Duisburg. Duisburg wird Heimat für zwei Trendsportarten: Eine Skimboard-Anlage öffnet 2022. Ein anderes Highlight belebt das ehemalige Freibad Toeppersee.

Zwei Trendsportarten erobern Duisburg: Im Westen der Stadt entstehen gleich zwei neue Anlagen, die im Ruhrgebiet fast einzigartig sind: ein Soccerpark für Fußballgolf und eine Skimboarding-Anlage. Was sich hinter den beiden Trendsportarten verbirgt.

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Fußballgolf, das ist Golf ohne Schläger und mit einem Fuß- statt einem Golfball – Golf trifft Arbeiterklasse. Wie beim elitären Vorbild gilt es, den Ball mit möglichst wenig Berührungen (hier sind es natürlich Tritte statt Schläge) über und durch Hindernisse ans Ziel der Bahn zu befördern. Das Spiel gewinnt, wer am Ende von 18 Bahnen die wenigsten Tritte gebraucht hat. Das ist Spaß, aber auch Wettkampf: In Fußballgolf werden sogar Weltmeisterschaften ausgerichtet.

Fußballgolf-Anlage entsteht am ehemaligen Freibad Toeppersee

Vielleicht ja in den nächsten Jahren in Duisburg-Rheinhausen. Hier wird das ehemalige Freibad Toeppersee zum Soccerpark umgestaltet. Auf dem mehr als fünf Hektar großen Gelände befinden sich zurzeit noch die einstigen Schwimmbecken, zum Teil verfüllt. „Wir planen 36 Bahnen und eine Gastronomie“, sagt Stephan Stiens, Geschäftsführer der FG Concept GmbH. Wettkampfgerecht.

Fußballgolf wird mit einem Fußball gespielt, wie beim Golf soll er mit möglichst wenigen Berührungen ein Ziel erreichen.
Fußballgolf wird mit einem Fußball gespielt, wie beim Golf soll er mit möglichst wenigen Berührungen ein Ziel erreichen. © FUNKE FOTO SERVICES | STEFAN AREND

23 vom Deutschen Fußballgolf Verband anerkannte Anlagen gibt es in Deutschland, im Ruhrgebiet bislang nur in Dortmund. Nun also Duisburg. Das Grundstück: Für den Investor ein Glücksgriff. „Wir kommen schwierig an Flächen“, sagt Stiens, erst recht bei der derzeitigen Immobiliensituation, in der viele große Flächen als künftige Wohnbaugebiete vorgesehen sind.

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Wann die ersten Duisburger die neue Trendsportart ausprobieren können, steht noch nicht fest: Es muss noch Planungsrecht geschaffen werden. Der Vertrag mit Investor FG Concept GmbH ist nach Angaben der Stadt aber schon unterschrieben. Stiens hofft auf einen Baubeginn in zwei Jahren.

Skimboarden: Bei dieser Trendsportart trifft Surfen auf Skateboarding

Ohne Ball, dafür mit Brett, können Sportbegeisterte bald auf Duisburgs erster Skimboard-Anlage aktiv werden. Pünktlich zu Beginn der Freibad-Saison 2022 soll die neue Anlage im Freibad Homberg ihren Betrieb aufnehmen.

Beim Skimboarding gleiten die Sportler auf einem Spezialbrett über flaches Wasser. Könner vollführen dabei Tricks.
Beim Skimboarding gleiten die Sportler auf einem Spezialbrett über flaches Wasser. Könner vollführen dabei Tricks. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Fuhrmann

Skimboard, das ist eine Mischung aus Skateboarding und Surfen: Auf einem speziellen Brett, das die Sportler vor sich ins flache Wasser werfen, surfen sie auf der Aquaplaning-Welle, auf einer Wasserschicht von einem bis zehn Zentimetern. Könner vollführen mit Hilfe von Rampen, Rails und Boxen Tricks, wie sie sonst in Skateparks gezeigt werden – und das auch im Profisportbereich. Balance und Geschicklichkeit sind gefragt.

Das Skimboard-Areal entsteht auf 300 Quadratmetern im Freibad Homberg, „im hinteren nördlich gelegenen Bereich der Liegewiese“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Neben der Anlage selber sind dort auch Umkleiden geplant.

Deutschlands zweite Skimboard-Anlage wird in Duisburg-Homberg gebaut

Pächter und Betreiber dieser zweiten neuen Trendsport-Anlage ist der 2020 gegründete Verein Skimzone Germany, der im benachbarten Mülheim bereits eine Anlage im Naturbad Styrum unterhält. Die in Duisburg wird „die zweite Anlage in Deutschland, die so betrieben wird“, kündigt Vereinsgründer Sebastian Steiner an.

Sebastian Steiner betreibt die Skimboard-Anlage in Mülheim und wird auch die neue Trendsport-Anlage in Duisburg betreiben.
Sebastian Steiner betreibt die Skimboard-Anlage in Mülheim und wird auch die neue Trendsport-Anlage in Duisburg betreiben. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Fuhrmann

Losgehen soll’s am 1. Mai 2022. Auf einer 25 mal drei Meter großen Fläche, die aussieht wie eine Art flache Rutsche, kann dann in Duisburg-Homberg „geskimt“ werden, wie Freunde des Sports sagen. Abschauen, wie’s cool und stylish geht, können sich Besucher des Homberger Freibads beim European Skimboarding Cup: Steiner ist Mitveranstalter des Wettkampfs und will einen Stopp nach Duisburg holen.

Skimboarding ist aber nicht nur etwas für Menschen, die Bretter unter den Füßen gewohnt sind. Acht Jahre und 25 Kilogramm nennt Sebastian Steiner als Mindestvoraussetzungen, das ist alles. Nach oben: kein Limit. „Auch Unsportliche können mit unserem Konzept in einer halben Stunde die Grundlagen fürs Fahren lernen“, verspricht Steiner, der selber Trainer ist. „Mein ältester Kunde war 71 Jahre alt – der war so begeistert, er hat sich ein Skimboard gekauft und ist damit auf die Malediven geflogen.“

>> FUSSBALLGOLF UND SKIMBOARDING: GESCHICHTE

  • Laut Verein Skimzone Germany ist Skimboarding Mitte des 19. Jahrhunderts in Nordamerika entstanden, als Surfer einen Sport für wellenlose Tage suchten. Geeignet ist jedes flache, sandige Ufer.
  • Fußballgolf wurde in Schweden erfunden, wo um das Jahr 2000 die erste Anlage entstand. 2006 wurde in Deutschland die erste Anlage für Fußballgolf eröffnet.