „Saunen lohnen sich nicht, Saunen kosten viel Geld. Wir haben keine billigen Arbeitskräfte, die Aufgüsse machen, sondern wir bezahlen jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin nach Tarif.“ Statt Extras wie Saunen oder Rutschen wolle man lieber „die Wasserflächen attraktiv gestalten.“

Wünsche über die reinen Becken hinaus will der DuisburgSport-Chef sich noch anhören. Dazu regt er eine interfraktionelle Arbeitsgruppe an, also Gespräche zwischen Politik und DuisburgSport unter Ausschluss von Öffentlichkeit und Einzelvertretern in der BV Süd. Diese Arbeitsgruppe könne noch einiges beeinflussen: „Wir haben noch kein fertig geplantes Bad. Das kommt erst noch.“

Dietz’ Fazit: „Wir bekommen kein Spaßbad. Aber wir bekommen ein sehr attraktives öffentliches Bad.“

>> DUISBURGSPORT WILL NEUES HALLENBAD SO SCHNELL WIE MÖGLICH BAUEN

  • Um Preissteigerungen möglichst gering zu halten, will DuisburgSport das neue Hallenbad Großenbaum so schnell wie möglich bauen. „Jedes Jahr, das wir verschenken würden, würde den Preis um Millionen nach oben schieben.“ Ein „kleiner Puffer“ sei aber eingeplant.
  • Ins Wasser springen soll nach seiner Aussage „Ende 2024, Anfang 2025“ möglich sein – bis dahin soll das bisherige Hallenbad abgerissen und durch das neue ersetzt sein.