Duisburg-Meiderich. . Es stinkt zum Himmel: Die vier Schülertoiletten-Anlagen in Meiderich sind 50 Jahre alt und alles andere als hygienisch. Aber das IMD unternimmt nichts.

Den Eltern stinkt’s, den Lehrern sowie Betreuern auch. Und den Kindern sowieso. Seit gut drei Jahren kämpft die Leitung der Meidericher Gemeinschaftsgrundschule an der Zoppenbrückstraße für neue Toilettenanlagen – vergeblich. Immer wieder werde man vertröstet, klagt Iris Feldbusch, Vorsitzende der Schulpflegschaft. „Jetzt reicht’s!“

Beim Besuch der Schule am Montagvormittag brauchen die Zeitungsleute nicht nach dem Weg zu fragen, um die WC-Anlagen zu finden. Sie gehen einfach dem Geruch nach. Eine Lehrerin verrät: Wenn sie und ihre Kollegen nach dem Wochenende zur Schule kommen und die Anlagen gerade vom Hausmeister gelüftet werden, „machen wir oft einen weiten Bogen drumherum“. Zu ekelig ist der Gestank. Und auch zwei Mädchen, etwa acht Jahre alt, finden die Toiletten furchtbar. „Wenn es irgendwie geht, gehen wir nicht drauf“, sagen sie wie aus einem Mund. Sie warten lieber, bis die Schule aus ist. Dann sausen sie nach Hause, um sich zu erleichtern.

Kinder haben Blasenentzündungen

„Manche Kinder trinken schon nichts mehr, damit sie bloß nicht zur Toilette müssen“, sagt Iris Feldbusch. „Die Folge: Blasenentzündungen.“

So könne und dürfe es nicht weitergehen, sind sich Schulpflegschaft, Schulleitung und Schulförderverein einig. Ein Bericht in der Zeitung über die unhaltbaren Zustände ist ihre letzte Hoffnung, dass man beim zuständigen Immobilienmanagement der Stadt Duisburg (IMD) endlich aktiv wird.

Bereits seit dreieinhalb Jahren klagen Schüler, Lehrer und Eltern über stinkende Schultoiletten an der Grundschule Zoppenbrückstraße in Duisburg-Meiderich. Im Bild v.l.: Die Eltern Sevki Kaya, Ludwig Heisterkamp und Iris Feldbusch.
Bereits seit dreieinhalb Jahren klagen Schüler, Lehrer und Eltern über stinkende Schultoiletten an der Grundschule Zoppenbrückstraße in Duisburg-Meiderich. Im Bild v.l.: Die Eltern Sevki Kaya, Ludwig Heisterkamp und Iris Feldbusch. © Funke Foto Services

Die unendliche Geschichte ist haarklein dokumentiert. Am 15. Januar 2013 stellte die Schulleitung einen Antrag auf Renovierung der vier Schüler- und zwei Lehreranlagen. Zwei der Schüleranlagen sind als Pausentoiletten von Außen zu erreichen, zwei weitere innen. Für die 30 Mitarbeiter der Schule (15 Lehrer, 15 weitere Personen, die als Integrationshelfer, Sozialarbeiter, Betreuer und Mensamitarbeiter tätig sind) teilen sich zwei Toiletten.

Die sind so eng, „dass eine Schwangere kaum noch rein kommt.“ Alle Toiletten sind so alt wie die Schule, also rund ein halbes Jahrhundert. „Hygienisch ist anders“, sagen Schulleiter Martin Fey und Iris Feldbusch.

Zwei Monate nach dem ersten Antrag meldete sich das IMD, stellte eine Sanierung in 2014 in Aussicht. Nach mehreren Ortsterminen wurde die Erneuerung in 2015 angekündigt. Auch daraus wurde nichts. Dann hieß es: Die Arbeiten erfolgen in den Osterferien 2016. Ein Irrtum.

Immerhin: für kommenden Donnerstag hat sich das IMD mal wieder angemeldet, will alles weitere noch einmal besprechen...