Duisburg-Süd. . Gewerbegebiet zwischen Großenbaumer und Rahmer See wird teilweise Wohngebiet: SPD sorgt sich um Firmen, der Stadtentwicklungschef um die Pläne der DB.
Die Zukunft des Gebiets zwischen Großenbaumer und Rahmer See ist den Bezirkspolitikern so wichtig, dass sie dafür eine Sondersitzung einlegen. Im Oktober wird sich die Bezirksvertretung Süd damit befassen, wie sich die unterschiedlichen Anliegen von RRX, Anwohnern und Gewerbetreibenden zusammenbringen lassen.
Im Rahmen von Duisburg 2027 wird aus dem bisherigen Gewerbegebiet zum Teil eine Wohnbaufläche: Im Norden bleibt das Gewerbe bestehen, im Süden soll Wohnen am Rahmer See entstehen. Parallel zu dieser Entwicklung baut die Deutsche Bahn neben der Beckerfelder Straße zwei zusätzliche Gleise für den RRX. Damit einhergehen soll der barrierefreie Ausbau der Bahnunterführung am Rahmer Bach.
Mit der bisherigen Planung für diesen Umbau zeigten sich die Bezirksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung ebenso wenig zufrieden wie mit der bisherigen Situation. „Wir haben im Moment eine Lösung, die seit Jahren nicht optimal ist, die aber akzeptiert wird“, sagt Norbert Broda (SPD). Hendrik Trappmann, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, gibt zu: „Es gibt keine Lösung, die uns alle 100-prozentig zufrieden stellt.“ Die Verwaltung versuche, „eine Verbesserung für alle Seiten zu erzielen“.
Es wird eine Sondersitzung der Bezirksvertretung zum Gewerbegebiet geben
Die Sondersitzung haben die Politiker anberaumt, um vorab mit den Betroffenen sprechen zu können. „Was uns besonders am Herzen liegt, sind die Gewerbetreibenden“, sagt Beate Lieske, Fraktionsvorsitzende der SPD. Die Fläche habe einen besonderen Stellenwert, weil hier Gewerbefläche zum Teil in Wohngebiet umgewandelt wird. Die Firmen auf der südlichen Fläche genießen zwar Bestandsschutz, „eine Ausbaumöglichkeit und somit eine langfristige Perspektive würde jedoch den langfristen städtebaulichen Zielen widersprechen“, heißt es in der Vorlage, über die die Bezirksvertreter in der Sondersitzung entscheiden werden. Durch die zusätzlichen RRX-Gleise und die damit einhergehende Verlegung der Beckerfelder Straße wird die Erschließung des Gewerbegebiets erschwert. Da eine neue Lösung aber vorübergehend ist, sollen dafür nicht extra die Anwohner mit zur Kasse gebeten werden.
Stadtentwickler: Interessen von Stadt und DB Netz AG unterscheiden sich
Die sind ohnehin an anderer Stelle schon betroffen: „Die DB Netz AG fährt fast durch das Wohnhaus an der Kaffeehött durch“, beschreibt Michael Kleine-Möllhoff, Fraktionsvorsitzender der Grünen, die Planung der Beschlussvorlage.
Die sieht trotzdem Planung und Bau der verkehrstechnischen Änderung im Zuge des RRX in den Händen der DB Netz AG. Stadtentwicklungschef Trappmann rät dabei zur Vorsicht: Die Interessen von Stadt und DB Netz AG unterschieden sich; „man muss nicht davon ausgehen, dass die DB hier die beste Lösung für die Stadt Duisburg hat.“ Deren Fokus liege weniger auf der Stadtentwicklung vor Ort als auf „dem Megaprojekt RRX“.
Die Sondersitzung zum Thema findet statt am Donnerstag, 13. Oktober. Beginn ist um 17 Uhr im Sitzungssaal an der Sittardsberger Allee 14. Die Sitzung ist öffentlich.