Duisburg. Die evangelische Kirche Am See in Duisburg-Wedau schließt. Leerstehen wird sie aber auch danach nicht. Das sind die Pläne für die Zukunft.

Die Sparpläne der Kirche gehen nach den katholischen auch an den evangelischen Kirchen im Duisburger Süden nicht vorbei: Die Evangelische Kirche Am See in Wedau schließt, in wenigen Jahren wird dort der letzte Gottesdienst gefeiert. Eine Nutzung soll es allerdings auch weiterhin geben. Und: Erstmal wird gefeiert.

Und zwar das 100-jährige Bestehen der Kirche Am See. Deshalb hat die Gemeinde die Schließung, die ursprünglich für 2023 geplant war, ins Jubiläumsjahr 2024 verschoben. Auch danach aber bleibt das Gotteshaus immerhin als Treffpunkt erhalten: Im Gemeindesaal sollen auch weiterhin Veranstaltungen stattfinden. Die Kirche selber wird zum neuen Gemeindesaal, während der ursprüngliche Gemeindesaal abgerissen wird. Gottesdienste finden dann in der Buchholzer Jesus-Christus-Kirche statt.

Duisburger Pfarrerin: Evangelische Kirche will an zwei Standorten bleiben

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Dort allerdings gibt es in fünf Jahren keine anderen Veranstaltungen mehr, da man das Gemeindehaus aufgeben muss. „Wir wollten unbedingt an zwei Standorten bleiben“, sagt Pfarrerin Ute Sawatzki. „Indem wir an einer Stelle die Kirche und an anderer Stelle das Gemeindehaus aufgeben, wird uns das gelingen.“

Als Gründe für die Änderungen und die Schließung einer Kirche nennt sie die Kosten für die Unterhaltung beziehungsweise für die Instandhaltung und -setzung und personelle Gründe. Außerdem sei die Kirche Am See schlicht zu klein. „Zu den regulären Gottesdiensten an Sonntagen kommen etwa 160 Menschen.“

Gottesdienste in Wedau werden in den kommenden Jahren weniger

Damit ist die Kirche gut gefüllt. Wenn bei Veranstaltungen etwa 300 Menschen kommen, wird es eng. „Die Jesus-Christus-Kirche bietet da mehr Platz“, sagt die Pfarrerin. „Andererseits ist der Gemeindesaal der Jesus-Christus-Kirche stark in die Jahre gekommen, eine Instandsetzung wäre teuer. In Wedau ist allerdings alles noch sehr neu“, erklärt sie.

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Die Gottesdienste in Wedau wolle man Stück für Stück reduzieren. „Wir werden nicht vom einen Tag auf den anderen die Tore dicht machen und ausschließlich in Buchholz Gottesdienste anbieten“, sagt Sawatzki. „Allerdings werden wir die Gottesdienste immer mehr reduzieren, um die Besucher daran zu gewöhnen, nach Buchholz zu fahren.“ Ab 2021 finden Weihnachtsgottesdienste nur noch in der Jesus-Christus-Kirche statt.

Das kommt auf die katholischen Kirchen im Duisburger Süden zu

Während die evangelische Kirche im Duisburger Süden mit der Kirche Am See nur ein Gotteshaus schließt, stehen auf der Streichliste der katholischen Kirche im Duisburger Süden sechs Kirchen. Auf der Sparliste der Kirche stehen die Gotteshäuser St. Stephanus, Herz Jesu, St. Suitbert, St. Maria Himmelfahrt, St. Joseph und St. Raphael. Maria Himmelfahrt ist schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb. Bis zum Jahr 2025 will die Kirche sich trennen von St. Stephanus, Herz Jesu und St. Suitbert; St. Joseph und St. Raphael sollen bis 2030 geschlossen sein. Widerstand gegen die Schließungspläne regt sich allerdings in Serm: Hier will der Förderverein die Trägerschaft der Kirche übernehmen und sie in Zukunft selber tragen.