Rahm. . Holger Müller legt Architekten-Entwurf für Lebensmittelmarkt Am Rahmerbuschfeld vor. Doch zur Zeit arbeitet die Stadt dort noch an einem Flächennutzungsplan.
Auf dem Papier gibt es den Supermarkt schon. Holger Müller zieht eine Architektenzeichnung aus der Tasche. So könnte sein Supermarkt Am Rahmerbuschfeld aussehen, wenn er denn gebaut wird. „Wir haben den Antrag für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes bei der Stadt eingereicht. Jetzt ist die Politik am Zuge“, so Müller.
Noch ist der Bereich Landschaftsschutzgebiet. Zur Zeit stellt die Stadt einen Flächennutzungsplan auf, ein konkretes Ende nannte Stadtsprecher Jörn Esser auf Anfrage nicht. Erst danach geht es um einzelne Vorhaben, etwa um einen Lebensmittelmarkt.
Das Gebäude auf der Zeichnung sieht recht ansprechend aus: Es ist eingeschossig, ein Backsteinbau mit großen Fenstern, die die Form von Scheunentoren aufgreifen. „Ich nenne das ländliche Industrie-Architektur. Wir wollten uns der Umgebung anpassen“, sagt der potenzielle Bauherr Müller.
Seine Familie besitzt ein Grundstück in direkter Nachbarschaft zum geplanten Neubaugebiet. Zugleich gehört den Müllers das Ladenlokal, in dem sich der Lebensmittelmarkt in Rahm-Mitte befindet. Noch, denn 2017 läuft der Pachtvertrag mit Edeka aus. Holger Müller glaubt nicht, dass das Geschäft mit einer Verkaufsfläche von nicht einmal 600 Quadratmetern eine Zukunft hat.
Läden in dieser Größenordnung seien für Edeka mittlerweile uninteressant, sagt er. Bei der Handelsorganisation hat man genau durchgerechnet, was betriebswirtschaftlich rentabel ist: nämlich 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche, ein Einzugsgebiet von 8000 Anwohnern, dazu 100 Parkplätze. Natürlich geht’s auch größer: 2500 Quadratmeter für 18 000 Einwohner.
Holger Müller, der mit seiner Frau selbst den Edekamarkt im Rahmer Ortszentrum betrieben hat, denkt an die kleinere Variante: „Eine Größenordnung wie am Angerbogen würde gar nicht passen“, sagt der Geschäftsmann.
Eine Vergrößerung des bestehenden Marktes in Rahm ist baulich nicht möglich, auch an Parkplätzen fehlt es dort. „Wenn Rahm weiterhin einen Lebensmittelmarkt haben soll, muss man einen anderen Standort finden“, so Müller. Er denkt er dabei an das anvisierte Neubauprojekt Rahmerbuschfeld.
Gegenwind von Bürgern
Nach seinen Plänen soll der Supermarkt neben der Siedlung entstehen. Auf einer Skizze zeigt er, wo das sein soll: Der Lebensmittelmarkt, in dem auch ein Bäcker mit einem kleinen Café vorgesehen ist, soll zum Teil auf dem alten Schützenplatz, zum Teil auf dem Reitplatz des Ventenhofs entstehen. Die Rampe zum Beladen soll auf den hinteren Teil des Grundstücks gelegt werden.
Gegenwind bekommen die Pläne von den Bürgern, die sich gegen die Bebauung des Landschaftsschutzgebietes, unter anderem mit einer Online-Petition ausgesprochen haben. Knapp 2500 Bürger, großteils aus dem Duisburger Süden, haben sich dieser Petition angeschlossen. Dazu Müller: „Persönlich kann ich das nachvollziehen. Allerdings glaube ich, dass es vielen vor allem um konkrete eigene Interessen geht, weil sie direkte Anwohner sind. Das sollte man dann auch sagen.“