Duisburg - Buchholz. . Ein Anwohner hat sich über Fluglärm beschwert, verursacht durch den Rettungshubschrauber der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Duisburg. Die Redaktion fragte beim Team von Christoph 9 nach Einsatz-Häufigkeit und Lärmpegel. Die Maschine gehört zur neuesten Generation von Hubschraubern.

Ein Anwohner der Watzmannstraße beschwert sich - angeblich auch im Namen der Nachbarn - über Fluglärm, verursacht durch den Rettungshubschrauber der BGU. Anlass für die Stadtteil-Redaktion, mit dem Team von Christoph 9 über Einsätze und Lärmpegel zu sprechen.

„Es gibt niemanden, der bewusst laut fliegt, man lernt schon in der Ausbildung, möglichst wenig Lärm zu verursachen“, erklärt Pilot Joerg Bayer. Aber natürlich macht ein Hubschrauber Krach. Zwei Triebwerke à 570 PS ohne Schalldämpfer und dazu die Rotorblätter verursachen Lärm, vor allem wenn die Maschine startet oder aus 100 Meter Flughöhe den Landeteller auf dem Dach der BGU ansteuert.

Dabei sind die neuen Hubschrauber um 50 Prozent leiser. Christoph 9, 2008 für 5,7 Mio Euro angeschafft, gehört zur neuesten Generation. Neben der bei der BGU stationierten EC 135 T2i fliegen gelegentlich andere Maschinen die Klinik an, darunter auch ältere Modelle, die entsprechend mehr Lärm verursachen und daher unangenehm auffallen.

Vierter Einsatz des Tages

„Wir kommen gerade aus Dinslaken zurück. Dort ist ein 80-jähriger Mann vom Balkon gefallen, als er irgendetwas ausbessern wollte“, erzählt Rettungsassistent Michael Boyko von der Duisburger Feuerwehr, der an diesem Tag neben Notarzt Dr. Daniel Schwarze von der BGU und Pilot Joerg Bayer von der Fliegerstaffel West der Bundespolizei zum Einsatzteam gehört.

Dies ist der vierte Rettungseinsatz heute, zuvor hat die Crew Schwerverletzte in Waltrop, Hemer und im Duisburger Norden an Bord genommen, darunter einen Jungen, der vom Baum gestürzt ist. Die Patienten werden schnellstmöglich in Krankenhäuser, oft in Spezialkliniken, geflogen. Der Einsatzradius von Christoph 9 reicht bis ins holländische Limburg.

Start nach spätestens zwei Minuten

Spätestens zwei Minuten nachdem die Einsatzleitstelle der Duisburger Feuerwehr die Crew verständigt hat, hebt der Hubschrauber ab. Gestartet wird grundsätzlich gegen den Wind, der in Buchholz überwiegend aus Westen weht. Bis 257 km/h erreicht Christoph 9. Geflogen wird nur bei Tageslicht. „Wir brauchen gute Sicht, sonst ist es zu gefährlich.“ Hochspannungsleitungen etwa sind bei Nebel schlecht zu erkennen.

Nach der Landung kümmern sich Notarzt und Assistent um den Patienten. Der Pilot bereitet währendessen den Abflug vor. In seinem Navi sind die Kliniken des Einsatzgebietes gespeichert.

Von der Landung auf dem BGU-Dach bis zur Versorgung im Schockraum vergeht gerade mal eine Minute. Je schneller der Patient behandelt wird, umso größer sind die Überlebenschancen und geringer die Rehakosten. Diese zügige Behandlung wünschen sich die Anwohner der Watzmannstraße persönlich sicher auch.