Duisburg-Süd. . Die Bezirksvertretung will weiter beraten. In den kommenden zwei Wochen soll es einen Gesprächstermin mit allen Beteiligten geben

Die Zuschauerplätze im Sitzungssaal im Obergeschoss des Bezirksamtes waren am späten Donnerstagnachmittag zu Beginn der Sitzung der Bezirksvertretung fast alle belegt. Der Grund ist bekannt: Auf der Tagesordnung stand der Beschluss über die Entwicklung der Erschließung des Gebietes zwischen Großenbaumer und Rahmer See. Einstimmig beschlossen alle Fraktionen, eine Entscheidung zu verschieben – und in die dritte Lesung zu gehen.

Anliegen der Unternehmen sind berechtigt

Hendrik Trappmann, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, war erneut gekommen und eröffnete: „Die Anliegen der Unternehmen sind berechtigt. Wir sollten uns den Dialog noch einmal gönnen.“ Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll jetzt ein Termin koordiniert werden, vor allem mit den Firmen, die es am meisten betrifft. Auch Michael Kolle, RRX-Projektleiter, habe bereits seine Gesprächsbereitschaft signalisiert, so Trappmann weiter.

Zum Hintergrund: In einem Schreiben, das unter anderem auch an Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum und die Bezirksvertreter ging, äußerten acht der betroffenen Firmen deutlich ihre Kritik an dem Vorhaben. In der drei Seiten langen Mitteilung steht unter anderem: Es sei abschließend festzustellen, dass „eine Wertschätzung der im Gewerbegebiet ansässigen Unternehmen und deren Interessen durch die Stadt Duisburg nicht gegeben ist.“

Gedeihliches Miteinander

Bei allen Fraktionen stieß Trappmann am Donnerstag mit seinem Dialog-Vorschlag nahezu umgehend auf Zustimmung. „So, wie es jetzt läuft, ist es ein Paradebeispiel für gute politische Arbeit“, sagte die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Beate Lieske. „Nur mit einem gedeihlichen Miteinander“ könne auch eine Lösung gefunden werden. Frederik Engeln von Junges Duisburg merkte jedoch an: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass so kurzfristig ein Umdenken stattfindet.“ Er zeigte sich „höchst erstaunt“ darüber, dass erst ein Schreiben der Gewerbetreibenden den Anstoß dazu gibt, „die Betroffenen mit ins Boot zu holen.“