Großenbaum/Rahm. . Die Stadt will das Gebiet an Großenbaumer und Rahmer See vorbereiten für den RRX. Auch eine neue Bahnunterführung ist dort geplant.

Ein knappes Jahr, nachdem der Rat das Projekt Duisburg 2027 beschlossen hat, will die Stadtverwaltung nun schon für das vierte Bauvorhaben im Duisburger Süden den planerischen Grundstein legen. Nach dem Großprojekt zwischen Bissingheim und Wedau, dem Rahmerbuschfeld und dem Angerbogen II steht diesmal die Fläche zwischen Großenbaumer und Rahmer See im Fokus der Stadtplaner. Mit ihren Vorstellungen, über die in der Bezirksvertretung Süd in der heutigen Sitzung (Sittardsberger Allee 14, ab 17 Uhr) diskutiert wird, will die Stadt buchstäblich auf den Zug aufspringen, den die Planung des RRX bietet. Konkret geht es dabei zunächst um die Verkehrsplanung für das derzeitige Gewerbegebiet.

Der RRX soll ab Dezember 2018 für eine deutlich bessere Zugverbindung im Ruhrgebiet sorgen. Dafür muss die DB Netz AG auf der Westseite der Bahnlinie, an der Beckerfelder Straße, zwei neue Gleise bauen. Das ist problematisch, weil über diese Straße bisher die einzige Zu- und Abfahrt zu den dort angesiedelten Gewerbebetrieben führt. Gleichzeitig ist bei der neuen Verkehrsplanung zu beachten, dass das derzeitige reine Gewerbegebiet im Rahmen von Duisburg 2027 in seinem südlichen Teil als Wohngebiet ausgewiesen werden soll. Und dieser Teil soll natürlich nicht seine für solvente Häuslebauer attraktive Uferlage verlieren, indem eine stark befahrene Straße für Zulieferverkehr zu den Gewerbebetrieben ihn davon abschneidet.

Diverse Fahrverbote in südlicher Fahrtrichtung

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Die Lösung, die sich die Stadtplaner überlegt haben:

– Die Beckerfelder Straße wird verlegt und verläuft künftig parallel zu den neuen RRX-Gleisen. Weil sie dadurch schmaler wird, bleibt kein Platz mehr für Lkw im Gegenverkehr. Um den zu vermeiden, dürfen Lkw die Straße Zur Kaffeehött künftig nicht mehr in südlicher Richtung befahren. Dort fahren zurzeit mehr als 600 Lkw pro Woche entlang. Die Ackerstraße soll entsprechend ausgebaut werden, damit sie die wegfallende Strecke kompensieren kann. Über sie soll später auch die geplante südliche Wohnfläche erschlossen werden.

– Ein weiteres Fahrverbot in Richtung Süden betrifft alle Kraftfahrzeuge; sie dürfen auf den Abschnitten der Acker- und Beckerfelderstraße, die sich im Bereich des Schäferhundevereins befinden, dann nur noch Richtung Norden fahren.

– Anwohner der Kaffeehött und Pkw-Pendler des auslaufenden südlichen Gewerbegebiets können weiterhin in beiden Fahrtrichtungen die Anbindung an die Anschlussstelle Rahm der Autobahn nutzen.

– Fußgänger und Radfahrer können darauf hoffen, dass sie an der Beckerfelder Straße entlang des Rahmer Sees getrennt vom Kfz-Verkehr geführt werden – für den Fall, dass der Rundweg um den Rahmer See eingerichtet wird. Einen entsprechenden Prüfauftrag hatte die Bezirksvertretung Süd im Mai an den OB gestellt.

Rahm bekommt eine neue Bahnunterführung

Im Zuge von RRX und Duisburg 2027 bekommt Rahm eine neue Bahnunterführung. Die neue Querung soll parallel zum Bachdurchlass als separates Bauwerk entstehen, allerdings wegen der Anbindung an das Projekt RRX nicht vor den 20er Jahren.

Die derzeitige Bahnunterführung ist nicht barrierefrei und auch nicht hochwassersicher. Die heutige Länge von 23 Metern würde sich durch den Bau des RRX auf 42 Meter fast verdoppeln. Schon heute nutzen die Unterführung täglich zwischen 200 und 250 Menschen. Soll, wie in Duisburg 2027 vorgesehen, im südlichen Teil des bisherigen Gewerbegebiets künftig Wohnbebauung entstehen, dürfte sich diese Zahl deutlich erhöhen, vermutet die Stadt.

Eine Vorplanung der Bahn schätzt die Kosten für die neue Unterführung auf 3,2 Millionen Euro. Diese Kosten werden sich Bahn und Stadt teilen. Wie hoch Duisburgs Kostenanteil dabei sein wird, ist nach derzeitigem Stand aber noch nicht abzusehen.