Duisburg. Eltern sprechen von einer Zumutung: Beide Sanitäranlagen in der Grundschule Am See werden gleichzeitig und bei laufendem Schulbetrieb erneuert.

Seit Jahren schon warten Schüler und Lehrer auf die Sanierung der Toiletten in der Gemeinschafts-Grundschule Am See. Sie gelten als völlig marode. Vor fast genau einem Jahr, in ihrer Sitzung am 20. August 2015, stimmte die Bezirksvertretung der Sanierungsmaßnahme zu. Die Investitionssumme: 150.000 Euro. Monate später, genau am 23. Mai 2016, konnten die Umbauarbeiten beginnen. Doch große Erleichterung darüber herrscht nicht. Im Gegenteil: Die derzeitige Situation an der Grundschule sei für die Kinder eine Zumutung, so berichten Eltern.

„Leider werden beide Anlagen gleichzeitig erneuert, so dass es zur Zeit zu erheblichen Beeinträchtigungen kommt, da nur zwei Toiletten benutzbar sind“, erklärt Sibylle Epping, Schulpflegschaftsvorsitzende der Grundschule Am See. „Keiner, weder Lehrer, Eltern noch Schüler sind mit der derzeitigen Situation zufrieden“, führt Epping fort.

Kinder trinken nicht, damit sie nicht auf die Toiletten müssen

Einige Eltern gehen sogar noch weiter: „Die Kinder wollen kaum noch auf die Toilette gehen, sie trinken nicht, um einen Toilettengang zu vermeiden“, heißt es etwa. Die zwei derzeit noch zu nutzenden Toiletten befinden sich in der Sporthalle – und sollen in der Übergangszeit für die 157 Schüler der Grundschüler reichen.

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„Wir verstehen nicht, warum die Toiletten während des laufenden Schulbetriebs saniert werden müssen“, klagen die Eltern. Sechs Wochen Sommerferien böten schließlich genügend Zeit. „Auf Wunsch der Schulleitung und der Schulpflegschaftsvorsitzenden wurde im Mai mit dem Umbau begonnen, gewünscht war die Fertigstellung in den Sommerferien“, erklärt die Stadt auf Anfrage. „Die Zeit in den Ferien reicht einfach nicht“, so Sibylle Epping. „Wir hatten da keine Wahl.“

Eine Alternative wäre die Aufstellung mobiler Toiletten während der sechs Wochen Bauzeit, die in den laufenden Schulbetrieb fallen, gewesen. Darüber hatte die Schulleitung auch mit der Stadt verhandelt, so Sibylle Epping. „Leider wurde dies seitens der Stadt abgelehnt“, so Epping. Ein Bedarf für die Übergangszeit bestehe nicht, so die Stadt. Mobile Toiletten würden zusätzliche Kosten verursachen, außerdem müsse hierfür ein Bauantrag gestellt und genehmigt werden.

Lehrertoilette wurde geöffnet

Eine kurzfristige Entspannung – gerade um den Andrang in den Pausen möglichst gering zu halten - gibt es: Die Schüler dürfen auch während des Unterrichts die Toiletten benutzen und auch die Lehrertoilette wurde geöffnet.

Eine langfristige Entspannung wird es wohl erst nach den Sommerferien geben. Die voraussichtliche Fertigstellung der Toilettenanlage ist für den 26. August, als drei Tage nach dem Ferienende, geplant.