Duisburg-Rahm. . Die Verwaltung ist dafür, Naturschützer und Bürger sind dagegen: Am 9. Mai werden die Pläne fürs umstrittene Projekt Rahmerbuschfeld vorgestellt.

In nur zwei Wochen findet schon die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Süd statt – und wieder geht es um ein umstrittenes Neubaugebiet. Die Verwaltung rechnet offenbar mit großem Interesse: Die Pläne für das Rahmerbuschfeld werden nicht im Sitzungssaal des Bezirksamtes vorgestellt, sondern im Gemeindesaal der Pfarrkirche St. Hubertus, Am Rahmer Bach 12. Beginn am Donnerstag, 9. Mai, ist um 17 Uhr. Die Sitzung ist öffentlich; Zuhörer sind willkommen. Im Anschluss an die Sitzung dürfen sie sogar mitreden.

Bereits bekannt ist, dass auf der Fläche 88 Einfamilienhäuser und ein Supermarkt entstehen sollen. Die Verwaltung formuliert es so: „Ziel und Zweck der Planentwürfe ist die Entwicklung eines attraktiven Wohngebietes in Form einer lockeren Einfamilienhausbebauung, um der Nachfrage nach Wohnbauland im Duisburger Süden zu entsprechen.“ Außerdem solle mit dem neuen Supermarkt die Nahversorgung gesichert werden.

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Naturschützer: 100 Meter Abstand sind zu wenig

Für letzteren sind schon konkrete Pläne öffentlich geworden sowie Kritik daran: Denn der avisierte Standort, zum Teil auf dem Reitplatz des Ventenhofs, ist keine 100 Meter entfernt von der angrenzenden Überanger Mark. Sie ist ein Naturschutzgebiet und Heimat für gefährdete Arten wie Königsfarn, Mittelspecht, Mäusebussard und Habicht sowie den in Duisburg äußerst seltenen Dachs. Der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde bei der Stadt Duisburg hatte deswegen erst kürzlich eine Resolution gegen das Neubauvorhaben verabschiedet – und, weil für das Projekt Rahmerbuschfeld ein bisheriges Landschaftsschutzgebiet zugun­sten von Wohnbebauung aufgegeben werden würde.

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Kritik kommt nicht nur von Naturschützern, sondern auch von Bürgern: Eine Online-Petition gegen die Umwandlung von 2,6 Hektar Landschaftsschutzgebiet in Bauland brachte es auf 2200 Unterschriften.

Hier können Sie die Pläne selber einsehen

Ein Vorhaben, zwei Nummern

Was kurz Rahmerbuschfeld heißt, firmiert bei der Verwaltung unter zwei Nummern, unter denen auf duisburg.de recherchiert werden kann:

Zum einen geht es um den Bebauungsplan Nummer 1239 -Rahm- „Rahmerbuschfeld“.

Zum anderen geht damit einher eine Änderung des Flächen­nutzungs­plans. Sie trägt die Nummer 7.45 -Süd-.

Wie die Pläne fürs Rahmerbuschfeld konkret aussehen, können Interessierte sich ab dem 2. Mai ansehen. Hierzu gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Ab dem 2. Mai stehen die Entwürfe online. Sie sind zu finden auf der Seite https://www2.duisburg.de/micro2/pbv/ unter „Aktuelles“ oder im Menüpunkt „Planen“ in der Rubrik Bauleitplanung.
  • In Papierform liegen die Pläne aus von Donnerstag, 2. Mai, bis Mittwoch, 8. Mai, in der Bezirksverwaltung Süd, Sittardsberger Allee 14. Die Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Dienstag und Freitag von 8 bis 14 Uhr.
  • Wer’s nicht ganz so eilig hat, kann die Entwürfe auch im Pfarrsaal am Tag der BV-Sitzung einsehen. Dort liegen sie ab 16 Uhr aus.

Nach Ende der Sitzung haben die Bürger Gelegenheit, sich zu den Plänen fürs Rahmerbuschfeld zu äußern und mit der Verwaltung darüber zu sprechen.