Duisburg-Ungelsheim. Doppelhäuser und Reihenhäuser will die Stadt in Ungelsheim verbieten, weil sie nicht gut genug sind fürs Villenviertel. Dieser Plan ist arrogant.

Ungelsheim verkommt zum Slum, greift die Verwaltung nicht mit einem rettenden Bebauungsplan ein – dieser Eindruck drängt sich bei Lektüre der städtischen Vorlage auf. Dabei steht bei einem Grundstücksrichtwert von 450 Euro pro Quadratmeter wohl kaum zu befürchten, dass rund um den Heidberg ohne neuen Villen-Bebauungsplan demnächst eine Wellblechhüttensiedlung entsteht: Wer 800 Quadratmeter zum Preis von 360.000 Euro erwirbt, dürfte sich auch noch ein ansprechendes Haus obendrauf leisten können.

Neubaugebiete in Duisburg vernichten Landschaftsschutzgebiete

Andernorts in Duisburg, wie am Rahmerbuschfeld oder Am Alten Angerbach, werden Landschaftsschutzgebiete oder Freiflächen zugebaut mit dem Argument, die Stadt brauche Wohnraum und zahlungskräftige Zuzüge. Gleichzeitig soll neuer Wohnraum für eine wohlhabende Klientel in Ungelsheim verhindert werden. Dieser Widerspruch ist den Duisburgern nicht zu vermitteln.

Dass die Stadt den „wertvollen“ Baumbestand auf den Ungelsheimer Privatgrundstücken lobt, während sie gleichzeitig immer wieder massiv dafür kritisiert wird, selber stadtweit Bäume abzuholzen – geschenkt, auch wenn es wie Hohn anmutet.

Die Duisburger Verwaltung findet wohl: Wer mehr Geld hat, ist mehr wert

Dass sie mit dem schönen Ausdruck von der „sozial stabilen und gehobenen Bevölkerungsstruktur“, die es im Villenviertel zu erhalten gebe, aber alle Duisburger, die sich diese Luxuswohnlage nicht leisten können, herabwürdigt, ist arrogant und ignorant zugleich.

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Das Ungelsheimer Villenviertel nimmt sicherlich keinen Schaden, wenn der eine oder andere Grundstücksbesitzer die Hälfte seiner 2400 Quadratmeter verkauft und dort ein weiteres Haus entsteht. Andernorts lässt die Stadt vorab Architektenentwürfe einreichen, um hässliche Neubauten zu verhindern. Das würde auch hier ausreichen. Einen Bebauungsplan zu entwerfen, der Reihen- und Doppelhäuser verhindert, weil sie nicht gut genug sind – ein solches Gebaren passt zu Düsseldorf, nicht zu Duisburg.