Duisburg. Die Pläne für ein XXL-Bad am gleichnamigen Sportcenter in Hüttenheim sind gescheitert. Nun soll am Hallenbad Großenbaum neu gebaut werden.
Die Pläne für ein XXL-Schwimmbad für den Duisburger Süden am gleichnamigen Sportcenter in Hüttenheim sind nach 14 Jahren endgültig gescheitert. „Das XXL-Bad wird es nicht geben“, teilte Jürgen Dietz, Betriebsleiter Duisburg-Sport, auf Anfrage mit. Statt dessen soll der bereits 2006 vom Rat beschlossene Alternativplan greifen: Der Abriss des Hallenbades in Großenbaum und Neubau eines städtischen Hallenbades an gleicher Stelle bis Ende des Jahres 2024.
In einer Vorlage wird Duisburg-Sport den Rat in seiner Sitzung am 16. Juni (15 Uhr, Mercatorhalle) über das Scheitern der Verhandlungen informieren. Überraschend kommt die Nachricht nicht mehr: Nachdem gegenüber dem Investor, dem Betreiber des Sportcenters, Zugeständnisse beim Kaufpreis des städtischen Baugrundstücks an der Straße „Am Neuen Angerbach“ und den Erschließungskosten gemacht worden sind, war ein Ausschreibungs- und Vergabeverfahren gestartet.
Vergabeverfahren „ohne verwertbares Ergebnis“
„Es ist ohne verwertbares Ergebnis geblieben“, so Dietz zum Ausgang, „persönlich bedauere ich das, denn wir hatten einen guten Plan“. Zuvor hatte Duisburg-Sport bereits ein Ultimatum bis Ende März gesetzt, um eine Entscheidung herbeizuführen. Vorgesehen war, ein privat betriebenes Schwimmbad mit einem großen Rutschenpark zu errichten, in dem die Stadt Schwimmzeiten für das Bürger-, Vereins- und Schulschwimmen angemietet hätte. Im Gegenzug wären die beiden alten Stadtteilbäder Großenbaum und Wanheim (Düsseldorfer Landstraße) geschlossen worden.
Der Investor selbst hat nach WAZ-Informationen bereits vor einiger Zeit versucht, das XXL-Badprojekt an einen Mülheimer Projektentwickler weiterzureichen. Doch auch der war offenbar nicht in der Lage, den Plan über die Zielgerade zu bringen und ein realisierbares Konzept vorzulegen.
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Um Kosten zu sparen, hat die Stadt den Betrieb der beiden Alt-Bäder seit Jahren an die Fachschaft Schwimmen beim Stadtsportbund vergeben. Betreiber der beiden Hallenbäder, jeweils in den 1970er Jahren gebaut, ist der Duisburger Schwimm- und Sport-Club 09/20 (DSSC). Außer für Vereinsmitglieder stehen die Bäder für das Schulschwimmen zur Verfügung. Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, für die Schulen Bäder vorzuhalten.
Neubau kostet wohl zweistelligen Millionenbetrag
An der Großenbaumer Allee soll kein bloßer Ersatzbau entstehen, sondern ein attraktives Bad, kündigt Jürgen Dietz an. Baurecht dafür muss nicht geschaffen werden, deshalb geht der Betriebsleiter von der Bauzeit aus, die auch für das XXL-Bad vorgesehen war. Finanzieren muss die Stadt den dafür fälligen zweistelligen Millionenbetrag aus eigener Kraft. Er sei optimistisch, dass Kämmerer Martin Murrack diesen Weg mitgehe, so Dietz.