Duisburg. Tempo 30 steht auf der Düsseldorfer Straße in der Duisburger Innenstadt nicht zur Debatte. Die Stadt will lärmgeplagten Anwohnern dennoch helfen.

Vielerorts in Duisburg sorgen derzeit Lastwagen, oder vielmehr ihr Lärm, für Unmut bei Anwohnern. Das gilt auch an der Düsseldorfer Straße im Innenstadtbereich, besonders auf dem Teilstück zwischen der A 59-Abfahrt Hochfeld und der Kreuzung mit der Karl-Jarres-Straße, über die die Lkw in den Logport fahren (wir berichteten). Eine Gruppe Duisburger hat sich deshalb direkt an den Oberbürgermeister gewendet und eine umfassende Ausbesserung des schlaglochzerklüfteten Teilstücks und eine Tempo-30-Begrenzung gefordert. Unterstützung erhalten die Anwohner dabei von der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd, die die Wünsche der Bewohner ihrer Häuser am Eichenhof mit einem eigenen Brief an OB Sören Link (SPD) unterstreichen. Die Stadt Duisburg weckt Hoffnung auf Veränderung – allerdings nicht sehr bald.

Keine Lärmpegelüberschreitung auf der Düsseldorfer Straße in der Duisburger Innenstadt

„Auf der Düsseldorfer Straße/Königgrätzer Straße wurde am 10. Oktober 2019 eine Verkehrszählung über 24 Stunden durchgeführt“, berichtet Stadtsprecher Malte Werning. Die nötigen Lärmpegelüberschreitungen, die für eine Geschwindigkeitsbeschränkung aus Lärmschutzgründen nötig sind, seien dabei aber nicht erreicht worden. Auch im Vergleich zu der letzten Zählung von 2017 gab es demnach im letzten Jahr keine neuen Erkenntnisse. „Zurzeit prüfen wir aber weitere rechtliche Grundlagen, um die Situation für die Anwohner vor Ort verbessern zu können. Schließlich ist es auch unser Ziel, eine für alle akzeptable Lösung zu finden“, ergänzt Werning, sagt aber auch, dass das „jedoch noch ein wenig dauern“ wird.

Wenn ein Lastwagen kommt, wird es laut auf der mit Schlaglöchern übersäten Düsseldorfer Straße.
Wenn ein Lastwagen kommt, wird es laut auf der mit Schlaglöchern übersäten Düsseldorfer Straße. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

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Zumindest die Ausbesserung der Schlaglöcher, die den Lkw-Lärm noch verstärken, könnte aber schon bald über die Bühne gehen. Weil die Düsseldorfer Straße – anders als etwa die Karl-Jarres-Straße – nicht im Integrierten Handlungskonzept Hochfeld inbegriffen ist, stehe die Stadt in kontakt mit den Wirtschaftsbetrieben. Die sollen den Straßenzustand bewerten und die Schäden schnellstmöglich beseitigen. Nach dieser Prüfung wolle die Stadt mit den Bürgern und der Wohnungsgenossenschaft Kontakt aufnehmen, erklärt Malte Werning.

Lkw fahren nicht die empfohlene Route durch die Duisburger City

Die Idee einer Duisburgerin, den Logport-Lkw-Verkehr über die A40, den Zubringer am Marientor und die Vulkanstraße zu führen scheitert am freien Willen der Fahrer. Zwar gebe die Stadt über die Navigationssysteme der Fahrer Empfehlungen zu Lkw-Vorrangrouten, aber „leider haben wir keinen Einfluss darauf, dass sich auch alle Verkehrsteilnehmer an diese Routenempfehlung halten“, bedauert Werning.

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Der Abschnitt der Düsseldorfer Straße zwischen Karl-Jarres-Straße und der A 59-Abfahrt Hochfeld gehört nicht zu den Lkw-Vorrangrouten, die die Stadt Duisburg beschlossen hat. „Damit findet keine direkte Verkehrslenkung von Lkw über diesen Straßenabschnitt statt“, erklärt Stadtsprecher Malte Werning, „im Gegenteil, den Lkw wird eigentlich eine andere Route empfohlen.“

>> LKW-LÄRM ÄRGERT ANWOHNER AUCH IM SÜDEN

• Im Duisburger Süden, speziell auf der Sittardsberger Allee, treibt der Lkw-Lärm viele Menschen um. Durch den Baustellenverkehr des Bauprojekts 6-Seen-Wedau werden bis Juli 2021 noch zehntausende Lkw die Straße befahren.

• Zu Spitzenzeiten verkehren laut einem Gutachten 15 Lkw pro Stunde auf der Sittardsberger Allee, mit Hin- und Rückfahrt passieren sie die Straße also 30 Mal in 60 Minuten.