Duisburg-Großenbaum. . IHK betrachtet die Südtangente als einzige Erschließungsmöglichkeit fürs Gewerbegebiet an Großenbaumer und Rahmer See. Stadt schweigt dazu noch.
„Es war eine sehr offene und konstruktive Runde“, mit diesem Satz beschreibt Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, das gemeinsame Treffen von Gewerbetreibenden im Gewerbegebiet Großenbaum, der Stadtverwaltung, von Bezirksvertretern, Vertretern der DB Netze und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Und Trappmann fügt hinzu: „Wir sind aber derzeit noch dabei, die Ergebnisse auszuwerten.“
Rückblick: In der Oktober-Sitzung der Bezirksvertretung Süd stand der Beschluss über die Entwicklung der Erschließung des Gebietes zwischen Großenbaumer und Rahmer See auf der Tagesordnung. Einstimmig hatten da alle Fraktionen beschlossen, eine Entscheidung zu verschieben – und in die dritte Lesung zu gehen. Zuvor waren die Pläne der Stadt, im Rahmen von Duisburg 2027 Teile des Gewerbegebiets in ein Wohngebiet umzuwandeln und die Zufahrt zu den Unternehmen zu ändern, auf deutliche Kritik gestoßen. Diese äußerten acht der insgesamt 17 Gewerbetreibenden in einem Brief, der unter anderem auch an Stadtentwickungsdezernenten Carsten Tum ging.
Firmen lehnen die geplante Einbahnstraßenregelung ab
Gab es jetzt zentrale Forderungen der Gewerbetreibenden, konkrete Anregungen? „Die von der Verwaltung geplante Einbahnstraßenregelung wird von den Betroffenen abgelehnt“, berichtet Hendrik Trappmann. Weitere Angaben will der Stadtentwicklungschef indes noch nicht machen, verweist auf den derzeit noch laufenden Entwicklungsprozess, auf die Arbeit der Verwaltung an der Sache. Viele Fragen gelte es noch zu beantworten.
Die IHK hingegen wird da schon sehr viel konkreter – sie sieht die Lösung im lange geplanten Bau der Südtangente. „Die Chancen, dass die Südtangente kommt, sind gestiegen“, heißt es in einer Pressemitteilung, die die Kammer nach dem Gespräch veröffentlichte. Grundsätzlich seien auch die betroffenen Unternehmen für das RRX-Projekt. „Aber sie müssen über die Straße weiter erreichbar bleiben, weil die derzeitige Zu- und Abfahrt im Süden des Gewerbegebietes durch den Bau zusätzlicher Gleise für den RRX eingeschränkt wird.“
IHK: Gewerbegebiet nur über Südtangente erreichbar
Eine Erreichbarkeit sei nur dann garantiert, wenn „die Stadt Duisburg endlich die Planung aus dem Jahr 1998 umsetzt und die Südtangente realisiert“, sagt Dr. Ansgar Kortenjann, Leiter Verkehr und Logistik der Niederrheinischen IHK. Florian Tiede, Leiter der Großenbaumer Nordfrost-Niederlassung, bestätigt: „Die Südtangente ist die beste Lösung. Logistik und Gewerbe mit Einbahnstraßenverkehr funktionieren in diesem Fall nicht.“
Im kommenden Jahr soll die Vorlage noch einmal in die Bezirksvertretung kommen. Hendrik Trappmann rechnet im Februar damit. „Wir werden intensiv auf die Anregungen der Gewerbetreibenden eingehen“, versichert er. Und er sagt auch: „Wir sitzen gerade daran, eine grundlegend überarbeitete Vorlage zu erstellen.“