Duisburg. Für die Sanierung maroder Duisburger Wohnstraßen stellte der Rat 3,3 Millionen Euro bereit. Nun haben fast 80 Straßen eine neue Fahrbahn.

Insgesamt 3,3 Millionen Euro hatte der Rat für die dringendsten Straßensanierungen zur Verfügung gestellt, nach fast einem Jahr stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss. Insgesamt 80 dringend reparaturbedürftige Abschnitte, verteilt über alle sieben Stadtbezirke, haben dann eine neue Fahrbahndecke bekommen.

Die westliche Seite der Königsberger Allee ist eine der letzten „Rüttelpisten“, die auf der Liste stehen. Am Montagvormittag ist die Fräse angerückt, hat zwischen Brauerstraße und Moltkestraße die Fahrbahndecke abgetragen, die einem Flickenteppich glich. Am Mittag liegt der Unterbau frei, letzte Stellen werden noch bearbeitet, ehe die Arbeit an der neuen Asphaltdecke beginnen kann. Noch vor dem Wochenende soll die für die Arbeiten vollgesperrte Straße wieder freigegeben werden. „Wir nehmen nur die oberste Schicht weg, die Bordsteine und Gehwege werden nicht angetastet“, erläutert Christoph Simonis, Gruppenleiter Neubau Straßen bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg (WBD).

Wirtschaftsbetriebe Duisburg: Neue Fahrbahn soll bis zu 15 Jahre lang halten

Natürlich müsse der Unterbau eine entsprechende Qualität haben, damit die neue Fahrbahn nicht wieder umgehend zerbröselt, erläutert der Ingenieur. Das sei ein wichtiges Kriterium gewesen bei der Auswahl der Straßen, in der Regel Wohn- und keine Hauptverkehrsstraßen. Nur auf etwa ein Zehntel der Kosten für einen Komplett-Neubau beläuft sich der Decken-Austausch. Zwischen zehn und 15 Jahren soll die Straße dann halten – abhängig ist die Lebensdauer von der Beanspruchung durch schwere Fahrzeuge wie Busse und Lkw.

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Eine Fräse trägt nur die etwa vier Zentimeter dicke Deckschicht ab, die anschließend neu auf den vorhandenen Unterbau aufgetragen wird.
Eine Fräse trägt nur die etwa vier Zentimeter dicke Deckschicht ab, die anschließend neu auf den vorhandenen Unterbau aufgetragen wird. © Foto: WBD

An 72 Abschnitten, zwischen 50 und 2800 Quadratmeter groß, ist die Sanierung bereits abgeschlossen. Die letzten Projekte folgen, sobald Kanalarbeiten abgeschlossen sind oder Umleitungen aufgehoben sind, die über diese Straßen führten. Dann wird sich die sanierte Straßenfläche auf rund 72.000 Quadratmeter belaufen. Anliegerbeiträge fallen für diese Erneuerungen nicht an.

Das sei keine Flickschusterei sondern großflächige Sanierung, betonten am Montag WBD-Geschäftsführer Uwe Linsen und OB Sören Link. „Wir waren schnell und wir würden gern weitermachen“, sagt Linsen. Das ist allerdings davon abhängig, ob der Rat weiteres Geld zur Verfügung stellen kann. Im vergangenen Jahr gelang das dank der Überschüsse im städtischen Haushalt.

OB Link: Wollen das Programm fortsetzen

Trotz der zu erwartenden Einbußen bei den Einnahmen habe die Stadtspitze sich vorgenommen, das Programm fortzusetzen, versichert OB Sören Link. „Die Haushaltssanierung hat sich ausgezahlt, weil sie uns dafür finanziellen Spielraum verschafft hat. Der ist wichtig für die Sanierung der kleinen Straßen, weil es dafür keine Fördermittel gibt.“

>>> ÜBER 200 Duisburger STRASSEN AUF DER SANIERUNGSLISTE

  • An weiteren Wohnstraßen, die eine neue Straßendecke benötigen, ist kein Mangel. So steht auch die Gegenrichtung der Königsberger Allee auf der Liste mit insgesamt 210 sanierungsbedürftigen Duisburger Straßen für das Programm.
  • Die 3,3 Millionen Euro, die nun zur Verfügung standen, sind aufgezehrt. Damit kann das Bauprogramm erst dann fortgesetzt werden, wenn im städtischen Doppelhaushalt für die Jahr 2020/21 Geld übrig bleibt, dass für den Straßenbau verwendet werden kann.