Hochfeld. . Investitionen sollen die soziale Lage in Duisburg-Hochfeld abfedern. Mit dem Geld werden Umbaumaßnahmen und Bildungsprojekte gefördert.
In den Stadtteil Hochfeld werden in den nächsten Jahren 42,6 Millionen Euro investiert Damit profitiert Duisburg weiterhin von dem Programm „Soziale Stadt“. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung wurde über das umfassende Konzept beraten, im März wird im Rat darüber entschieden. Insgesamt werden 28 Projekte skizziert, die dabei helfen sollen, dass Zusammenleben im Quartier zu verbessern, in die Bildung zu investieren und auch die lokale Ökonomie zu unterstützen. Eine Übersicht.
Warum gibt es das Integrierte Handlungskonzept überhaupt?
Bereits seit Ende der 1990er Jahre werden Projekte im Stadtteil Hochfeld unterstützt, die die schwierige soziale Situation abfedern sollen. In Hochfeld leben 17 765 Personen (Stand 2016), 52,6 % sind männlich, 47,4 % weiblich. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. In Hochfeld leben viele Kinder, mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren sind die Bewohner relativ jung. Um die Personen, insbesondere aus Bulgarien und Rumänien, die neu nach Duisburg kommen, zu integrieren, gibt es zahlreiche soziale Projekte. Das Problem: Regelmäßig kommen neue Personen an und andere ziehen weg. Etwa 25 % der Bevölkerung wird so regelmäßig ausgetauscht. Das macht eine kontinuierliche Arbeit in Schulen und anderen Einrichtungen schwierig.
Was genau sieht das Integrierte Handlungskonzept vor?
Die Maßnahmen sind ganz unterschiedlich. Das neue Quartier „Rheinort“, das am Rhein-Park auf dem ehemaligen Arcelor-Mittal-Gelände errichtet wird, soll den Stadtteil mehr an den Rhein rücken. „Es ist aber wichtig, dass Rhein-Ort auch an Hochfeld angebunden ist“, mahnt Andrea Demming-Rosenberg (SPD) an. Der ÖPNV soll weiter barrierefrei ausgebaut werden, ebenso werden Straßen neu gestaltet. Für den Abriss verwahrloster Gebäude stehen etwa 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Auch das Fassadenprogramm wird fortgesetzt. Der Neubau des Blauen Hauses fällt in das Programm und die Umgestaltung des Hochfelder Markts soll damit finanziert werden. Aber auch soziale Projekte wie Spiel- und Sportangebote, Kurse für berufsbezogenes Deutsch oder die Bildungslotsen sind vorgesehen.
Der Bunker am Hochfelder Markt ist weg. Viele Bürger haben Vorschläge gemacht, was dort gebaut werden soll. Wie ist der Stand der Dinge?
Die Umgestaltung des Platzes soll mit dem Ausbau der Schule Hochfelder Markt erfolgen. Von Seiten der Stadt heißt es: „Die Bürgerideen sind ausgewertet. Die Gestaltung ist noch in der Abstimmung.“
Was sagen die Politiker der Bezirksvertretung zu den Vorhaben?
Frank Albrecht von der FDP erklärt: „Wir begrüßen, dass sich die Hochfelder für den Stadtteil engagieren, allerdings vermisse ich in dem Konzept eine Aussage, wie die Alte Feuerwache in Zukunft genutzt werden soll.“ Außerdem müssten Ziele definiert werden, wie man etwa die wilden Müllkippen, die das Straßenbild prägen, beseitigen möchte. Atila Ülger (SPD) widersprach: „Wenn man nachschauen würde, von wem die wilden Müllkippen stammen, würde man sich wundern.“ Es seien nämlich nicht nur Armutszuwanderer dafür verantwortlich. Ulrich Martel (parteilos) merkte an, dass sich allein der Ausbau des Grüngürtels nicht auf die soziale Situation im Stadtteil auswirken werde. Ingrid Jost (Linke) schlägt vor: „Es sollte jedes Haus überprüft werden, wie viele Menschen in den Wohnungen wohnen. Teilweise werden Horror-Mieten verlangt.“